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Nickel Vogelpfeifer wünscht sich so sehr ein Fahrrad, wie das nur ein Neunjähriger fertig bringt. Als dann die Waschmaschine kaputtgeht und die Eltern nicht mehr genug Geld haben, um Nickels großen Geburtstagswunsch zu erfüllen, bricht eine Welt für ihn zusammen. Er kann der Versuchung nicht widerstehen und stiehlt ein Rad vom Parkplatz des Supermarktes. Dem kurzen Glück folgt das schlechte Gewissen. Der große Bruder Django bringt die Sache - auf sehr originelle Weise, die hier nicht verraten werden soll - in Ordnung.

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Produktbeschreibung
Nickel Vogelpfeifer wünscht sich so sehr ein Fahrrad, wie das nur ein Neunjähriger fertig bringt. Als dann die Waschmaschine kaputtgeht und die Eltern nicht mehr genug Geld haben, um Nickels großen Geburtstagswunsch zu erfüllen, bricht eine Welt für ihn zusammen. Er kann der Versuchung nicht widerstehen und stiehlt ein Rad vom Parkplatz des Supermarktes. Dem kurzen Glück folgt das schlechte Gewissen. Der große Bruder Django bringt die Sache - auf sehr originelle Weise, die hier nicht verraten werden soll - in Ordnung.
Autorenporträt
Mirjam Pressler, geboren 1940, lebt in Landshut. Sie veröffentlichte zahlreiche Kinder- und Ju-gendbücher, die mehrfach prämiert wurden, darunter die berühmten Romane "Bitterschokolade", "Novemberkatzen", "Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" und "Mal-ka Mai". Zuletzt erschienen von ihr die Romane "Golem stiller Bruder", "Shylocks Tochter" und "Nathans Kinder".
Für ihr literarisches Gesamtwerk wurde sie unter anderem mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises, der Carl-Zuckmayer-Medaille und dem Deutschen Bücherpreis ausgezeichnet, für ihr Gesamtwerk als Übersetzerin mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises, und für ihre Übersetzungen aus dem Hebräischen (Uri Orlev, Zeruya Shalev, Amos Oz) mit dem Jane-Scatcherd-Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung.

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Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2010

Süddeutsche Zeitung Junge Bibliothek
Band 9

Versteck am
Bahndamm
„Nickel Vogelpfeifer“
von Mirjam Pressler
Nickel sitzt gerne unter dem Tisch, verborgen hinter der Tischdecke, und schaut sich Fotos an, von denen er träumen kann. Fotos von der Wüste mit Kamelreitern und gerne auch das Bild von einem Radrennfahrer. Er kann es nicht leiden, wenn man ihm durch die Haare wuschelt oder wenn sein großer Bruder und sein Vater ihn hier und da für „klein und doof“ erklären. Er mag die Aufregung um das neue Auto nicht, das die Familie sich vom Munde absparen muss, weil der Vater den alten Wagen zu Schrott gefahren hat. Und die Geschichte gibt ihm recht: Als nämlich auch noch eine neue Waschmaschine gekauft werden muss, reicht das Geld nicht mehr, um ihm zum Geburtstag das lang schon versprochene neue Fahrrad zu kaufen – und das ist eine echte Katastrophe. Nickel fehlen die Worte. Sie fehlen ihm wirklich – und vor allem darum geht es in diesem Roman.
Nickel ist schließlich erst neun Jahre alt, und weil er der Kleinste in der Familie ist, reden alle über ihn weg; er kann nur wenig von dem ausdrücken, was ihn bewegt, fühlt sich zurückgesetzt und wird dann schnell wütend und auch ungerecht. Er sieht: Alle haben, was sie wollen, nur er bekommt nichts. Wo er hinschaut, schaut die Welt zurück und sagt ihm: Du bist arm dran, du wirst dich nie wieder freuen. Das ist zu Hause so, und auf dem Schulhof ist es nicht anders. Nur im Gebüsch am Bahndamm, wo er ein Versteck hat, kommt er ein bisschen zur Ruhe. Hier schaut er den Vögeln zu, imitiert ihre Stimmen und füttert sie; hier denkt er nach, hier verbirgt er aber auch ein auffälliges Fahrrad, das er gestohlen hat, mit dem er sich jedoch nirgendwo sehen lassen kann. Er weiß, dass man nicht stehlen soll, und das quält ihn; aber mit wem soll er darüber sprechen, und wie soll er erklären, warum er das Rad trotzdem genommen hat?
Worte sind nur ein Hilfsmittel, um etwas, das uns angeht, einzukreisen und zu erkennen; aber sie sind das vielschichtigste unter den Mitteln, die uns dafür zur Verfügung stehen, hat Mirjam Pressler einmal erklärt. Und davon erzählt sie am Beispiel von Nickel: Wie der Junge so etwas wie Überlebenstechniken entwickelt, die ihm helfen, den Druck auszuhalten, unter dem er steht; wie er lernt, sich auszudrücken, wie er zu Hause, – besonders beim großen Bruder – in der Schule und unter Freunden sein Verhalten verändert.
Mit Erwachsenenaugen gesehen, ist das eine kleine Geschichte in unmerklichen Schritten, aber für den Jungen, der das an sich selbst so direkt gar nicht wahrnimmt, ist sie gewaltig groß. Viele verschiedene Anstöße wirken dabei mit, Ursache und Wirkung sind nicht immer klar zu benennen, die Welt wird nicht aus einem Punkt heraus erklärt, und ein Rezept für eine bessere Kindheit gibt es auch nicht. Es zählt, dass Nickel entdeckt: Dem, der sich selbst hilft, kann auch geholfen werden. (ab 7 Jahre)
MICHAEL SCHMITT
Nickel Vogelpfeifer
Ill.: Detlef Kersten
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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"Nickel vor und nach dem Fahrradraub, der erwartungsvolle, der enttäuschte, der beglückte, der niedergeschlagene und schließlich der erleichterte Nickel - so hat Mirjam Pressler klug die kurze Zeitspanne im Leben eines kleinen Jungen strukturiert." Birgit Dankert, Die Zeit