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»Das Vater-Kind-Gedicht gefällt Mir wohl am besten auf der Welt. Steckt da anstelle Herbst und Winter Vielleicht der Thomas Gsella hinter?«
Loriot

Produktbeschreibung
»Das Vater-Kind-Gedicht gefällt
Mir wohl am besten auf der Welt.
Steckt da anstelle Herbst und Winter
Vielleicht der Thomas Gsella hinter?«

Loriot
Autorenporträt
Thomas Gsella, geboren 1958, ist seit 2005 Chefredakteur des Frankfurter Satiremagazins TITANIC, lebt in Aschaffenburg. 2004 verlieh ihm Robert Gernhardt den Cuxhavener Ringelnatz-Nachwuchspreis für Lyrik. Mehr Gedichte als Prosa schrieb und schreibt er fürs "Kritische Tagebuch" des Westdeutschen Rundfunks WDR, das Südwestradio SWR, die tageszeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung u.a. 2011 wurde Thomas Gsella mit dem "Robert Gernhardt Preis" ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.06.2008

Kein Titelheld

Er hat wieder zugeknüppelt und das gleich doppelt, Thomas Gsella, der rüpelreimende "Titanic"-Titan. Der erste Schlag: ein von Greser & Lenz illustrierter Zyklus lyrisch aufgemotzter Fragen kindlicher Klugscheißer. Jedes der über hundert Querulantengedichte beginnt mit der Apostrophe "Papa-a?" und der Antwort: "Ja, mein Kind?" Dann folgt, nur zum Beispiel: "Wenn der Irrtum früher Jahre / (was man denkt, sei just das Wahre) / schon dem Altersstarrsinn gleicht / und die kritische Bewußtheit / dummer Jugend der Bestußtheit / krummen Alters fließend weicht, / denkt man also immer Mist, / piepegal, wie alt man ist?" Unterzeile: "Klatschklatsch!" Nun ja, es gab schon besseres Gsellagsumms. Das beweist das zweite Buch, eine Best-of-Sammlung. Fünfzig Jahre umfasst es, weil das Frühwerk des Meisters (mit elf Monaten) Eingang fand: "ma / ma / aga / aga". Es folgen Auszüge aus des Dichters Werken seit 1999, alles lustig, manches sehr und weniges noch mehr. Nationalitäten, Berufsgruppen und Diskursknödel wie Politik, Natur oder Werbepause bekommen mit dem Eisberg eins aufs Dach: "Der Lette ist ein Dunkelmann. / Man weiß von ihm rein gar nichts. / Man fragt vergeblich, was er kann. / Da wird nichts, ist nichts, war nichts." Durchschaut auch Hausmeisters Seele: "Sein Wanst ist rund, sein Kittel grau, / Sein Mund hat Lächelsperre. / Seit jeher wohnt er ohne Frau / Mit Garten in Parterre." Nur für Buchtitel hat der Witzgescheite kein Pfötchen, und das seit Jahren schon. Wieder zweimal rhetorisches Sauerkraut. Dabei müsste er nur in die Gedichte greifen, ist doch jede fünfte Zeile eine deckelgeile. Warum nicht: "Pferdeäpfel, furchenbreite"? Oder: "Wenn Putz von großen Häusern fällt"? Oder: "Wenn du ein moderner Mann bist, / der heut' mit dem Kochen dran ist"? Oder: "Wenn dir, was mal leicht war, schwerfällt / wie die Möwe, die ins Meer fällt"? Also Poeta-a, denk doch einfach mal an nichts, wenn du die letzten Worte auf den Umschlag schreibst. Wie sonst halt. (Thomas Gsella: "Papa-a? Ja, mein Kind? Die letzten Fragen der Menschheit" sowie "Nennt mich Gott. Schönste Gedichte aus 50 Jahren". S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2008. 128 S. bzw. 320 S., geb., 8,95 [Euro] bzw. 9,95 [Euro].) oju

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