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In aktuellen Gesprächen mit sechzehn Erfolgsunternehmern wie Werner Otto oder Reinhold Würth wird deutlich, welche Schlüsse wir heute aus deren Erfahrungen ziehen können. Die Gespräche schildern Werdegang, Unternehmensgeschichten und Erfolgsgeheimnisse der Wirtschaftsgrößen. Sie verbinden auf interessante und vielschichtige Weise Lebenserfahrung und Lehre, Gestern und Heute zu einer spannenden, inspirierenden und lehrreichen Lektüre.

Produktbeschreibung
In aktuellen Gesprächen mit sechzehn Erfolgsunternehmern wie Werner Otto oder Reinhold Würth wird deutlich, welche Schlüsse wir heute aus deren Erfahrungen ziehen können. Die Gespräche schildern Werdegang, Unternehmensgeschichten und Erfolgsgeheimnisse der Wirtschaftsgrößen. Sie verbinden auf interessante und vielschichtige Weise Lebenserfahrung und Lehre, Gestern und Heute zu einer spannenden, inspirierenden und lehrreichen Lektüre.
Autorenporträt
Bernd Ziesemer, Jahrgang 1953, war über 30 Jahre im In- und Ausland als Journalist und Chefredakteur einer Tageszeitung tätig. Seine publizistische Arbeit wurde mit mehreren Auszeichnungen geehrt, u. a. dem Preis der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte. Er verfasste mehrere Sachbücher über Politik und Wirtschaft und befasste sich viele Jahre mit den schwierigen Recherchen für sein persönlichstes Buch über das Schicksal seines Vaters.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.08.2006

Und was machen Sie im Herbst?

Dieses Buch hat die Gabe der Hellsicht, und da es darin, wie das Vorwort betont, "nicht nur um die Vergangenheit der deutschen Wirtschaft, sondern auch um Lehren für die wirtschaftliche Zukunft eines Landes, das sich seit nunmehr mindestens zehn Jahren im Teufelskreis sinkender Wachstumsraten und steigender Arbeitslosigkeit befindet", geht, kann man die Befähigung zur Ein-, Aus- und Voraussicht nur begrüßen. Deutlich wird sie allerdings erst spät, nach zwei Dritteln des Textes, und noch dazu an beiläufiger Stelle, als es um die traditionelle Tauschaktion des Süßwarenherstellers Haribo geht, der in jedem Herbst die von Kindern gesammelten Kastanien und Eicheln mit Gummibärchen aufwiegt. Eine schöne Geschäftsidee ist das: Haribo-Chef Hans Riegel bekommt billige Futtermittel für sein Rotwild, und die Kinder werden früh an die Produkte des Unternehmens gewöhnt.

Aber die Schilderung dieser seit Jahrzehnten gepflegten PR-Maßnahme ist es nicht, was die prognostischen Fähigkeiten des Buches ("Pioniere der deutschen Wirtschaft". Was wir von den großen Unternehmerpersönlichkeiten lernen können. Herausgegeben von Bernd Ziesemer. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2006. 296 S., 16 Abb., geb., 24,90 [Euro]) ausmacht. Es ist vielmehr der auf den ersten Blick inhaltlich rührende, aber ansonsten unscheinbare Satz: "Im Herbst 2006 kommen bei herrlichem Wetter mehr als 16 000 Eltern und Kinder, sie bilden vor dem Firmengelände eine zwei Kilometer lange Schlange und bringen insgesamt 200 Tonnen Kastanien und 150 Tonnen Eicheln zu den drei Sammelstellen." Ein Beweis für die grandiose Einsatzbereitschaft in Deutschland, wenn pro Kind im Schnitt zweiundzwanzig Kilo Wildfutter gesammelt wurden? Gewiß. Aber mehr noch ist es die Erwähnung des diesjährigen Herbstes, die uns beim Lesen verblüfft hat. Woher kennen Peter Brors und Georg Weishaupt die Sammelergebnisse eines Jahres, in dem Eicheln und Kastanien noch gar nicht ausgereift sind? Woher wissen sie jetzt schon, daß wir im Herbst herrliches Wetter haben werden?

Die wichtigste Frage aber: Wieso schreiben zwei offenbar derart zukunftskundige Autoren an Sammelbänden mit und sind nicht längst Wetterfrösche oder Aktienspekulanten? Die Antwort muß natürlich lauten: Weil die Jahreszahl 2006 an dieser Stelle ein ganz dummer Fehler ist. Im Original des Textes, das vor neun Monaten im "Handelsblatt" erschien, hieß es: "Allein in diesem Herbst kommen 16 000 Kinder . . .", und damit dürfte, auch wenn es nicht ausgewiesen war, das Jahr 2005 gemeint gewesen sein. Aber die Aktualitätssucht im Segment der Wirtschaftsbücher hat die Autoren, den Herausgeber oder den Lektor zu einer fehlerhaften Änderung bewogen, deren Herausstellung in dieser Rezension man kleinkariert, besserwisserisch oder einfach neidisch nennen könnte. Sie hat aber ganz sicher eine wichtige Folge gehabt: Man schaute bei der Lektüre noch einmal ganz genau hin.

Zunächst auf den Umschlag. Da steht Bernd Ziesemer als Autor, doch geschrieben hat er gerade einmal das Vorwort und ein Unternehmerporträt; bei einem weiteren war er Mitverfasser. Doch das Buch tut auf dem Umschlag und im Klappentext so, als stamme alles aus Ziesemers Feder. Nicht einmal im Inhaltsverzeichnis werden die eigentlichen Autoren genannt, nur am Ende der jeweiligen Texte erscheinen ihre Namen. Zum Abschluß gibt es immerhin ein Verzeichnis mit kurzen Lebensläufen.

Ziesemer ist Chefredakteur des "Handelsblatts", und die Autoren sind bis auf eine Ausnahme alles Redakteure seiner Tageszeitung. Das Buch versammelt die Beiträge einer Artikelserie, die dort Ende vergangenen Jahres erschienen ist, doch einen Hinweis darauf sucht man gleichfalls vergeblich. Der Grund dafür mag darin liegen, daß die Texte zum Teil gravierend überarbeitet worden sind.

Vor allem sind einige länger geworden, etwa das Porträt des ehemaligen BMW-Vorstandsvorsitzenden Eberhard von Kuenheim. Im Vergleich mit dem um ein gutes Drittel kürzeren "Handelsblatt"-Text kann man lernen, was ein gutes Redigat ist. Platitüden ("Der Adelssproß steigt auf in den Unternehmeradel der Bundesrepublik") wurden in der Zeitung ebenso eliminiert wie falsche Informationen (1885 habe es in Deutschland vierhundert Autoproduzenten gegeben - also ein Jahr vor der Patentierung des Kraftwagens durch Carl Benz). Nur: Warum ist das alles ins Buch wieder hineingenommen worden?

Aus solchen Fehlern kann man etwas lernen; mehr jedenfalls als von den Unternehmern, die im Buch porträtiert werden. Der jüngste unter ihnen (Erich Sixt) ist Anfang Sechzig, der älteste (Werner Otto) fast hundert. Sie alle eint, daß sie ihre Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg zur heutigen Größe geführt haben. Die meisten mißtrauten dabei den Banken, und nahezu alle pflegen einen patriarchalischen Führungsstil. Wenn das heute noch Vorbilder sein sollen, dann muß man von gleich mehreren Rahmenbedingungen aktueller Ökonomie abstrahieren.

Erich Sixt hat einen zentralen Satz zu bieten: "Die ganze Betriebswirtschaft basiert doch auf einem einzigen Axiom: Daß der Mensch rational handelt. Aber er tut es nicht. Und deshalb können Sie das alles vergessen." Damit erledigt er zugleich auch das Buch, in dem sich dieser Satz findet. Zumal alle geschilderten Lebenswege nur von einer Lehre Zeugnis ablegen: daß man seinen eigenen Weg finden muß. Keine gute Kunde für Hilfsbedürftige. Und sollte der Herbst dieses Jahres verregnet werden, ist auch noch unsere letzte Hoffnung auf die Gestaltbarkeit der Zukunft erloschen.

ANDREAS PLATTHAUS

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.02.2007

Zum Thema
Wagemutige Unternehmer
Bernd Ziesemer (Hrsg.): Pioniere der deutschen Wirtschaft – Was wir von großen Unternehmerpersönlichkeiten lernen können. Campus Verlag, Frankfurt 2006, 296 Seiten, 24,90 Euro.
Wer sich lieber mit deutschen Gründern beschäftigt, findet hier 16 Porträts von Unternehmern der 60er und 70er Jahre.
Scheitern tut weh
Hans-Georg Huber, Heribert Sterr-Kölln: Nachfolge in Familienunternehmen. Schaeffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2006, 239 Seiten, 39,95 Euro.
Das Buch konzentriert sich auf menschliche und emotionale Aspekte beim Generationenwechsel – und damit genau auf die schmerzhaften Einflussfaktoren, an denen so viele Übergaben scheitern.
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