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Ausgehend von der endlich geglückten Entschlüsselung der Maya-Glyphen vermittelt dieser Band neben einem Exkurs zur Ausgrabungsgeschichte und einem Blick über Geographie, Flora und Fauna des Maya-Gebietes neueste Erkenntnisse über Leben und Taten der Maya-Könige, Politik, soziale Ordnung, Kosmologie, Kunst und Kultur in der Zeit des Maya-Kassikums und einen fesselnden Bericht zur Entschlüsselung der Glyphen.

Produktbeschreibung
Ausgehend von der endlich geglückten Entschlüsselung der Maya-Glyphen vermittelt dieser Band neben einem Exkurs zur Ausgrabungsgeschichte und einem Blick über Geographie, Flora und Fauna des Maya-Gebietes neueste Erkenntnisse über Leben und Taten der Maya-Könige, Politik, soziale Ordnung, Kosmologie, Kunst und Kultur in der Zeit des Maya-Kassikums und einen fesselnden Bericht zur Entschlüsselung der Glyphen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.1998

Nach dem Blutopfer sollst du ruhen

Die Götter ruhten nicht eher, als bis sie Wesen - nämlich die Menschen - geschaffen hatten, die sich ihrer erinnerten und sie verehren und anbeten konnten. Zugleich hatten diese kleinen Geschöpfe die Verpflichtung, die Götter zu erhalten und zu ernähren. So steht es geschrieben im Popol Vuh, einer kolonialzeitlichen Schrift der Quiché-Maya. Insbesondere die Herrscher, die sich mit den Göttern selbst identifizierten, mußten nach den Vorstellungen der Maya die Gottheiten speisen, damit diese ihrerseits die Menschheit mit ihren Gaben beschenkten und die kosmische Ordnung nicht gestört wurde.

Ihre eigene Vergöttlichung erwarben die Herrscher nicht mit Geburt, sondern erst durch ein strenges Initiationsritual anläßlich der Thronbesteigung. Sie behielten sie durch ständige asketische Praktiken während der Dauer der Regierungszeit bei. Wie wichtig insbesondere das Selbstopfer der Blutentnahme für die Herrscher war, ist vielen Darstellungen aus der klassischen Periode der Mayakultur (300 bis 900 n. Chr.) zu entnehmen. Auf dem Türsturz 25 eines Tempels in Yaxchilán (unsere Abbildung), der am 26. Juni 726 für die edle Dame "Haifisch" (Frau Xoc) - Gemahlin des damaligen Fürsten "Schild-Jaguar" (Itzam Balam) - eingeweiht wurde, hat die luxuriös gekleidete Frau Xoc gerade ihr Blutopfer dargebracht. Vor ihren Augen materialisiert sich eine riesenhafte doppelköpfige Visionsschlange, deren vorderer Kopf den Rachen öffnet, aus dem eine Gottheit oder ein Ahnherr im Kriegsornat hervortritt. Damit wird der Herrscher der göttlichen Sonne gleichgesetzt, die in der Ikonographie der Maya ihren täglichen Aufgang aus dem Rachen des Erdmonsters - aus der Unterwelt - beginnt.

In die Welt der Maya führt ein in Zusammenarbeit mit dem Instituto Nacional de Antropología e Historia in Mexiko-Stadt entstandener Bildband ein, dessen Text vier namhafte mexikanische Forscherinnen (unter Mithilfe zweier weiterer Kollegen) verfaßt haben. Besonders ausführlich werden in dem Buch die Götter dieses mesoamerikanischen Volkes und dessen Architektur mit ihren zeitlichen und räumlichen Variationen behandelt. Ein zweiter Band über die nachklassische Periode der Maya ist in Vorbereitung. GÜNTER PAUL

A. Arellano Hernández, M. Ayala Falcón, Beatriz de la Fuente, Mercedes de la Garza, Leticia Staines Cicero, Bertina Olmedo Vera: "Maya - Die klassische Periode". Aus dem Spanischen von Ingrid Hacker-Klier. Hirmer Verlag, München 1998. 260 S., 335 Abb., geb., 148,- DM.

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"Namhafte Wissenschaftler zeigen in spannender Weise den mühsamen Weg der Entzifferung der Mayaglyphen und die schwierige Geschichte der Ausgrabungen. Sie lassen den Leser eintauchen in die reizvolle Welt einer fremdartigen, untergegangenen Kulturnation. Ein großformatiger Kunstband mit zahlreichen hervorragenden Fotos und Zeichnungen." (dpa)