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Die Geschichte der Banken ist bis dato kein bevorzugter Forschungsgegenstand der Historiker, obwohl die Archive und Bücher der Banken die wichtigsten Materialien zur Wirtschaftsgeschichte enthalten und die Wirtschaft selbst wie noch selten zuvor in der Geschichte die Politik zu beherrschen scheint. Erstmals liegt nun - basierend auf bis dato unbekannten und unbearbeiteten Quellen - eine Geschichte des Bankensektors und hier insbesondere der Privatbanken zwischen 1938 und 1945 sowie in den ersten Jahrzehnten der Zweiten österreichischen Republik vor. Die zentralen Kapitel behandeln die…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte der Banken ist bis dato kein bevorzugter Forschungsgegenstand der Historiker, obwohl die Archive und Bücher der Banken die wichtigsten Materialien zur Wirtschaftsgeschichte enthalten und die Wirtschaft selbst wie noch selten zuvor in der Geschichte die Politik zu beherrschen scheint. Erstmals liegt nun - basierend auf bis dato unbekannten und unbearbeiteten Quellen - eine Geschichte des Bankensektors und hier insbesondere der Privatbanken zwischen 1938 und 1945 sowie in den ersten Jahrzehnten der Zweiten österreichischen Republik vor. Die zentralen Kapitel behandeln die Geschichte der Privatbankiers und beziehen sich dabei auf die präsentierten Fallstudien der Privatbanken, die den Ausgangspunkt der Arbeit darstellen. An Hand dieser 108 Privatbanken, die hauptsächlich in Wien zu finden waren, werden Arisierung und Liquidierung, aber auch die Verfolgung und Ermordung jüdischer Bankiers dargestellt. Antworten auf die Fragen nach Rückstellung, speziell von entzogenen Bankenkonzessionen und Entschädigung werden am Ende dieser umfangreichen Forschungen zu geben versucht. Die meisten untersuchten Firmen waren kleine, heute völlig unbekannte Firmen, die - mit wenigen Ausnahmen - für Industrie, Handel und Gewerbe von keinerlei Bedeutung waren, sondern kleine Darlehen an Privatpersonen vergaben und teilweise die Funktion von Vermögens- und Anlageberatern hatten. Gerade unter den bedeutenderen und größeren von ihnen waren einige, die kaum noch Bankgeschäfte betrieben, sondern vielmehr das Vermögen ihrer Eigentümer verwalteten. Dazu zählten vor allem die Bankhäuser Gebrüder Gutmann und S. M. v. Rothschild. Das Bankhaus M. Thorsch & Söhne stellte in dieser Hinsicht einen Extremfall dar: Es hatte keinen einzigen Kunden, sondern beschäftigte sich ausschließlich mit der Verwaltung des Familienvermögens. Von den österreichischen Aktienbanken hatten beinahe alle, die die Wirtschaftskrisen der 1920er und 1930er Jahre überstanden hatten, ihre internationale Bedeutung eingebüßt. Lediglich die CA und die Zentraleuropäische Länderbank hatten noch zahlreiche Kontakte und waren auf den internationalen Finanzmärkten tätig.
Autorenporträt
Dr. Peter Melichar ist Stipendiat am Leo-Baeck-Institut London.