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Kai ist 25 und am Ende: Nach einem schweren Arbeitsunfall findet er keinen Job mehr, seine Wohnung ist ein heruntergekommenes Loch, sein einziger Trost sind Alkohol und Drogen, mit denen ihn sein türkischer Kumpel Shane versorgt. Und da sind noch Shanes Brüder, die Kai Geld geliehen haben und ihn nun zwingen, für sie Drogen zu schmuggeln. Dann begegnet Kai Marion, und plötzlich ist alles anders. Marion ist hübsch, Marion ist sexy, Marion ist witzig, und Marion mag ihn, trotz seiner zerrissenen Klamotten. Sie ist Kais große Liebe, das Licht am Ende seines Tunnels, und alles könnte gut we...
Kai ist 25 und am Ende: Nach einem schweren Arbeitsunfall findet er keinen Job mehr, seine Wohnung ist ein heruntergekommenes Loch, sein einziger Trost sind Alkohol und Drogen, mit denen ihn sein türkischer Kumpel Shane versorgt. Und da sind noch Shanes Brüder, die Kai Geld geliehen haben und ihn nun zwingen, für sie Drogen zu schmuggeln. Dann begegnet Kai Marion, und plötzlich ist alles anders. Marion ist hübsch, Marion ist sexy, Marion ist witzig, und Marion mag ihn, trotz seiner zerrissenen Klamotten. Sie ist Kais große Liebe, das Licht am Ende seines Tunnels, und alles könnte gut werden - wenn da nicht ein fatales Geheimnis wäre, das Marion verbirgt, und wenn Kai nicht irgendwann klar werden würde, dass nichts so ist, wie es den Anschein hatte. André Pilz erzählt eine große Geschichte: eine Geschichte von Liebe und Gewalt, von Freundschaft und Betrug, von Leidenschaft und Rebellion, die Geschichte einer verlorenen Generation in unserer Wohlstandsgesellschaft. Und er erzählt diese Geschichte genau so, wie sie erzählt werden muss: hart, direkt, authentisch und emotional.
André Pilz, geboren 1972, lebt in München und Vorarlberg. Student, Gitarrist, Briefträger, Museumswärter und Flughafenarbeiter, seit 2007 freier Schriftsteller. Bisher erschienen die Romane No llores, mi querida - Weine nicht, mein Schatz. Ein Skinhead-Roman (2005, Dramatisierung am Deutschen Theater Berlin (2007) und Bataillon d'Amour (2007). www.liebeundgewalt.blogspot.com
Produktdetails
- Verlag: Haymon Verlag
- Seitenzahl: 276
- Erscheinungstermin: 8. Februar 2010
- Deutsch
- Abmessung: 27mm x 132mm x 210mm
- Gewicht: 396g
- ISBN-13: 9783852186238
- ISBN-10: 3852186234
- Artikelnr.: 27947655
Herstellerkennzeichnung
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Wie ein Faustschlag
Harte Landung: "Man down" von André Pilz
"Man down" bedeutet im Amerikanischen ungefähr alles, was nicht erstrebenswert ist: pleite, gefallen oder feige sein, verprügelt werden, Durchfall haben, betrunken zusammenbrechen. Dass es sich bei einem Buch mit diesem Titel nicht um Gutelauneliteratur handelt, darf vorausgesetzt werden. "Es gibt zwei Arten von Menschen", sagt darin Kais bester Freund: "Die einen sind Täter. Die anderen sind Opfer. Und du bist ein Opfer." Er hat recht. Doch Kai möchte man nicht unentwegt bemitleiden. So wandert der Münchner André Pilz mit seinem vierten Roman auf einem schmalen Grat, das macht er sagenhaft gut. "Man down" beweist, dass eine Tragödie nicht unbedingt eine
Harte Landung: "Man down" von André Pilz
"Man down" bedeutet im Amerikanischen ungefähr alles, was nicht erstrebenswert ist: pleite, gefallen oder feige sein, verprügelt werden, Durchfall haben, betrunken zusammenbrechen. Dass es sich bei einem Buch mit diesem Titel nicht um Gutelauneliteratur handelt, darf vorausgesetzt werden. "Es gibt zwei Arten von Menschen", sagt darin Kais bester Freund: "Die einen sind Täter. Die anderen sind Opfer. Und du bist ein Opfer." Er hat recht. Doch Kai möchte man nicht unentwegt bemitleiden. So wandert der Münchner André Pilz mit seinem vierten Roman auf einem schmalen Grat, das macht er sagenhaft gut. "Man down" beweist, dass eine Tragödie nicht unbedingt eine
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Fallhöhe erfordert, denn hier gibt es praktisch keine.
Schon zu Beginn der Geschichte ist Kai ein Verlierer. Das Studium hat er abgebrochen und dann seine Berufung als Dachdecker gefunden. Bis er abstürzte, weil er auf Geheiß des Chefs ohne Absicherung arbeitete. Jetzt ist er fünfundzwanzig, wartet noch immer auf die Lohnzahlungen der vergangenen sechs Monate vor dem Unfall, kann wegen seiner Verletzung nicht mehr als Dachdecker arbeiten und lebt in einer heruntergekommenen Wohnung in München-Giesing. "In den Nächten, da träumte ich zu fallen. Von einem Dach. Von einem Felsen. Aus einem Flugzeug. Ich stürzte jede Nacht in die Tiefe."
Wie soll das noch schlimmer kommen? Es müsste nur eine Kleinigkeit passieren, damit sich alles zum Guten wendet: Kai könnte einen Job finden oder seinen juristischer Kampf um den Lohn gewinnen. Stattdessen passieren Kleinigkeiten, die ihn noch weiter fallen lassen. Denn Kai schuldet den Brüdern seines besten Freundes Shane Geld für die Miete. Kai wird Drogenkurier. Ein Drogenkurier, der das Bein nachzieht und, bevor er den Stoff in einem Studentenwohnheim abliefert, erst seinen Kumpel anrufen muss aus Erstaunen über die enorme Hässlichkeit des Gebäudes.
Der Kontrast aus Wut und Schwäche, die verrohte Sensibilität, kennzeichnet Pilz' Figurenzeichnung. Kai ist kein fehlgeleiteter Intellektueller. Aber er trägt einen kindlich anmutenden Glauben an das Gute in sich, der umso mehr dazu führt, dass er an der Welt verzweifelt. Und weil diese Verzweiflung irgendwo hin muss, schreibt Kai Briefe an seinen jüngeren Bruder Florian. Sie erreichen ihren Absender nie. Er beschreibt darin, wie seine Nachbarn nachts feiern. Und er erzählt, wie es ihm geht, der doch eigentlich in derselben Situation ist, die in letzter Zeit von einigen Politikern als überaus komfortabel hingestellt wurde: "Ich habe Angst vor allem und jedem. Vor dem Atmen, dem Träumen, meinen Gedanken, meinen Gefühlen, vor dem Morgen. Ich habe Angst, dass mir wer den Strom abdreht oder das Wasser oder dass ich für Jahre auf einem Schuldenberg sitzen muss und die Zinsen mich auffressen."
Mit der Angst vor Gefühlen liegt Kai richtig. Denn als er Marion trifft, verliebt er sich, und diese Liebe wird ihm das Herz herausreißen. Zwar erwidert Marion seine Gefühle, doch ihr Leben ist mindestens so elend und verfahren wie seines. In dieser Phase des Romans überschreitet André Pilz, der seine Figuren und Leser zuvor noch ertragbar quälte, jegliche Schmerzgrenze. Seine Geschichte wird grausam und gemein, aber sie bleibt so fesselnd, dass es kein Entkommen gibt. Auch die Sprache ist explizit genug, um übelste Situationen genau zu beschreiben ohne dabei den Eindruck zu erwecken, sie diene allein der Provokation. Pilz will nicht schocken, er will wachrütteln. Dabei bedient er sich aller Mittel, die ihm als Buchautor gegeben sind, und verschafft seiner Geschichte eine ungeheure Wucht. "Man down" ist ein Buch wie ein rechter Haken: Der Schmerz fährt durch den ganzen Körper und ist überraschend lange spürbar.
JULIA BÄHR
André Pilz: "Man down". Roman.
Haymon Verlag, Innsbruck, Wien 2010. 276 S., geb., 19,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Schon zu Beginn der Geschichte ist Kai ein Verlierer. Das Studium hat er abgebrochen und dann seine Berufung als Dachdecker gefunden. Bis er abstürzte, weil er auf Geheiß des Chefs ohne Absicherung arbeitete. Jetzt ist er fünfundzwanzig, wartet noch immer auf die Lohnzahlungen der vergangenen sechs Monate vor dem Unfall, kann wegen seiner Verletzung nicht mehr als Dachdecker arbeiten und lebt in einer heruntergekommenen Wohnung in München-Giesing. "In den Nächten, da träumte ich zu fallen. Von einem Dach. Von einem Felsen. Aus einem Flugzeug. Ich stürzte jede Nacht in die Tiefe."
Wie soll das noch schlimmer kommen? Es müsste nur eine Kleinigkeit passieren, damit sich alles zum Guten wendet: Kai könnte einen Job finden oder seinen juristischer Kampf um den Lohn gewinnen. Stattdessen passieren Kleinigkeiten, die ihn noch weiter fallen lassen. Denn Kai schuldet den Brüdern seines besten Freundes Shane Geld für die Miete. Kai wird Drogenkurier. Ein Drogenkurier, der das Bein nachzieht und, bevor er den Stoff in einem Studentenwohnheim abliefert, erst seinen Kumpel anrufen muss aus Erstaunen über die enorme Hässlichkeit des Gebäudes.
Der Kontrast aus Wut und Schwäche, die verrohte Sensibilität, kennzeichnet Pilz' Figurenzeichnung. Kai ist kein fehlgeleiteter Intellektueller. Aber er trägt einen kindlich anmutenden Glauben an das Gute in sich, der umso mehr dazu führt, dass er an der Welt verzweifelt. Und weil diese Verzweiflung irgendwo hin muss, schreibt Kai Briefe an seinen jüngeren Bruder Florian. Sie erreichen ihren Absender nie. Er beschreibt darin, wie seine Nachbarn nachts feiern. Und er erzählt, wie es ihm geht, der doch eigentlich in derselben Situation ist, die in letzter Zeit von einigen Politikern als überaus komfortabel hingestellt wurde: "Ich habe Angst vor allem und jedem. Vor dem Atmen, dem Träumen, meinen Gedanken, meinen Gefühlen, vor dem Morgen. Ich habe Angst, dass mir wer den Strom abdreht oder das Wasser oder dass ich für Jahre auf einem Schuldenberg sitzen muss und die Zinsen mich auffressen."
Mit der Angst vor Gefühlen liegt Kai richtig. Denn als er Marion trifft, verliebt er sich, und diese Liebe wird ihm das Herz herausreißen. Zwar erwidert Marion seine Gefühle, doch ihr Leben ist mindestens so elend und verfahren wie seines. In dieser Phase des Romans überschreitet André Pilz, der seine Figuren und Leser zuvor noch ertragbar quälte, jegliche Schmerzgrenze. Seine Geschichte wird grausam und gemein, aber sie bleibt so fesselnd, dass es kein Entkommen gibt. Auch die Sprache ist explizit genug, um übelste Situationen genau zu beschreiben ohne dabei den Eindruck zu erwecken, sie diene allein der Provokation. Pilz will nicht schocken, er will wachrütteln. Dabei bedient er sich aller Mittel, die ihm als Buchautor gegeben sind, und verschafft seiner Geschichte eine ungeheure Wucht. "Man down" ist ein Buch wie ein rechter Haken: Der Schmerz fährt durch den ganzen Körper und ist überraschend lange spürbar.
JULIA BÄHR
André Pilz: "Man down". Roman.
Haymon Verlag, Innsbruck, Wien 2010. 276 S., geb., 19,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Den Schmerz, den diese Lektüre verursacht, kann Julia Bähr noch lange danach spüren. Obgleich ihr schon der Titel signalisiert, dass sie es nicht mit einem Kuschelbuch zu tun hat, ist sie doch überrascht, wie gnadenlos der Autor zu Werke geht, wie grausam seine Geschichte sich entwickelt und wie sie dennoch fesselnd bleibt. Fesselnd, so mutmaßt Bähr, weil es Andre Pilz in seinem vierten Roman gerade nicht darauf anlegt zu schocken. Für sie steht fest: Pilz geht es um das Tragische ohne Fallhöhe. Und das hat er verdammt gut im Griff, findet sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Ein schwerer Arbeitsunfall reißt den 25jährigen Kai Samweber in den Abgrund. Um seinen Lohn betrogen und ohne Aussicht auf eine erneute Beschäftigung, wird er zum Bezieher von Hartz IV und haust in einer heruntergekommenen Wohnung. Shane ist als einziger Freund übrig geblieben …
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Ein schwerer Arbeitsunfall reißt den 25jährigen Kai Samweber in den Abgrund. Um seinen Lohn betrogen und ohne Aussicht auf eine erneute Beschäftigung, wird er zum Bezieher von Hartz IV und haust in einer heruntergekommenen Wohnung. Shane ist als einziger Freund übrig geblieben und nur der Alkohol und die Drogen vermögen es, dass Kai kurzweilig seinem tristen und aussichtslosen Dasein entfliehen kann. Als er Marion begegnet, schöpft er wieder Hoffnung. Er spürt, sie ist seine große Liebe und mit ihr an seiner Seite könnte sich alles ändern. Doch da verlangen Shanes Brüder ihr Geld zurück und zwingen ihn in illegale Machenschaften, um seinen Schuldenberg zu tilgen. Kai muss bald erkennen, dass nichts so ist, wie es den Anschein hatte...
André Pilz liefert mit "Man Down" nicht nur einen schonungslos offenen und brutalen Roman über das Leben einer verzweifelten Generation, sondern auch eine Geschichte von Liebe, Sehnsucht und Freundschaft. Der Autor bleibt dabei sehr direkt, kompromisslos und beschönigt nichts.
Der aus der Ich-Perspektive erzählende Kai spricht die Dinge an, wie er sie sieht und leider oft auch der Wahrheit entsprechen. Beim Lesen wird man nicht drum rumkommen, ihm beizupflichten, bestätigend zu nicken oder fassungslos den Kopf zu schütteln. Der Hauptcharakter Kai steht dabei z.B. stellvertretend für so viele Menschen, die im Leben hart gearbeitet und am Ende mit Nichts dastehen, während andere auf deren Rücken das große Geld machen. Erschwerend kommt hinzu, dass Kai mit 25 noch ein sehr junger Mann ist und bereits keinen Lebenswillen mehr hat und sich in unserer Wohlstandsgesellschaft verloren fühlt.
Trotz der traurigen Situation, in der sich der Hauptcharakter befindet, so scheint es aber auch Lichtblicke zu geben. Die Begegnung mit Marion ist so einer. Er verspricht Licht am Ende des Tunnels, bringt Leidenschaft in Kais Leben und spendet Hoffnung auf ein besseres Leben.
André Pilz hat Charaktere erschaffen, die authentisch wirken. Die Aussichtslosigkeit und Verzweiflung, in der sich Kai befindet, ist zum Greifen nah und verleihen ihm eine unglaubliche Tiefgründigkeit. Man leidet und hofft mit ihm, begleitet ihn einen Stück seines Weges. Dabei hat man ganz klare Bilder vor Augen, so als würde sich alles wie in einem Film abspielen. Aber wie es genau in Kais Innerem aussieht, das erfährt man durch die Briefe, der er an seinen Bruder Florian schreibt.
"Man Down" ist für mich eines der besten Bücher des Jahres 2010. Es ist direkt, brutal, schonungslos offen und regt zum Nachdenken an. Den Inhalt wird man so schnell nicht vergessen, weil er einen auch Tage und Wochen danach noch beschäftigt.
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Es geht mir gut.
Wie gut, wird mir klar, als ich die Geschichte von Kai lese, die uns André Pilz in seinem Roman "Man Down" erzählt...
Kai wird durch einen Betriebsunfall arbeitsunfähig. Sein Arbeitgeber lässt ihn fallen und bleibt ihm auch seine letzten …
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Es geht mir gut.
Wie gut, wird mir klar, als ich die Geschichte von Kai lese, die uns André Pilz in seinem Roman "Man Down" erzählt...
Kai wird durch einen Betriebsunfall arbeitsunfähig. Sein Arbeitgeber lässt ihn fallen und bleibt ihm auch seine letzten Gehälter schuldig. So wird Kai schuldlos zum Hartz IV-Empfänger. Er rutscht immer mehr ab, verliert sich im Alkohol-und Drogenkonsum. Letztendlich lässt er sich auf kriminelle Machenschaften ein, um seine Schulden begleichen zu können.
Dann verliebt er sich in Marion, doch auch die Beziehung zu ihr verläuft nicht ohne Probleme...
Wer "Man Down" liest, sollte nicht allzu zart besaitet sein! André Pilz führt uns in eine andere Welt, allerdings nicht im positiven Sinne...Er zeigt uns menschliches Elend, und das ausgesprochen offen und schonungslos!
Der Autor bedient sich, hauptsächlich in den Dialogen, einer sehr lockeren, umgangssprachlichen Ausdrucksweise, das Wort fi..en taucht unzählige Male in allen Variationen auf. Ein bisschen weniger Fäkalsprache hätte dem Buch sicher nicht geschadet, zumal André Pilz es auch so versteht, Kais Situation des sozialen Abstiegs, mit allen damit verbundenen Emotionen wie Angst und Hoffnungslosigkeit, deutlich zu machen.
Außerdem droht die Gefahr, den Hartz IV- Empfänger automatisch auf ein niedriges Niveau herabzusetzen, statt mit Vorurteilen aufzuräumen. Es kann jeden treffen...
Glücklicherweise bekommen wir Gelegenheit, hinter Kais betrunkener und zugedröhnter Fassade den wahren Menschen kennenzulernen, nämlich einen intelligenten und liebenswerten, zudem sensiblen jungen Mann.
In Briefen, die er an seinen Bruder verfasst, kehrt er sein Inneres nach Außen.
Er beschreibt seine Hoffnungen, Sehnsüchte und seine Gefühle wie Angst und Scham.
"Man Down" hat mich sehr berührt, hat mich schockiert, hat mir Angst gemacht...
Das Buch zeigt, wie nah der Abgrund ist und wie schnell man fallen kann!
Ich kann jedem nur empfehlen, den Mut dazu aufzubringen, sich auf diese Lektüre einzulassen.
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Kai ist durch einen Sturz vom Dach arbeitslos geworden. Doch vom Staat aushalten lassen kommt für ihn nicht in Frage; er will kein Harz IV-Empfänger sein, in nem Loch wohnen und dreckige Klamotten tragen; er will einfach nur wieder arbeiten gehen. Doch seine gesundheitlichen Probleme …
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Kai ist durch einen Sturz vom Dach arbeitslos geworden. Doch vom Staat aushalten lassen kommt für ihn nicht in Frage; er will kein Harz IV-Empfänger sein, in nem Loch wohnen und dreckige Klamotten tragen; er will einfach nur wieder arbeiten gehen. Doch seine gesundheitlichen Probleme verhindern eine neue Anstellung. So tröstet er sich mit Drogen und Alkohol, um seinem düsteren Leben wenigstens für kurze Zeit zu entfliehen. Um über die Runden zu kommen, leiht er sich von den Brüdern seines besten Freundes Shane Geld. Als er es nicht zurückzahlen kann, muss er als Drogenkurier arbeiten. Der einzige Lichtblick in seinem Leben: Marion, die entfernt Ähnlichkeit mit Cameron Diaz hat und in die er sich sofort verliebt. Und diese Traumfrau interessiert sich tatsächlich auch für ihn, hat kein Problem mit seinen abgerissenen Klamotten und seinem chronischen Geldmangel. Doch wie auch Kai hütet Marion ein unangenehmes Geheimnis…
Schonungslos ehrlich und mit derber Sprache schildert André Pilz Kais Leben, das mich als Leser wirklich runterzieht, auch wenn ich weiß, dass ich einfach durch das Zuklappen des Buches wieder in meine kleine heile Welt zurückkehren kann. Aber sein Schicksal spukt mir trotzdem noch durch den Kopf. Seine Wut auf den ehemaligen Arbeitgeber, der sein Gehalt nicht auszahlt, seine Verzweiflung angesichts der Schulden, seine Angst beim Drogenschmuggel und seine Liebe zu Marion, all das beschreibt Pilz mit einer Eindringlichkeit, mit harten aber wahren Worten, die absolut authentisch wirken und einen die Seiten nur so verschlingen lassen. Wer ein Problem mit vulgären Wörtern hat, dem sei von diesem Buch abgeraten; selten hab ich so viele Schimpf- und Fäkalwörter in einem Buch gelesen. Eine gehobene, blumige Sprachweise würde bei dem beschriebenen Milieu aber einfach unglaubwürdig wirken.
Mein Fazit: Man Down ist ein aufwühlendes, brutales, glaubwürdiges, sehr gutes Buch über die multikulturelle deutsche Unterschicht!
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