Erwin Strittmatter
Broschiertes Buch
Nachrichten aus meinem Leben
Aus den Tagebüchern 1954 - 1973
Übersetzung: Giesecke, Almut
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Strittmatters "Geheimwelt"
Erwin Strittmatter nannte seine Tagebücher eine "kleine Heimat". Mit der Schilderung seines Tagwerks in Schulzenhof legte er eine "zweite Spur" seines Lebens, der man ablesen kann, wie er alles dem Werk unterordnete, zum kritischen Beobachter der erstarrenden Verhältnisse in der DDR wurde und zum eigensinnigen Denker. So entsteht ein nuancenreiches Selbst- und Zeitporträt - ein Glücksumstand für Literatur und Leser.
"Die Tagebücher zeigen den Autor als ringenden, verletzbaren Menschen." Thüringische Landeszeitung
Erwin Strittmatter nannte seine Tagebücher eine "kleine Heimat". Mit der Schilderung seines Tagwerks in Schulzenhof legte er eine "zweite Spur" seines Lebens, der man ablesen kann, wie er alles dem Werk unterordnete, zum kritischen Beobachter der erstarrenden Verhältnisse in der DDR wurde und zum eigensinnigen Denker. So entsteht ein nuancenreiches Selbst- und Zeitporträt - ein Glücksumstand für Literatur und Leser.
"Die Tagebücher zeigen den Autor als ringenden, verletzbaren Menschen." Thüringische Landeszeitung
Erwin Strittmatter wurde 1912 in Spremberg als Sohn eines Bäckers und Kleinbauern geboren. Mit 17 Jahren verließ er das Realgymnasium, begann eine Bäckerlehre und arbeitete danach in verschiedenen Berufen. Von 1941 bis 1945 gehörte er der Ordnungspolizei an. Nach dem Kriegsende arbeitete er als Bäcker, Volkskorrespondent und Amtsvorsteher, später als Zeitungsredakteur in Senftenberg. Seit 1951 lebte er als freier Autor zunächst in Spremberg, später in Berlin, bis er seinen Hauptwohnsitz nach Schulzenhof bei Gransee verlegte. Dort starb er am 31. Januar 1994. Zu seinen bekanntesten Werken zählen sein Debüt 'Ochsenkutscher' (1950), der Roman 'Tinko' (1954), für den er den Nationalpreis erhielt, sowie die Trilogien 'Der Laden' (1983/1987/1992) und 'Der Wundertäter' (1957/1973/1980).
Produktdetails
- Aufbau Taschenbücher 2984
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/32984
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 601
- Erscheinungstermin: 18. August 2014
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 135mm x 38mm
- Gewicht: 592g
- ISBN-13: 9783746629841
- ISBN-10: 3746629845
- Artikelnr.: 38088750
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Sebastian Kleinschmidt findet die Tagebücher Erwin Strittmatters interessant, weil der Mensch Strittmatter interessant ist. Außerdem weiß der Autor natürlich sich mitzuteilen. Pünktlich zum hundertsten Geburtstag des Autors liest er diese Auswahl der Jahre 1954 bis 1973 als facetteneiches Doppelbild: Strittmatter als Autor und Pferdenarr. Kleinschmidt erfährt viel über Strittmatters Verhältnis zum Marxismus, zur DDR-Macht und über die innere Unfreiheit des Einzelnen im Arbeiter- und Bauernstaat. Am meisten beeindruckt haben ihn jedoch die Tier- und Landschaftsschilderungen. Hier, meint er, sei der Autor ganz in seinem Element.
© Perlentaucher Medien GmbH
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» Akribisch genau schildert Strittmatter Umbrüche und Wandlungen. « » Man nimmt Teil an Schreibkrisen, erfährt von seinen Reisen nach Berlin, geht noch einmal mit Strittmatter durch die Natur und lernt genau die Familie, die Freunde und Feinde kennen. « Thomas Behlert Unbekanntes Medium 20120901
Gebundenes Buch
Erwin Strittmatter (1912-1994) war so etwas wie ein Volksschriftsteller der DDR-Literatur. Seine Romane und Kinderbücher „Ochsenkutscher“, „Tinko“, „Ole Bienkopp“, „Der Wundertäter I - III“ und vor allem sein „Schulzenhofer …
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Erwin Strittmatter (1912-1994) war so etwas wie ein Volksschriftsteller der DDR-Literatur. Seine Romane und Kinderbücher „Ochsenkutscher“, „Tinko“, „Ole Bienkopp“, „Der Wundertäter I - III“ und vor allem sein „Schulzenhofer Kramkalender“ hatten fast Bestsel-ler-Status (sprich: sie waren Bückware). Mit der Romantrilogie „Der Laden“ (und dessen Verfilmung) wurde Strittmatter auch im Westen bekannt. Dann machte sich Empörung breit, als bekannt wurde, dass er im Zweiten Weltkrieg in einer der Waffen-SS nahestehenden Polizeieinheit gedient hatte. (Erst Hosianna und dann kreuziget ihn - so ist das auch in der Literatur!).
Nun ist anlässlich seines 100. Geburtstages im Aufbau Verlag der erste Teil seiner Tagebücher erschienen. Er umfasst den Zeitraum von Juli 1954 bis Ende Dezember 1973. Der Beginn der Tagebuchaufzeichnungen fällt mit dem Erwerb des Schulzenhofes bei Gransee zusammen, wo Strittmatter mit seiner dritten Ehefrau Eva („Evchen“) endlich einen festen Lebensort gefunden hatte. Und so beginnt das Tagebuch auch mit einer kurzen Inventarliste der wichtigsten Umzugsdinge.
Der Schulzenhof (und nur noch sporadisch die Berliner Wohnung) wird für Strittmatter bis zu seinem Tod der Lebensmittelpunkt bleiben. Und so berichtet er von der Feldarbeit mit dem Pferdepflug oder von der Ponyzucht. Ergänzt werden diese Notizen über die Tagesabläufe von Naturbeobachtungen und von Anekdoten aus dem dörflichen Leben.
Daneben war Strittmatter ein Beobachter seiner Mitmenschen, die Tagebücher sind voll von solchen Beispielen. Mittelpunkt ist jedoch sein „literarisches Gewissen“, seine Ehefrau, die ihm verlässliche Partnerin ist und all seine literarische Arbeit begleitet. Darüberhinaus war Strittmatter sehr selbstkritisch, vor allem seine Unbeherrschtheit und sein Jähzorn stürzen ihn mitunter in tiefe Depressionen und Schreibkrisen. Doch Evchen holt ihn immer wieder aus seiner Verzweiflung.
Angesichts dieser Selbstzerfleischung sucht man vergebens nach einer kritischen Ausei-nandersetzung mit seiner Kriegsvergangenheit. Wie viele Tagebuchschreiber scheut auch Strittmatter hier den letzten konsequenten Schritt.
Breiten Raum nehmen auch das Ringen um seine literarische Arbeit und die Funktionärsarbeit im Schriftstellerverband ein. Hier kann man die schrittweise Entwicklung vom jungen Parteimitglied über die kritische Beobachtung der DDR-Realität bis zur politischen Distanzierung verfolgen.
„Nachrichten aus meinem Leben“ verfügt über einen umfangreichen Anhang, der mit sei-nen Anmerkungen zum Verständnis der Tagebuchaufzeichnungen beiträgt. Die Hrsg. Almut Giesecke gibt in ihrem Nachwort außerdem einen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Tagebuchs, das Strittmatter eigentlich in fast 450 „Groschenheften“ („Vokabelheften“) niedergeschrieben hat.
Eine Chronik sowie ein Personen- und Werkregister komplettieren diese verdienstvolle Ausgabe. Wie der Verlag ankündigt, soll der zweite Teil vermutlich 2014 folgen. Die Spannung darauf ist nach der Lektüre des ersten Bandes jetzt schon groß.
Manfred Orlick
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