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Lange Zeit hatte die politikwissenschaftliche Beschäftigung mit der Gemeinschaft südostasiatischer Staaten (ASEAN) einen überwiegend deskriptiven Charakter. Doch seit dem Ende des Kalten Krieges ist die Regionalorganisation zum Gegenstand umso heftigerer Theoriedebatten geworden. Beanspruchten zu Beginn der 1990er Jahre zunächst die Vertreter liberal-institutionalistischer Ansätze die Deutungshoheit, ist seit der Asienkrise eine Renaissance neorealistischer Interpretationen zu verzeichnen. Mittlerweile plädieren zahlreiche Autoren für eine Kombination der beiden Ansätze, angereichert um…mehr

Produktbeschreibung
Lange Zeit hatte die politikwissenschaftliche Beschäftigung mit der Gemeinschaft südostasiatischer Staaten (ASEAN) einen überwiegend deskriptiven Charakter. Doch seit dem Ende des Kalten Krieges ist die Regionalorganisation zum Gegenstand umso heftigerer Theoriedebatten geworden. Beanspruchten zu Beginn der 1990er Jahre zunächst die Vertreter liberal-institutionalistischer Ansätze die Deutungshoheit, ist seit der Asienkrise eine Renaissance neorealistischer Interpretationen zu verzeichnen. Mittlerweile plädieren zahlreiche Autoren für eine Kombination der beiden Ansätze, angereichert um konstruktivistische Kriterien wie Normen und Identitäten.

Der Autor sieht dagegen in einem konstruktivistischen Ansatz genügend Potential, um die etablierten Theorieschulen nicht nur zu ergänzen, sondern diese langfristig abzulösen. Am Beispiel dreier einschneidender Ereignisse in der Geschichte der ASEAN wird eine konstruktivistische Interpretation vorgenommen und untersucht, ob diese einen höheren Erkenntnisgewinn verspricht als realistische oder institutionalistische Ansätze. Grundlage für die Analyse ist der "Soziale Konstruktivismus" nach Alexander Wendt. Die Arbeit bedient sich dabei nicht nur zunehmend etablierter Kategorien wie Normen und Identitäten, sondern versucht auch, die ASEAN innerhalb der von Wendt eingeführten "Logiken der Anarchie" zu verorten. Es wird gezeigt, dass kollektive Identitäten keineswegs zwangsläufig ein Mehr an Kooperation zur Folge haben.