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Nun erstmals in einem Band: Franz Fühmanns Hörspiele nach den Brüdern Grimm. Sie entstehen in den letzten Monaten seines Lebens, werden von einem Menschen geschrieben, der nicht wenige der Wirrnisse des Jahrhunderts erfahren und zeitweise mitgetragen hat. Ausdrücklich sind sie "nur für Erwachsene" deklariert, zu Recht: In ihnen regiert die Angst; ihre Figuren, egoistisch bis zur Brutalität und voll dummdreister Anmaßung, haben keine Chance, sie verdienen sie auch nicht. Macht, und sei sie noch so gering, nutzt allein der Laune des Augenblickes.In den Essays und Briefen setzt Fühmann sich mit…mehr

Produktbeschreibung
Nun erstmals in einem Band: Franz Fühmanns Hörspiele nach den Brüdern Grimm. Sie entstehen in den letzten Monaten seines Lebens, werden von einem Menschen geschrieben, der nicht wenige der Wirrnisse des Jahrhunderts erfahren und zeitweise mitgetragen hat. Ausdrücklich sind sie "nur für Erwachsene" deklariert, zu Recht: In ihnen regiert die Angst; ihre Figuren, egoistisch bis zur Brutalität und voll dummdreister Anmaßung, haben keine Chance, sie verdienen sie auch nicht. Macht, und sei sie noch so gering, nutzt allein der Laune des Augenblickes.In den Essays und Briefen setzt Fühmann sich mit Fragen zum Märchen auseinander; darunter das berühmte "Fräulein Veronika Paulmann aus der Pirnaer Vorstadt oder Etwas über das Schauerliche bei E.T.A. Hoffmann". Jürgen Krätzer ist es durch seine umfassende Zusammenstellung auf anschauliche Weise gelingen, die Wichtigkeit des Märchenbegriffs für Fühmann herauszuarbeiten. Der für ihn aufs Engste mit dem Mythos in Verbindung und Konkurrenz stand
Autorenporträt
Franz Fühmann, geb. am 15.1.1922 in Rochlitz/Riesengebirge, gehörte zu den bedeutenderen Schriftstellern Nachkriegsdeutschlands. Neben Erzählungen, Essays, Novellen, Gedichten sowie Kinderbüchern verfasste Fühmann zahlreiche Nachdichtungen. Zu den vielen Auszeichnungen seines Schaffens zählen der Heinrich-Mann-Preis und der Geschwister-Scholl-Preis. Er starb am 8.7.1984 in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.10.2008

Märchenonkel

Franz Fühmann (1922 bis 1984) ist in seinem Leben oft gescheitert. Politisch erst während des Nationalsozialismus, dann, persönlich und künstlerisch, in der DDR. Er wollte den großen Gesellschaftsroman schreiben, aber es blieb bei Skizzen. Er begann als Dichter und zählte seine Gedichte später nicht mehr zum Werk. Scheitern hatte bei ihm Kontinuität. Dennoch oder auch deshalb wurde er einer der großen Autoren der DDR. Populär sind seine Kinderbücher, hochgeschätzt werden seine Aufsätze, Nachdichtungen und Nacherzählungen. Da er selbst Märchen schrieb, beschäftigte er sich auch theoretisch damit, in Abgrenzung etwa zum Mythos. In seinen letzten Lebensmonaten entstanden neben "Märchen auf Bestellung", die tatsächlich Märchen sind, drei Hörspiele "Märchen für Erwachsene", in denen es alles andere als märchenhaft zugeht. Diese sind jetzt erstmals in einem Band vereint, zusammen mit bislang unveröffentlichten Briefen. Allerdings enthält das Buch auch bekannte Texte wie die Aufsätze über E.T.A. Hoffmann oder Ausschnitte aus Fühmanns wohl wichtigstem Buch "Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens". Wer Fühmanns Werk kennt und schätzt, findet allzu viel Bekanntes zwischen wenigen Seiten mit Neuem. Wer den Zugang zu ihm noch sucht, wird eher abgeschreckt. (Franz Fühmann: "Märchen für Erwachsene". Hrsg. von Jürgen Krätzer. Hinstorff Verlag, Rostock 2008. 360 S., geb., 16,90 [Euro].) F.P.

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