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Mit der Kündigung des Dreibundes und seiner Kriegserklärung an Österreich-Ungarn hatte Italien bestehendes Völkerrecht gebrochen, um seine nationalen Interessen durchzusetzen. Doch mit diesem eigennützigen Vorgehen stand Italien in den Jahren 1914/1915 unter den europäischen Mächten nicht allein da. Ein Blick auf den – im Spannungsfeld zwischen Liberalismus und Nationalismus erfolgten – Einigungsprozess Italiens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, welcher eine neue europäische Großmacht hervorbrachte (die Weltmacht werden wollte), ermöglicht es, Italiens Weg in den Ersten Weltkrieg…mehr

Produktbeschreibung
Mit der Kündigung des Dreibundes und seiner Kriegserklärung an Österreich-Ungarn hatte Italien bestehendes Völkerrecht gebrochen, um seine nationalen Interessen durchzusetzen. Doch mit diesem eigennützigen Vorgehen stand Italien in den Jahren 1914/1915 unter den europäischen Mächten nicht allein da. Ein Blick auf den – im Spannungsfeld zwischen Liberalismus und Nationalismus erfolgten – Einigungsprozess Italiens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, welcher eine neue europäische Großmacht hervorbrachte (die Weltmacht werden wollte), ermöglicht es, Italiens Weg in den Ersten Weltkrieg nachzuvollziehen. Der stärkste Motor für Italiens Intervento war zweifellos der Irredentismus – neben dem Imperialismus der erste Wegbereiter des Faschismus. Der (Trittbrettfahrer-)Sieg Italiens über den Erbfeind Österreich führte bei seinen Eliten und der Bevölkerung zu einer hohen Erwartungshaltung, die angesichts der Pariser Friedensordnung von 1919/1920 in Enttäuschungen mündete. So kam es, dass sich Italien trotz eines jahrzehntelangen liberalen Regierungssystems – noch vor den Verliererstaaten Deutschland und Österreich – in eine Diktatur wandelte, die für autoritäre und radikale Kräfte in ganz Europa zum Vorbild werden sollte.