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Das Dach der Welt befand sich für die Europäer lange Jahrhunderte direkt über ihnen: Eiger, Mönch, Jungfrau und Montblanc - der verwunschene Berg - waren Gipfel in unerreichbarer Höhe. Doch dann kamen im 19. Jahrhundert besessene Forschungsreisende, verschrobene Bergsteiger und begeisterte Abenteurer ... Fesselnd und mit viel Humor erzählt Fergus Fleming von den ersten Bezwingern der Alpen - von Katastrophen, Expeditionen, Irrtümern und Erfolgen.

Produktbeschreibung
Das Dach der Welt befand sich für die Europäer lange Jahrhunderte direkt über ihnen: Eiger, Mönch, Jungfrau und Montblanc - der verwunschene Berg - waren Gipfel in unerreichbarer Höhe. Doch dann kamen im 19. Jahrhundert besessene Forschungsreisende, verschrobene Bergsteiger und begeisterte Abenteurer ...
Fesselnd und mit viel Humor erzählt Fergus Fleming von den ersten Bezwingern der Alpen - von Katastrophen, Expeditionen, Irrtümern und Erfolgen.
Autorenporträt
Fergus Fleming wurde 1959 geboren. Er studierte an der Oxford University und der City University in London, arbeitete als Tischler und war Lektor bei Time-Life Books, bis er als freier Schriftsteller zum Bestsellerautor wurde.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.03.2002

In eisige Höhen
„Nach oben”: Ein Panorama von Alpengipfeln
Was vielen heute Begeisterung und erhabene Gefühle vermittelt, galt bis ins achtzehnte Jahrhundert vorwiegend als ungeheuer häßlich, für Händler und Heere hinderlich und überhaupt eher unheimlich. Noch in der frühen wissenschaftlichen Literatur zu den Alpen wurden ganz selbstverständlich die feuerspeienden Drachen beschrieben, die in den Schluchten und Eishöhlen zwischen den Felszacken hausten.
Welcher Weg von diesen Ungeheuern zu jener Kultur führte, in der Winter-Erstbesteigungen und Alleingänge durch senkrechte Nordwände den bürgerlichen Rest-Heroismus aufstacheln, und noch jedes Mittelgebirgs- Mineralwasser mit der Reinheit schneebedeckter Gipfel wirbt, lässt sich jetzt in Fergus Flemings schöner Kulturgeschichte des klassischen Alpinismus nachlesen. Von Paccards und Saussures Montblanc-Expeditionen über das notorische Matterhorn-Drama Edward Whympers bis zur politisch so brisanten Eiger-Nordwand-Durchsteigung zeichnet Fleming ein Panorama aus teils äußerst skurrilen, teils tragischen Anekdoten, erzählt von vergeblichen Anläufen und Großtaten mit erfrorenen Zehen, von atemberaubenden Gipfelblicken und Schneeblindheit.
Der unglückliche Maler und Schriftsteller Marc-Théodore Bourrit beispielsweise, der lange um die Erstbesteigung des Montblanc konkurriert hatte, verlor im Sommer 1787 seine getönte Brille (die er gegen das gleißende Licht auf dem Gletscher mitgenommen hatte), und kehrte entmutigt um. Vier Tage darauf aber musste er ohnmächtig zusehen, wie ein unbekannter Brite namens Mark Beaufoy auf den Gipfel stieg, nachdem er diesen Vorläufer heutiger Coolness-Acessoires gefunden hatte.
Auch die alpinistische Infrastruktur kommt nicht zu kurz: 1795 konnte zum Beispiel dank einer Spende des französischen Gesandten in Genf die erste stabile Schutzhütte auf dem Montenvers errichtet werden – zwar mit Hängematten, aber dafür mit dem klassischen Giebeldreieck eines Tempelchens; die Zirbelstuben-Ästhetik, die später in industrieller Vervielfältigung in die Täler und Ebenen hinabwandern sollte, war noch nicht erfunden. Schon 1803 war das Tempelchen eine wunderschöne romantische Ruine.
Diese Anekdoten, aus alten Alpingeschichten zusammengestellt, sind dem Buch allerdings nicht nur Stoff, sondern auch Grenze; es geht weder theoretisch noch sozialgeschichtlich über ihren Horizont hinaus. Die vielen kleinen Geschichten über große Touren, die Fleming sehr kurzweilig und very british nacherzählt, machen das Buch so zu einer wärmenden Lektüre am Hüttenabend. Warum aber so viele Schaulustige kamen, und warum in den Eiswüsten oberhalb der Baumgrenze diese Hütten überhaupt gebaut werden mussten, vermag es nicht zu erklären: Darüber kann man auf Gipfeln stehend weiterhin selbst nachdenken, sofern dort noch genug Sauerstoff im Gehirn bleibt. MICHAEL OTT
FERGUS FLEMING: Nach oben. Die ersten Eroberungen der Alpengipfel. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2002. 472 Seiten, 25 Euro.
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"Eines der schönsten Bücher über die Berge zu der Zeit, als man sie noch Crickethosen bestieg." (Die Welt)