24,99 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 1-2 Wochen
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Gegenüber einem in der jüngeren Mediävistik und in der Frauenforschung überwiegend verbreiteten Bild, demzufolge das Schicksal der Frauen im Mittelalter ein finsteres war, sie männlicher Willkür und Gewalttätigkeit schutzlos ausgeliefert gewesen seien, sprechen die volkssprachlichen Dichtungen eine ganz andere Sprache. Lässt man sich auf die Texte ein und legt die üblichen Schablonen, mit denen die Mediävistik sie für gewöhnlich einordnet, einmal beiseite, kann sich ein ganz anderes Mittelalterbild erschließen. Keine ferne, unverständliche Epoche, die durch exotisches Anderssein glänzt,…mehr

Produktbeschreibung
Gegenüber einem in der jüngeren Mediävistik und in der Frauenforschung überwiegend verbreiteten Bild, demzufolge das Schicksal der Frauen im Mittelalter ein finsteres war, sie männlicher Willkür und Gewalttätigkeit schutzlos ausgeliefert gewesen seien, sprechen die volkssprachlichen Dichtungen eine ganz andere Sprache. Lässt man sich auf die Texte ein und legt die üblichen Schablonen, mit denen die Mediävistik sie für gewöhnlich einordnet, einmal beiseite, kann sich ein ganz anderes Mittelalterbild erschließen. Keine ferne, unverständliche Epoche, die durch exotisches Anderssein glänzt, sondern eine Gesellschaft, die der unseren erstaunlich ähnlich scheint. Insbesondere was die Problematik der Beziehungen von Männern und Frauen im ehelichen Leben anbelangt. Die vorliegende Arbeit will insbesondere anhand der ehelichen Beziehungsgeschichten des Stricker nachweisen, dass es dem Stricker als einem der profiliertesten Vertreter der Frauen-Verehrer Fraktion, um die Verteidigung des gleichwertig-partnerschaftlichen Status der Frauen im Innenverhältnis ehelicher Beziehungen ging und er damit gleichzeitig an einem gesellschaftspolitischen Entwurf festhält, der auf eine mitmenschliche Gesellschaft zielt. Die Einleitung verweist auf die Diskussion zum gesellschaftlichen Kontext, durch den erst die dichterische Positionierung des Stricker und die seiner Mitstreiter verständlich wird und thematisiert durch einen aktualisierenden zeitgenössischen Bezug die gesellschaftspolitische Bedeutung, die der 'Beziehungsfrage' offensichtlich seit jeher innewohnt und die am historischen Beispiel vermutlich klarer konturiert erkannt werden kann, als dies ein Analyse der sich diffus darstellenden Gegenwart erlaubt.
Autorenporträt
Horst Haub wurde 1952 in Frankfurt am Main geboren. Sein Studium an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt schloss der Autor im Jahre 1982 mit dem 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Beruflich im pädagogischen Bereich tätig, begleitete ihn jedoch weiterhin die Faszination für die Kultur und Geschichte des Mittelalters. Seine kontinuierliche, vertiefende Auseinandersetzung mit mediävistischen Themen im universitären Rahmen führten seit 2006 zur Veröffentlichung einschlägiger Studien: Achtundsechziger Altgermanistik und das Paradigma Alterität. Von der Revolte mit emanzipatorischem Anspruch zu erneuter Erkenntnisblockade, GRIN-Verlag 2006. Partnerschaftlichkeit im Hochmittelalter. Strickers Konzept für Ehe und Gesellschaft ¿ Die Ehestandsmären, GRIN-Verlag 2008. Ambraser Heldenbuch und Kaiser Maximilian I. Zu Konzeption und Anfang der Handschrift mit dem 'Frauenehre'-Fragment des Stricker. GRIN-Verlag 2010. Die 'Klage' der Margarete von Österreich über Vater Maximilian I. und Neffen Karl (V.) Erlebnislyrik ¿ Literarisches Manifest ¿ Politisches Signal (Cod. 2584, Wien, ÖNB), GRIN-Verlag 2012.