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Ulfs Schwester ist vor ihrer Geburt in Mamas Bauch gestorben. Jetzt ist sie ein Engel und ist immer in Ulfs Nähe. Niemand in der Familie ahnt das, denn niemand kann sie sehen. Aber Ulf, der kann sie sehen... (Ab 5 Jahre.)

Produktbeschreibung
Ulfs Schwester ist vor ihrer Geburt in Mamas Bauch gestorben. Jetzt ist sie ein Engel und ist immer in Ulfs Nähe. Niemand in der Familie ahnt das, denn niemand kann sie sehen. Aber Ulf, der kann sie sehen... (Ab 5 Jahre.)
Autorenporträt
Ulf Stark wurde 1944 in Stockholm geboren, wo er noch heute, zusammen mit seiner Frau, als freier Kinderbuchautor lebt. Seine Bücher sind nicht nur in Schweden, sondern auch in vielen anderen Ländern sehr erfolgreich und wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit der Nils-Holgersson-Plakette, dem wichtigsten schwedischen Kinderliteraturpreis. 1994 erhielt Ulf Stark für sein Gesamtwerk den Astrid-Lindgren-Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.07.1997

Wie im Himmel
Schokobonbons, Limonade und die ersten Glaubenszweifel

Himmel und Erde halten verschiedene Vergnügungen bereit. Ein Kind, das von den Herrlichkeiten des Himmels erfährt, will es in der Regel genauer wissen: Was gibt es dort zu essen? Sind auch Tiere da? Brauchbare Antworten gibt es meist nicht auf solche Erkundigungen - eine der ersten Ungereimtheiten, die dem Menschen im Glaubensleben begegnen.

Der kleine Ulf interessiert sich nachhaltiger für die Vergnügungen des Himmels, denn er kennt da jemanden persönlich. Marie-Louise, seine ältere Schwester, ist ein Engel geworden; sie starb schon vor ihrer Geburt. Nun führt sie in seinem Leben das Dasein eines Luftkindes, das manchmal um ihn ist, frech und lieb und wunderschön. Ob sie aber im Himmel auch so viel Schönes erlebt wie er auf Erden?

Eines Tages kommt Ulf eine Idee, wie er sie am eigenen Leib spüren lassen kann, was er selber liebt. Dann führt er das imaginierte Schwestern-Ich durch seine Welt aus Schokobonbons und Orangenlimonade, zeigt ihr Kletterbaum und Kino. Ein mutiges Unternehmen, das er mit unbedingtem Ernst durchführt. Den braucht er auch, denn natürlich bringt niemand Verständnis für seine Aktion auf. Ein Freund errötet, der andere kichert. Peinlich berührt führt ihn der Vater am nächsten Tag zum Sessel für ernste Gespräche: Vielleicht stimmt was nicht mit der sexuellen Identität des Sohnemanns? Der Leser, als einziger von Ulf eingeweiht, hat einiges zu lachen.

Tiefsinn, Albernheit und die große Sehnsucht nach einer Schwesternseele: In Ulf Starks Erzählweise sind sie so glücklich miteinander verwoben, daß für Pathetisches kein Raum mehr bleibt. So ergibt sich eine helle Grundierung des Themas, das auf den ersten Blick ein wenig abstrus zu sein scheint. Anna Höglund hat sich offensichtlich von Ulfs großer Gedankenfreiheit anstecken lassen. Ihre Bilder sind unbekümmert naiv wie seine Phantasien und ebenso hintersinnig. Ein Bild zeigt die Schwester schemenhaft im Mondlicht an seinem Bett, mit einem ihm ganz zugewandten, frechen Lächeln in den Augen. Dann wieder sehen die beiden wie das Brautpaar einer Kindergartenhochzeit aus. Seltsame Erwachsene dagegen sind mit der gebotenen Respektlosigkeit dargestellt.

Der unverdrossene Ulf mit seinen witzigen blonden Haarknubbeln ist eine Kinderbuchfigur, die im Gedächtnis bleibt. Nicht als Held, eher wie ein besonderes Kind aus der Nachbarschaft. Man muß nicht von ihm lernen, aber man kann: In der Kunst, das Leben nach Kräften zu genießen, hat er es schon beneidenswert weit gebracht. MONIKA OSBERGHAUS Ulf Stark/Anna Höglund: "Meine Schwester ist ein Engel". Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer. Carlsen Verlag, Hamburg 1997. 40 S., geb., 24,90 DM. Ab 5 J.

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