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„ (...) Pfelders ironisch-gewitztes Spiel mit unseren Wahrnehmungsgewohnheiten ist jedoch niemals sarkastisch. Vielmehr ist es geprägtvon Großzügigkeit und Einladung zur Teilhabe. Es gilt, sich selbst und die Welt nicht zu ernst zu nehmen, sich das Spielerische zu bewahren, zulachen angesichts des Ernstes der Welt. Pfelder ist ein homo ludens im besten Sinne des Gedankens, folgt man der Definition von Siegbert A. Warwitz und Anita Rudolf, die den homo ludens als einen Typus beschreiben, der im selbstgenügsamen, zweckfreien Spiel über Zufälle und Möglichkeiten Sinn findet und dabei nebenbei…mehr

Produktbeschreibung
„ (...) Pfelders ironisch-gewitztes Spiel mit unseren Wahrnehmungsgewohnheiten ist jedoch niemals sarkastisch. Vielmehr ist es geprägtvon Großzügigkeit und Einladung zur Teilhabe. Es gilt, sich selbst und die Welt nicht zu ernst zu nehmen, sich das Spielerische zu bewahren, zulachen angesichts des Ernstes der Welt. Pfelder ist ein homo ludens im besten Sinne des Gedankens, folgt man der Definition von Siegbert A. Warwitz und Anita Rudolf, die den homo ludens als einen Typus beschreiben, der im selbstgenügsamen, zweckfreien Spiel über Zufälle und Möglichkeiten Sinn findet und dabei nebenbei Weltkenntnis erwirbt. Pfelders Werk lädt uns dazu ein, mitzuspielen und so über die Welt und uns selbst zu lernen und damit nicht zuletzt über die Kultur, von der Johan Huizinga unterstreicht, dass sie anfänglich gespielt wird, also in Form von Spiel entsteht, im Spiel ihren Ursprung hat. Und dazu gehört auch, dass der Weg das Ziel in diesem Spiel ist, denn mindestens so wichtig wie das handfeste Werk ist sein Entwicklungsprozess, das Unvorhersehbare, das Absurde und Beglückende auf dem Weg zur Dingwerdung oder das Potential, das in seinem Scheitern liegt. Mit Samuel Beckett: „Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better.” Für jedes Spiel oder Projekt werden die Karten neu gemischt, zum Blatt geh.ren die Verhandlungen über zu bespielende Orte, das .berzeugen von Eigentümern oder Beh.rden, die Einbeziehung von und Vermittlung an Betrachter und Be-Nutzer. Alles immer wieder und immer wieder neu; „wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen“ (Albert Camus). Wenn wir Pfelders Spielfeld betrachten, taucht immer wieder die Frage auf: Was ist eigentlich dieser „öffentliche Raum“? Ist er wirklich so öffentlich oder nur halböffentlich, und wer hat hier die Deutungshoheit? Wem gehört der öffentliche Raum? Und kann er überhaupt besessen werden? Gehört er uns allen, die wir ihn als Flaneure durchschreiten, nur gelegentlich innehaltend? Oder gehört er nicht vielmehr Maurizio, Pfelders vagabundierender Skulptur eines Obdachlosen in seinen wechselnden prekären Behausungen, dem der öffentliche Raum Obdach und ureigenstes, ja einziges Zuhause ist?“ (...) (Text von Sabrina van der Ley; Auszug aus dem Katalog)