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Er reiste in die entlegensten Winkel, die zuvor noch kein Weißer betreten hatte. Sir Wilfred Thesiger lebte mit Beduinen im »Leeren Viertel« der arabischen Sandwüste, studierte die faszinierenden Bräuche der Marscharaber im südlichen Irak und der Danakil im Sultanat von Aussa. Die Autobiographie des letzten großen Entdeckers, der Lawrence von Arabien in nichts nachsteht - Erinnerungen an ein abenteuerliches und unbändiges Leben.

Produktbeschreibung
Er reiste in die entlegensten Winkel, die zuvor noch kein Weißer betreten hatte. Sir Wilfred Thesiger lebte mit Beduinen im »Leeren Viertel« der arabischen Sandwüste, studierte die faszinierenden Bräuche der Marscharaber im südlichen Irak und der Danakil im Sultanat von Aussa. Die Autobiographie des letzten großen Entdeckers, der Lawrence von Arabien in nichts nachsteht - Erinnerungen an ein abenteuerliches und unbändiges Leben.
Autorenporträt
Sir Wilfred Thesiger, geboren 1910 als Sohn eines englischen Diplomaten in Addis Abeba, verbrachte seine Kindheit in Afrika und studierte in Oxford und Eton. Nach dem Dienst in der britischen Kolonialverwaltung im Sudan in den dreißiger und vierziger Jahren reiste er auf abenteuerlichsten Wegen durch die Welt. Heute lebt Thesiger in London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.03.2005

Unsentimentale Schilderung

Das neunzehnte Jahrhundert ist die große Zeit der Entdeckungen im Inneren Afrikas gewesen - Sahara, Timbuktu, Kongo, Victoria Falls, Nilquellen - und ein Mann wie Dr. Livingstone der Inbegriff des die unbekannten Wildnisse des Schwarzen Kontinents unermüdllich durchstreifenden weißen Mannes. Unter den Traumberufen eines Zehnjährigen vor ein paar Generationen galt daher der Afrikaforscher als das absolute Nonplusultra, wie später vielleicht nur noch der Astronaut. Ein später Vertreter dieses elitären Berufsstands ist Sir Wilfred Thesiger gewesen, er selbst hat sich jedenfalls so gesehen: "Im Schritttempo und mich unter Entbehrungen vorankämpfend, war ich vielleicht der letzte Entdeckungsreisende alten Stils, am glücklichsten, wenn ich keinerlei Kontakt zur Außenwelt hatte und mich nur auf meine einheimischen Reisegefährten verlassen mußte." Thesiger, 1910 als Sohn eines britischen Diplomaten in Addis Abeba geboren und als Angehöriger der englischen Upper class persönlich wie finanziell weitgehend unabhängig, war vor allem von seinem Geburtsland Abessinien faziniert, das er samt seinen Volksstämmen bis in die letzten Winkel erkundete. Dabei waren seine guten Beziehungen zum kaiserlichen Hof in Addis Abeba und zum Negus Haile Selassi, dessen Krönung im Jahr 1930 er miterlebte, zweifellos hilfreich. Ebenso anschaulich wie unsentimental schildert Thesiger das Land, das unter den Wechselfällen seiner Geschichte immer wieder in Chaos und blutiger Selbstzerfleischung zu versinken drohte, dabei aber seine rätselhafte, fast mystische Ausstrahlung bewahren konnte. Thesiger ist auch in Sudan, in der Großen Arabischen Sandwüste und im Tibesti auf Entdeckungsreisen unterwegs gewesen, aber immer wieder nach Abessinien/Äthiopien zurückgekehrt, dem er sich besonders verbunden fühlte. Er war kein Wissenschaftler, eher ein romantischer Amateur und Nostalgiker, der glücklich war, wenn er das Unbekannte im ursprünglichen Zustand und noch nicht durch moderne Einflüsse verdorben vorfand. Wahrscheinlich hätte er sich im neunzehnten Jahrhundert wohler gefühlt. Doch seine Lebensdaten (1910 bis 2003) brachten es mit sich, daß ihm die Schattenseiten der modernen Welt mit ihren Ingenieuren und Ölsuchern, den Spuren der Lastkraftwagen in der Wüste und den Abfällen der Importe aus Europa und Amerika nicht erspart geblieben sind.

H.E.R.

"Mein Leben in Afrika und Arabien" von Wilfred Thesiger. Malik Verlag, München 2004. 460 Seiten, 30 Schwarzweißfotos. Gebunden, 23,90 Euro. ISBN 3-89029-273-9.

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