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Mit skrupellosen Piraten hat es Inspektor Roland Hassel in seinem dritten Fall zu tun. Kaltblütig jagen sie hoch versicherte und mit wertvoller Fracht beladene Schiffe in die Luft - ohne Rücksicht auf die Besatzung. Hassel ermittelt undercover an Bord der "Carla" und entdeckt nicht nur eine skandalöse Schmiergeldaffaire, in die bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft verwickelt sind, sondern gerät selbst ins Visier der brutalen Killer ...

Produktbeschreibung
Mit skrupellosen Piraten hat es Inspektor Roland Hassel in seinem dritten Fall zu tun. Kaltblütig jagen sie hoch versicherte und mit wertvoller Fracht beladene Schiffe in die Luft - ohne Rücksicht auf die Besatzung. Hassel ermittelt undercover an Bord der "Carla" und entdeckt nicht nur eine skandalöse Schmiergeldaffaire, in die bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft verwickelt sind, sondern gerät selbst ins Visier der brutalen Killer ...
Autorenporträt
Olov Svedelid, geboren 1932, ist seit Jahren einer der populärsten schwedischen Autoren. Er veröffentlichte 1964 sein erstes Buch und hat seitdem nicht nur Detektiv- und Polizeiromane, sondern auch historische Romane, Satiren, Biographien, Novellen und journalistische Artikel geschrieben. Bisher sind mehr als 90 Bücher von ihm erschienen, davon seit 1972 mehr als zwanzig Romane um den Polizisten Roland Hassel.
Rezensionen
"Olov Svedelids schwedischer Schimanski!" (FAZ) "Ein Kriminalroman, der auch auf hoher See nicht den Boden unter den Füßen verliert. Für Leser mit starken Nerven." (Berliner Morgenpost)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.02.1998

Mann gegen Lauschangriff
Ärger mit der Polizei: Olov Svedelids schwedischer Schimanski

Die Welt der Verbrecher kennt ewige Werte: Gier, Geld, Vergeltung. Das Schema färbt auf die Gegenseite ab. Polizisten kämpfen für das Gute, während ihre Frauen und Töchter daheim auf den Beschützer warten. Doch die vertraute Ordnung gerät ins Wanken, als der Stockholmer Gesetzeshüter Roland Hassel, des Raubmordes verdächtigt, eine Woche in Untersuchungshaft sitzt. Nachdem seine Unschuld bewiesen ist, heuert er für Interpol als Undercover-Agent auf einem Frachtschiff an, das eine Geheimgesellschaft sprengt, um Versicherungsprämien zu kassieren. Mit allen Mitteln, auch illegalen, jagt Hassel den Tätern nach.

"Piraten" ist der neueste Roman aus einer Serie von etwa zwanzig Fallgeschichten, in denen Roland Hassel die Hauptrolle spielt. Seine gewalttätigen Gegenspieler bringt er gern mit ruppigen Methoden zur Strecke. Er ist eine Art schwedischer Schimanski, dem seine Impulsivität gelegentlich Ärger einträgt.

Olov Svedelid ist in seinem Heimatland seit dreißig Jahren als äußerst produktiver Autor von Spannungsliteratur, Biographien und historischen Romanen, aber auch als Kinderbuchautor beliebt. Hierzulande besticht an schwedischen Kriminalromanen oftmals die Exotik des Naheliegenden: Allein die Straßennamen der Stadt am Mälarsee versetzen deutsche Leser in ein unerforschtes Terrain innerhalb der Grenzen der Europäischen Union. Hassel schleift uns in die Drogenszene trister Vororte, genießt die Heimeligkeit der Kneipen im ehemaligen Arbeiterviertel Södermalm und spaziert durch bürgerliche Stadtteile, in denen Menschen wohnen, "die noch nie von Krisen, Fehlbeträgen und Dönerkebab gehört hatten".

Svedelids penibel recherchierter Kriminalroman liest sich dann am besten, wenn die Fakten in der Erlebniswelt des Erzählers aufgehen, wenn der Polizist Hassel die Beklemmung in der Zelle schildert oder die Landratte Hassel über das Leben auf See staunt. Fast erscheint der Roman wie ein spätes Kind der Liaison von Literatur und Journalismus, die in den siebziger Jahren in Schweden Erfolge als "Rapport-Literatur" feierte. Schwach wird die Geschichte, wenn Svedelid glaubt, empörende Nachrichten über moderne Sklaverei, Wirtschaftskriminalität und den bürokratischen Dschungel in modernen Industriestaaten abladen zu müssen. Sein Versuch, aus dem Euro-Cop Hassel nach amerikanischem Vorbild einen einsamen Gerechten im Kampf gegen das Böse zu machen, scheitert am Polizeiapparat westeuropäischer Wohlstandsdemokratien. Wo die Exekutive ebenso straff organisiert ist wie das internationale Verbrechen und der Große Lauschangriff zur legalen Fahndungspraxis erhoben wird, ist für den romantischen Alleingang kein Platz. VERA ABLEITINGER

Olov Svedelid: "Piraten". Roman. Aus dem Schwedischen übersetzt von Erik Gloßmann. Klein & Blechinger Verlag, Elsdorf 1997. 379 S., geb., 39,80 DM.

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