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Reveals how to identify and exploit key moments of change in any industry that generates either drastic failure or incredible success. This book offers insights into the management of change.

Produktbeschreibung
Reveals how to identify and exploit key moments of change in any industry that generates either drastic failure or incredible success. This book offers insights into the management of change.
Autorenporträt
Andrew Grove
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.1996

Überleben durch Verfolgungswahn
Aber kein Plädoyer für den geistesgestörten Manager

Andrew S. Grove: Only the Paranoid Survive. Verlag Doubleday, New York 1996, 210 Seiten, 27,50 Dollar.

Nur die Verrückten überleben, behauptet Andy Grove in seinem Buch "Only the Paranoid Survive". Und er begründet das damit, daß die schöpferische Zerstörung des Wettbewerbs nichts unverrückt läßt. Einen gewissen Verfolgungswahn zu entwickeln, sei deshalb für Unternehmer lebensnotwendig. Grove weiß, wovon er spricht: Denn als langjähriger Chef von Intel Corp., des führenden Halbleiter-Unternehmens der Welt, steht er im Mittelpunkt einer Industrie, die einerseits Wirtschaft und Gesellschaft ins Informationszeitalter katapultiert hat, andererseits selber ständig Umwälzungen unterliegt.

Aus diesem Schatz an Erfahrungen schöpfend, analysiert Grove mit Akribie, was er "strategic inflection points" nennt: Situationen, in denen ein Unternehmen strategische Beschlüsse fassen muß, die über seinen Fortbestand entscheiden. An vielen Beispielen wird dabei der Frage nachgegangen, was die Unternehmensführung davon abhalten kann, solche Situationen zu erkennen und auf sie angemessen zu reagieren.

Anders als der schreierische Buchtitel erwarten läßt, legt Grove seinem Leser dabei keineswegs ans Herz, sich wie ein Geistesgestörter zu benehmen. Vielmehr laufen seine Rezepte darauf hinaus, durch den Aufbau der Organisation eine Art kontrollierten Verfolgungswahn zu erzielen: nämlich sicherzustellen, daß unangenehme Nachrichten nicht von der Unternehmensspitze so lange wie möglich ferngehalten werden, wie das in Großorganisationen oft der Fall ist, sondern daß sie rasch und ungefiltert vordringen und daß in der Unternehmensführung die nüchterne Bestandsaufnahme und Entscheidung nicht durch Gefühle, Vorurteile und sonstige "alte Zöpfe" beeinträchtigt wird.

Zum Reiz des Buches gehört, daß Grove immer wieder aus dem Nähkästchen plaudert. So untersucht er im letzten Kapitel, ob Internet und Intranets sein eigenes Unternehmen, Intel, vor eine strategische Richtungsentscheidung gestellt haben. Er kommt zu dem Schluß, daß dies nicht der Fall sei - räumt allerdings ein, daß ihm sein Instinkt genau das Gegenteil sage.

Der Instinkt hat wohl recht behalten: Denn nur wenige Wochen nach Abschluß des Manuskripts wird nun in der Fachwelt über ein Thema diskutiert, das Grove in seinem Pro und Contra überhaupt nicht berücksichtigt hat, das für Intel aber zu einer existentiellen Wegscheide werden könnte: die großen Kostenvorteile, die die neuen Netz-Computer gegenüber herkömmlichen PCs mit Intel-Prozessoren haben sollen. Dadurch offenbar aufgeschreckt, hat Intel vor kurzem nun selbst eine Initiative gestartet, die Gesamtkosten der PC-Nutzung deutlich zu vermindern. Offenbar hat der organisierte Verfolgungswahn, dem Grove in seinem Buch das Wort redet, bei Intel also doch noch gegriffen. BENEDIKT FEHR

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