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Franz-Josef Fischer lebt seit 67 Jahren im schönen Klotzsche, einem Stadtteil von Dresden. Länger als die „Berliner Mauer“ existierte in seinem Heimatort eine Mauer um die Kaserne der Sowjetarmee. Das Gelände der ehemaligen Landesschule wurde von 1945 bis 1992 von tausenden Soldaten, Offizieren und ihren Familien als Militärgelände genutzt. Diese Mauer weckte Neugier und gleichsam Angst bei Kindern und Erwachsenen. Sie fiel erst 1994 beim Aufbau einer Siemens-Halbleiterfabrik, heute Infineon. Das umzäunte Gelände blieb also fast fünfzig Jahre für die Bürger der Umgebung ein ummauerter weißer…mehr

Produktbeschreibung
Franz-Josef Fischer lebt seit 67 Jahren im schönen Klotzsche, einem Stadtteil von Dresden. Länger als die „Berliner Mauer“ existierte in seinem Heimatort eine Mauer um die Kaserne der Sowjetarmee. Das Gelände der ehemaligen Landesschule wurde von 1945 bis 1992 von tausenden Soldaten, Offizieren und ihren Familien als Militärgelände genutzt. Diese Mauer weckte Neugier und gleichsam Angst bei Kindern und Erwachsenen. Sie fiel erst 1994 beim Aufbau einer Siemens-Halbleiterfabrik, heute Infineon. Das umzäunte Gelände blieb also fast fünfzig Jahre für die Bürger der Umgebung ein ummauerter weißer Fleck. Für Franz-Josef Fischer war es „Die Mauer“ und als Redakteur des „Klotzscher Heideblatt“ bleibt sie für ihn immer wieder ein Stein des geschichtlichen Anstoßes in seinem Heimatort. Seit 1990 prangt über meinem Schreibtisch eine Grafik, die ich als Titelbild verwende. Sie stammt von einer außergewöhnlichen Künstlerin: Tisa von der Schulenburg. Tisa, als Generalstochter Elisabeth Gräfin von der Schulenburg 1903 in Mecklenburg geboren, lebte nach langen Jahren künstlerischer Arbeit und journalistischer Tätigkeit seit 1950 als Schwester Paula, also als Ordensfrau, bei den Ursulinen in Dorsten, Westfalen. Sie war die Schwester des 1944 hingerichteten Widerstandskämpfers Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg. Der ebenfalls hingerichtete Friedrich Werner Graf von der Schulenburg war ihr Onkel. Tisa studierte von 1925 bis 1928 Kunst in Berlin und Paris, ging 1934 mit ihrem Mann ins Londoner Exil. Als sie 1939 zu ihrem sterbenden Vater nach Deutschland fuhr und dieser mit einem Staatsbegräbnis beerdigt wurde, verweigerten ihr die englischen Behörden eine Wiedereinreise nach London. Sie erlebte die Verschwörung gegen Adolf Hitler aus nächster Nähe und fand nach 1945 keine Ruhe mehr. Das änderte sich mit dem Eintritt in ein Kloster, hier entstanden auch Texte und Skizzen aus ihrem Leben, am bekanntesten Wohl das Büchlein „Ich hab`s gewagt“ (Bildhauerin und Ordensfrauein unkonventionelles Leben) 1981. Im hohen Alter erlebt Tisa von der Schulenburg die Wiedervereinigung Deutschlands, sie zeigte mit der spontan angefertigten Grafik ihre große Freude über das Ereignis. Am 8. Februar 2001 stirbt sie mit fast 98 Jahren in Dorsten.