Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 9,90 €
  • Gebundenes Buch

Fotografien und Videostills von Oliver Boberg, der zu den vielversprechendsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation gehört: Oliver Boberg (geb. 1965 in Herten) gehört zu den interessantesten Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation. Seit den späten achtziger Jahren entstehen kleinformatige Modellbauten städtischer Orte, die derart abfotografiert werden, dass ihre Modellhaftigkeit fast völlig hinter ihren fotografischen Oberflächen verschwindet. Die Realität seiner Unterführungen und Neubauten ist die von allzu vertrauten Un-Orten, die überall, das heißt immer auch nirgends sein können.…mehr

Produktbeschreibung
Fotografien und Videostills von Oliver Boberg, der zu den vielversprechendsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation gehört:
Oliver Boberg (geb. 1965 in Herten) gehört zu den interessantesten Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation. Seit den späten achtziger Jahren entstehen kleinformatige Modellbauten städtischer Orte, die derart abfotografiert werden, dass ihre Modellhaftigkeit fast völlig hinter ihren fotografischen Oberflächen verschwindet. Die Realität seiner Unterführungen und Neubauten ist die von allzu vertrauten Un-Orten, die überall, das heißt immer auch nirgends sein können.
In Bobergs Videofilmen aus den Jahren 2002/03 sind es nächtliche Landschaftsveduten, die aus Spielfilmszenarien entlehnt zu sein scheinen. Aber auch hier werden nur maßstäblich verkleinerte Modellbauten abgebildet. Die auf DVD übertragenen 16-Millimeter-Filme zeigen unheimliche, menschenleere Situationen: eine im Streiflicht dräuende Klippe oder eine im Zwielicht liegende Landstraße, auf die trister Regen prasselt. Das Modell des Un-Ortes wird hier zum anspielungsreichen Ausschnitt einer Geschichte, die die unscheinbare Location mit filmischem Suspense und angstvoller Erwartung auflädt.
Das Buch versammelt erstmals Foto- und Videoarbeiten des deutschen Künstlers.
Rezensionen
"Eine Illusionsleistung im wahrhaft potemkinschen Sinn, ein Meisterstück der Kulissenhaftigkeit, den Zeiten der visuellen und architektonischen Lügen und Vorspielungen adäquat." FAZ

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Oliver Bobergs Ironie hat es dem Rezensenten Daniel Kothenschulte angetan. Diese Ironie bestehe in einem kleinen, aber feinen Unterschied zu den "Sammlern suburbaner Unorte mit nostalgischer Aufladung". Der Fotograf Boberg konstruiere alles selbst, was auf seinen Bildern zu sehen ist. Somit betätige sich der Fotograf, der das Außen zu fotografieren scheint, ausschließlich innen. Modellbauten, diagnostiziert der begeisterte Rezensent, sind ungemeine "Projektionsflächen einer schwer zu bändigenden Phantasie". In ihnen ringe das Gebaute mit dem Assoziierten, in einer Spannung, die Kothenschulte etwas kryptisch "die unschuldige Ironie eines phantasiebegabten Kleinkinds" nennt. Eins ist jedoch klar: "Es ist eben nicht die Wirklichkeit, die Bobergs Realismus abzubilden angetreten ist."

© Perlentaucher Medien GmbH