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Eine außergewöhnliche Liebeserklärung zum 850. Geburtstag der"Weltstadt mit Herz"! Eine Japanerin erliegt dem Mythos München: Miki Sakamoto, die seit drei Jahrzehnten in München lebt, zeigt uns ihre Wahlheimat. Ihrem einfühlsamen Blick fällt vieles auf, das wir nicht bemerken. Über manche Kuriosität in Sitten und Gebräuchen lässt sie uns schmunzeln, wenngleich Oktoberfest und Bier in ihrem München nicht die Hauptrolle spielen. Ihre fernöstlichen Vergleiche stimmen aber auch nachdenklich - endet die viel gepriesene Münchner Freiheit doch mitunter an den Gartenzäunen der Vorstadtviertel. Mit…mehr

Produktbeschreibung
Eine außergewöhnliche Liebeserklärung zum 850. Geburtstag der"Weltstadt mit Herz"! Eine Japanerin erliegt dem Mythos München: Miki
Sakamoto, die seit drei Jahrzehnten in München lebt, zeigt uns ihre Wahlheimat.
Ihrem einfühlsamen Blick fällt vieles auf, das wir nicht bemerken. Über manche
Kuriosität in Sitten und Gebräuchen lässt sie uns schmunzeln, wenngleich
Oktoberfest und Bier in ihrem München nicht die Hauptrolle spielen. Ihre
fernöstlichen Vergleiche stimmen aber auch nachdenklich - endet die viel
gepriesene Münchner Freiheit doch mitunter an den Gartenzäunen der
Vorstadtviertel. Mit großer Zuneigung schildert Miki Sakamoto ihre Eindrücke und
zeichnet einganz spezielles Bild der Isarmetropole.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.11.2007

Der etwas andere Blick auf die Stadt
Die Japanerin Miki Sakamoto schreibt ein München-Buch
Die Autorin hat viel über München gelesen. Offensichtlich mehr als manche, die ebenfalls literarische Stadtporträts mit persönlicher Note produzieren. So eines ist ihr unter dem Titel „Münchner Freiheit” gut gelungen. Die schönsten Parks, die Isar und die spektakulärsten Bauten bis hin zu den Königsschlössern in den nahen Bergen; die Sehenswürdigkeiten überhaupt und der Föhn; die zusätzlichen „Jahreszeiten” Fasching, Starkbierzeit und Oktoberfest; die Atmosphäre der Stadt und die Mentalität ihrer Menschen, Essgewohnheiten eingeschlossen – nichts schlüpft da durchs Netz. Sogar der Vielfalt dessen, was da kreucht und fleucht, von den Kaninchen am Mittleren Ring über die Biber beim Deutschen Museum bis zu den 110 Vogel- und 500 Schmetterlingsarten in den Gärten und Anlagen widmet sie ihre Aufmerksamkeit.
Das Recherchierte ist in diesem Fall aber – bei allem Nutzen für Leser, die München besser kennenlernen wollen – nur die informative Dreingabe zur Hauptsache: dem Erlebten. Die Autorin stammt aus Japan, heißt Miki Sakamoto, lebt aber schon seit 32 Jahren in der Stadt und beschreibt diese aus ihrer ganz speziellen Sichtweise. „Fernöstliche Blicke auf die Weltstadt mit Herz” lautet demzufolge der Untertitel des Buchs. Und darin liegt auch dessen besondere Originalität. (Unter diesen Umständen ist es natürlich nicht so schlimm, wenn die Autorin einmal versehentlich dem Karl Valentin statt dem Weiß Ferdl das legendäre Lied von der Linie 8 in den Mund legt. Peinlich wäre es nur für den Rezensenten, hätte er das übersehen.)
Miki Sakamoto liebt München. Das spürt der Leser in jedem der sechs Kapitel, in denen sie immer wieder Selbstbiographisches einfließen lässt, sofern es dazu dient, ihre Empfindungen und Ansichten zu begründen. Aber es ist keine blinde Liebe, die nur von den Schokoladenseiten der Stadt und ihrer Bewohner schwärmt, was gleichwohl reichlich geschieht. „Kann ich Ihnen helfen?”, bekennt sie, „gehörte zu den meist gehörten Sätzen meiner Anfangszeit.” Sie nennt auch Gegebenheiten und Eigenschaften, an die sie sich nur zögerlich oder gar nicht gewöhnen konnte.
Mag der eine oder andere hiesige Leser mit Erleichterung erfahren, dass es eine Berlinerin war, die ihr an ihrem ersten Münchner Au-pair-Platz das Leben schwermachte (die Frau zerriss Sakamotos kunstvolles Ikebana-Gesteck, das sie auf Bitten des Hausherrn angefertigt hatte), so folgt bald darauf der Dämpfer: Weil man der jungen Zugereisten die Polizisten als Freunde und Helfer geschildert hatte, grüßte sie zunächst immer freundlich, wenn sie einem solchen begegnete. Bis sie am Pasinger Bahnhof daraufhin einmal einer von zwei Patroullierenden anherrschte: „Wollen Sie kontrolliert werden?!” Dass man als Asiatin „auf eine geradezu peinliche Weise” nicht nur bei Behörden, sondern auch aus purer Neugier ausgefragt wird – nach seinem Glauben etwa, oder wer denn das Studium bezahle – war für sie ebenfalls eine neue, nicht recht angenehme Erfahrung.
Apropos Lernen und Studium: Da war Miki Sakamoto aus ihrer Heimat eine straffere Gangart gewöhnt. Noch heute wundert sie sich, wie wenige Hausaufgaben ihre inzwischen erwachsene Tochter in der ersten Grundschulklasse bekommen hat, worüber sich die Frau Mama (vergeblich) bei der Lehrerin beklagte. Und aus ihrer Uni-Zeit – sie hatte Kulturanthropologie belegt – blieben ihr „von den meisten Studentinnen” nur deren „freche Art, mit den Professoren zu sprechen” in Erinnerung, sowie „tiefe Ausschnitte und knallig rot oder schwarz bemalte Lippen”. Ja, damals, in den Siebzigern . . . Franz Freisleder
(Miki Sakamoto, „Münchner Freiheit”, F.A. Herbig Verlag, 224 Seiten, 17.80 Euro, ISBN 978-3-7766-2535-6).
Münchner Seiten
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Fernöstlicher Blick: Miki Sakamotos Liebeserklärung an München. Foto: oh
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