Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Entstehung der Ritornellpraxis im norditalienischen Instrumentalkonzert um 1700. Dabei zeigt der Autor, wie Torelli, Taglietti, Albinoni und andere Komponisten in ihren ersten Konzertdrucken mit der Anordnung motivtragender Phrasen im Satz experimentieren und so bestimmte Strukturen entwickeln, die als eigenständige formale Lösungen die Frühgeschichte des Instrumentalkonzerts prägen. Auch Vivaldi schöpft in seinem wegweisenden "Estro armonico" op. 3 aus diesem formalen Fundus.