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Pensionsfonds nach "angelsächischem Muster" werden oft als Vorbild für die Reform der Altersversorgung in Deutschland genannt. Jedoch nehmen occupational pension funds auch in Großbritannien nur eine eng umgrenzte Funktion wahr. Sie befinden sich zudem gegenwärtig in einer grundlegenden Krise, in der individuelle Beitragszusagen die betrieblichen Endgehaltspläne immer mehr ablösen und die aktuelle Entwicklung auf den Kapitalmärkten die bereits erworbenen Anwartschaften gefährdet. Vorbild für Deutschland können heute nur noch einzelne Regelungskomplexe sein, wie etwa die nuancierte…mehr

Produktbeschreibung
Pensionsfonds nach "angelsächischem Muster" werden oft als Vorbild für die Reform der Altersversorgung in Deutschland genannt. Jedoch nehmen occupational pension funds auch in Großbritannien nur eine eng umgrenzte Funktion wahr. Sie befinden sich zudem gegenwärtig in einer grundlegenden Krise, in der individuelle Beitragszusagen die betrieblichen Endgehaltspläne immer mehr ablösen und die aktuelle Entwicklung auf den Kapitalmärkten die bereits erworbenen Anwartschaften gefährdet. Vorbild für Deutschland können heute nur noch einzelne Regelungskomplexe sein, wie etwa die nuancierte Mitbestimmung durch die member-nominated trustees oder die qualitativen Investmentbestimmungen. Die individuelle Altersvorsorge ist in Großbritannien seit 1986 in Form der Personal Pension Plans weit verbreitet. Allerdings ist es bei ihrer Einführung zum sogenannten pensions misselling gekommen, durch das über 1,7 Millionen Personen nachhaltig geschädigt wurden. Als Reaktion wurden im Frühjahr 2001 die Stakeholder Pensions eingeführt, bei denen die Kosten auf 1% der Fondssumme begrenzt sind und deren Portabilität gesetzlich verankert ist. Die Erfahrungen des pensions misselling sind unmittelbar auf die Einführung der kapitalgedeckten Zusatzvorsorge in Deutschland übertragbar. So kommt dem Spannungsfeld zwischen der betrieblichen Altersversorgung und der individuellen Entgeltumwandlung besondere Bedeutung zu, und die Regelungen der Kosten und Gebühren der "Riester-Rente" könnten einer der Kernfaktoren sein, die über den Erfolg oder Misserfolg des Altersvermögensgesetzes entscheiden. Nöcker behandelt in umfassender Weise die Altersversorgungssysteme Großbritanniens und Deutschlands und streift dabei auch Probleme des Anlegerschutzes und des Kapitalmarktrechtes. Es wendet sich in erster Linie an wissenschaftlich und sozialpolitisch Interessierte, ist aber auch für den Praktiker, die mit der Entwicklung von "Rieser-Produkten" befasst sind, von großer Hilfe. Ralf Nöcker ist Research Fellow an der Cass Business School und bei einer internationalen Unternehmensbeteiligungsgesellschaft in London zuständig für Pensionsfonds.