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Die Neuausgabe des eindrucksvollen historischen Romans über die Französische Revolution erzählt aus der Perspektive eines Bauernmädchens.
»Als die Revolution ausbricht, lebt Nanon in ihrem Loch Valcreux, einem verlorenen Flecken, einem engen Tal, das Mönchen gehört. Sie ist das gefügige Tier der Erde, die kleine Bäuerin, die nichts kennt, auch nicht sich selbst. Da kommt in das Kloster ein jüngster Sohn, ein Kind, der junge Emilien de Franqueville, den seine Familie im geistlichen Stand begraben will. Und wir nehmen Anteil an der Initiation dieser beiden Seelen, dem heranwachsenden Volk,…mehr

Produktbeschreibung
Die Neuausgabe des eindrucksvollen historischen Romans über die Französische Revolution erzählt aus der Perspektive eines Bauernmädchens.

»Als die Revolution ausbricht, lebt Nanon in ihrem Loch Valcreux, einem verlorenen Flecken, einem engen Tal, das Mönchen gehört. Sie ist das gefügige Tier der Erde, die kleine Bäuerin, die nichts kennt, auch nicht sich selbst. Da kommt in das Kloster ein jüngster Sohn, ein Kind, der junge Emilien de Franqueville, den seine Familie im geistlichen Stand begraben will. Und wir nehmen Anteil an der Initiation dieser beiden Seelen, dem heranwachsenden Volk, das sich seiner Rechte versichert, dem röchelnden Adel, der seine Schuld büßt.«

Mit diesen Worten beschreibt der begeisterte Émile Zola das letzte Werk seiner berühmt-berüchtigten Dichterfreundin George Sand. Es wurde ihr Vermächtnis und ihr Glaubensbekenntnis als pazifistische Revolutionärin, die sich für die Überwindung sozialer Gegensätze stark machte und für die Gleichbehandlung der Geschlechter plädierte. Darin liegt auch der Grund für die geringe Beachtung des Buches: Eine einfache Frau aus bäuerlichem Milieu schildert hier, ohne eindeutig Partei zu ergreifen, die Französische Revolution, wie sie sie auf dem Land erlebt.

Erst im Vorfeld der 200-Jahr-Feiern der Französischen Revolution wurde dieser große Roman in Frankreich selbst wiederentdeckt.
Autorenporträt
Sand, George
George Sand, am 1.7.1804 geboren und am 7.6.1876 gestorben, das war Amantine-Aurore-Lucile Dupin, Urenkelin Moritz' von Sachsens, verheiratete Baronin Dudevant, Mutter zweier Kinder, Geliebte von Alfred de Musset und Frédéric Chopin und vielen anderen, Freundin und Ratgeberin fast aller bedeutenden Zeitgenossen aus Kultur und Politik, weit über die Grenzen ihres Landes hinaus. Mit ihren zahlreichen Romanen, die sie unter ihrem berühmten männlichen Pseudonym veröffentlichte, erschrieb sie sich ihre ökonomische Unabhängigkeit und einen unvergänglichen Platz in der Weltliteratur.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.06.2004

Ferne Stimmen
„Nanon” von George Sand
Die berühmten Kollegen waren begeistert. „Tausend einfache und starke Dinge” entdeckte Gustave Flaubert in George Sands Roman „Nanon”, und Emile Zola fühlte sich nach der Lektüre, „als verließe ich ein großes, ruhiges Land mit reinen Gewässern, breitem, immergrünem Laub, einem Himmel von süßer Heiterkeit”. Aber weder die übrigen Zeitgenossen noch die Nachwelt konnten sich für das 1872 erschienene Werk besonders erwärmen. „Nanon”, neben Balzacs „Die Chouans” und Victor Hugos „1793” der dritte große Revolutionsroman des neunzehnten Jahrhunderts, lag bis 1990 noch nicht einmal auf deutsch vor.
Als Gelegenheit, Versäumtes nachzuholen, sind Jubiläen immer willkommen. Zweihundert Jahre ist es her, dass George Sand, eigentlich Amantine-Aurore-Lucile Dupin, in Paris geboren wurde, und spätestens jetzt sollte man die neu aufgelegte „Nanon” zur Kenntnis nehmen: die Geschichte eines Bauernmädchens, das im einsamen Tal von Valcreux eine schicksalhafte Begegnung erlebt und in die Wirren der Französischen Revolution hineingezogen wird, zugleich aber George Sands Vermächtnis und Glaubensbekenntnis als Pazifistin, Sozialreformerin und Kämpferin für die Gleichberechtigung der Geschlechter.
Für alle, die mit ihrem Namen nur die zigarrerauchende Frau in Männerhosen, Redingote und Zylinder verbinden, die Geliebte Chopins und die Verfasserin eines melancholischen Mallorca-Breviers, hält das instruktive Nachwort der Übersetzerin einige Überraschungen bereit. Im Roman aber hören wir, wenn wir Zola glauben dürfen, die „tiefen, klangvollen Stimmen von Leuten, die an Sommerabenden von fern an einem Hang miteinander reden”.
maid
GEORGE SAND: Nanon. Roman. Deutsch von Heidrun Hemje-Oltmanns.
Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004. 366 Seiten, 9 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Jubiläen sind immer eine gute Gelegenheit, das nachzuholen, was in der Vergangenheit versäumt wurde, schreibt die Rezensentin mit dem Kürzel "maid". So auch im Fall George Sand, deren Revolutionsroman "Nanon" zwar von einigen großen Zeitgenossen wie Flaubert und Zola gefeiert wurde, dann aber schnell in Vergessenheit geriet. Jetzt, zu Sands zweihunderstem Geburtstag, erscheine "Nanon", der für die Rezensentin schlichtweg - neben Balzacs "Chouans" und Hugos "1793" - "der dritte große Revolutionsroman des 19. Jahrhunderts" ist, in einer Neuauflage. "Nanon" sei sowohl die Geschichte eines Bauernmädchens, das in die Wirren der französischen Revolution hineingezogen werde, als auch Sands "Vermächtnis und Glaubensbekenntnis als Pazifistin. Sozialreformerin und Kämpferin für die Gleichgerechtigkeit der Geschlechter". Auch das Nachwort der Übersetzerin hat die Rezensentin überzeugt, hält es doch einige "Überraschungen" für diejenigen parat, die George Sand nur klischeehaft als rauchendes Weibsbild in Hosen kennen.

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