Will man Kant selbst einmal derart vergnüglich und entspannt, abseits von den großen kritischen Hauptwerken, sprechen hören, so wäre die von Volker Gerhardt herausgegebene Reclam-Anthologie die beste Lektüre. Kant, schreibt Volker Gerhardt nämlich in seinem Vorwort, Kant wird noch immer verkannt. Man hält ihn für einen pedantischen, schwerfälligen Philosophen, dabei war er leutselig und oft sogar von bezwingender Heiterkeit. Kant über das Vergnügen, Kant über das Lachen, Kant über "Laffen, Gecken, Grillenfänger" - das alles präsentiert Gerhardts Anthologie, ohne dass man das Gefühl hätte, mit unbedeutenden Nebenarbeiten abgespeist zu werden. Die Freude an diesen Texten ist aber nicht nur eine an den überraschenden Themen, sondern vor allem
eine an Satzbau, Rhythmus und Stil.
Hanns-Josef Ortheil in "Die Welt"So mag zwar die Menschheit von dem Manne über die Jahre das Denkmal des asketischen und humorlosen Welterklärers gemeißelt haben - zwischen dem "bestirnten Himmel über mir" und dem "moralischen Gesetz in mir" findet sich in seinem Denken jedoch so mancherlei Launiges, Mauliges, ja ganz und gar Durchgeknalltes. Ideal für Kant-Einsteiger, als kategorischer Aperitif sozusagen. Doch auch der Kenner erlebt sein sprichwörtlich blaues Wunder.
Gong / Bild und FunkDie Zitatensammlung zeigt einen scharfzüngigen Beobachter der Menschen, für den Aufklärung alle Bereiche des Lebens durchdringen muss, wenn sie erfolgreich sein soll.
Westdeutsche ZeitungDas Bändchen vermag es, Kant als geistvollen Aphoristiker näher zu bringen, der sich auch vor seinem Zeitgenossen Lichtenberg nicht zu verstecken braucht.
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