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Der Terminus Postdramatik ist in den vergangenen Jahren zu einem unschar-fen, analytisch unzulänglichen Sammelbegriff angewachsen. Nils Lehnert systematisiert diesen Diskurs in seiner Studie durch klare und mehrstufige Abgrenzungen. Zugrunde gelegt wird die Trennung der prinzipiell autonomen Sphären von Text(genre) und Aufführungspraxis: Die Textsorte Drama wird dem nicht mehr dramatischen Theatertext gegenübergestellt; die Inszenierungsweise unabhängig davon als traditionell dramatisch oder postdramatisch gekennzeichnet. Auf Grundlage dieser Unterscheidung entwickelt der Autor ein…mehr

Produktbeschreibung
Der Terminus Postdramatik ist in den vergangenen Jahren zu einem unschar-fen, analytisch unzulänglichen Sammelbegriff angewachsen.
Nils Lehnert systematisiert diesen Diskurs in seiner Studie durch klare und mehrstufige Abgrenzungen. Zugrunde gelegt wird die Trennung der prinzipiell autonomen Sphären von Text(genre) und Aufführungspraxis: Die Textsorte Drama wird dem nicht mehr dramatischen Theatertext gegenübergestellt; die Inszenierungsweise unabhängig davon als traditionell dramatisch oder postdramatisch gekennzeichnet.
Auf Grundlage dieser Unterscheidung entwickelt der Autor ein überzeugendes Analyserüstzeug, das er an Rainald Goetz Theatertext "Jeff Koons" (1998) exemplifiziert. Von Goetz als Stück lanciert, erweist sich dieses angesichts seines radikalen Bruchs mit allen genretypischen Konstituenten als griffiger Untersuchungsgegenstand, der die Grenzen der traditionellen Dramenanalyse nur allzu deutlich macht.
Gestützt auf einen breiten theoretischen Kontext, der u. a. Überlegungen zu Ästhetik, Semiotik und (Anti-)Hermeneutik in der zeitgenössischen Text- und Theaterkunst umfasst, untersucht der Autor neben neuen Textzugängen zwei diametrale "Jeff Koons"-Aufführungen.
Text und Inszenierung, so das Votum dieser Studie, sollten jenseits einer Debatte um Texttreue oder Regietheater stets zunächst gesondert in den Blick genommen und erst in einem zweiten Schritt in ihrer Beziehung zueinander diskutiert werden. Auf diese Weise würden auch jene Verdikte der Theaterkritik vermeidbar, bei denen aus der Empörung über unangemessene oder verstörende Aufführungen nicht selten die methodische Hilflosigkeit im Umgang mit postdramatischen Artefakten spricht. Wie man solchen dagegen analytisch gerecht werden kann, das zeigt diese fundierte Studie auf eindrucksvolle Weise.
Autorenporträt
Nils Lehnert studierte Germanistik, Psychologie und Philosophie. Derzeit lebt, lehrt, promoviert und forscht er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik der Universität Kassel.