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In einem abgelegenen Dorf im Norden Schwedens können die dunklen Wintermonate eine sehr lange Zeit sein ? insbesondere wenn man sie allein in einem vor Kälte ächzenden Haus zubringt. Die viergzigjährige Helga Wedin versucht nicht zu verzweifeln und ist froh, daß ihr Geliebter Edvard Arbeit in der fernen Schwefelfabrik gefunden hat. Dann erbt Helga den kleinen Dorfladen ihres Onkels. Und sie entdeckt dort etwas, das wie die Lösung all ihrer Probleme aussieht: große Mengen an Zucker und Hefe. Gemeinsam mit ihrer Stieftochter Asa und dem zurückgekehrten Edvard entwirft sie einen Plan. Unermüdlich…mehr

Produktbeschreibung
In einem abgelegenen Dorf im Norden Schwedens können die dunklen Wintermonate eine sehr lange Zeit sein ? insbesondere wenn man sie allein in einem vor Kälte ächzenden Haus zubringt. Die viergzigjährige Helga Wedin versucht nicht zu verzweifeln und ist froh, daß ihr Geliebter Edvard Arbeit in der fernen Schwefelfabrik gefunden hat. Dann erbt Helga den kleinen Dorfladen ihres Onkels. Und sie entdeckt dort etwas, das wie die Lösung all ihrer Probleme aussieht: große Mengen an Zucker und Hefe. Gemeinsam mit ihrer Stieftochter Asa und dem zurückgekehrten Edvard entwirft sie einen Plan. Unermüdlich arbeiten die drei an ihrem geheimen Vorhaben. Die Mittsommernacht soll schließlich zur Belohnung für die Strapazen werden. Doch Neid und Mißgunst gewinnen die Oberhand.
Autorenporträt
Kerstin Ekman, geboren 1933 in Mittelschweden, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie wurde in ihrer Heimat mit allen großen Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie für ihr Gesamtwerk den renommierten Pilotpreis. Der große Durchbruch gelang ihr mit dem Roman "Geschehnisse am Wasser". Zuletzt erschienen von ihr auf deutsch "Die Totenglocke" und "Mittsommerdunkel".

Rezensionen
Irrungen und Wirrungen
In ihrem Roman Mittsommerdunkel entführt uns Kerstin Ekman in ein kleines abgelegenes Dorf im Norden Schwedens. Dort scheinen die Winter endlos zu sein. Aber nicht nur diese Tatsache macht das Leben für die Bewohner der kleinen Gemeinde trostlos: Man hält sich finanziell mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Die Höfe sind heruntergekommen; viele Männer müssen ihre Heimat verlassen, um in fernen Städten Arbeit zu suchen. Ja es ist ein mühsames Dasein. So auch für die 40 jährige Helga Wedin. Sie ist gerade Witwe geworden und lebt nun mit dem um einige Jahre jüngeren Edvard Evansson zusammen, der früher Knecht auf dem Hof der Wedins gewesen war. Aber auch er musste das Dorf verlassen und in einer Fabrik eine Arbeit annehmen. Und dann ist da noch Asa - Helgas Stieftochter, sie lebt mit ihrem kleinen Sohn in Stockholm.
Völlig unerwartet stirbt Helgas Onkel, der Helga einen kleinen Dorfladen hinterlässt. Im Lagerraum des Ladens entdeckt sie etwas, das wie die Lösung ihrer Probleme aussieht: Zucker und Hefe - in überraschend großen Mengen. Evansson, der aus der Stadt zurückgekehrt ist, und sie entwerfen einen geheimen Plan - in Zeiten strenger Alkoholreglementierung wollen sie die Schnapsbrennerei in dem kleinen Dorf wiederaufnehmen. Inzwischen sind auch Asa und ihr Sohn Rolf wieder ins Dorf zurückgekehrt. Die junge, etwas aufsässige, aber desillusionierte Frau fühlt sich zwar in ihrem Heimatdorf nicht wohl, beschließt aber zu bleiben. Unermüdlich wollen sie nun zu dritt ihr geheimes Vorhaben in die Tat umzusetzen. Spätestens an Mittsommer soll das Rezept fertig sein. Doch dann macht Helga eine entsetzliche Entdeckung: Evanson und Asa scheinen sich näher gekommen zu sein. Für Helga stürzt eine Welt zusammen.
Das Rauschen reglementierter Kraft
Obwohl Kerstin Ekman vordergründig die Irrungen und Wirrungen einer klassischen Dreiecksbeziehung schildert, darf man den gesellschaftskritischen, sozialpolitischen Aspekt des Romans nicht unberücksichtigt lassen. Die Autorin konfrontiert den Leser mit den alltäglichen Problemen einer Gemeinde im Norden Schwedens. Viele der Dorfbewohner sind arbeitslos. Da sie mit ihren Höfen keine Erträge erzielen können, sind sie auf Gelegenheitsjobs angewiesen. Einige verlassen sogar ihre Heimat und ziehen in die Stadt, um dort ihren Unterhalt in Fabriken zu verdienen. Alkohol - der in Schweden reglementiert ist - scheint für viele ein Fluchtweg aus dem tristen, mühseligen Alltag zu sein. In diesem "Strom des Lebenswassers", wie ihn die Autorin ironisch nennt, scheinen sie ihre Sorgen ertränken zu wollen. Leider jedoch erfolglos.
(Wibke Garbarukow)
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