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Having lived in Southern California during his university years, Robert Adams returned to photograph the Los Angeles Basin in the late 1970s and early 1980s, concentrating on what was left of the citrus groves, eucalyptus and palm trees that once flourished in the area. The pictures, while foreboding, testify to a verdancy against the odds. Featuring sumptuous quadratone plates, this greatly expanded and revised edition of a title originally published in 1986 reinvigorates one of Adams' most influential and admired bodies of work.

Produktbeschreibung
Having lived in Southern California during his university years, Robert Adams returned to photograph the Los Angeles Basin in the late 1970s and early 1980s, concentrating on what was left of the citrus groves, eucalyptus and palm trees that once flourished in the area. The pictures, while foreboding, testify to a verdancy against the odds. Featuring sumptuous quadratone plates, this greatly expanded and revised edition of a title originally published in 1986 reinvigorates one of Adams' most influential and admired bodies of work.
Autorenporträt
Robert Adams was born in 1937 in Orange, New Jersey. After earning a PhD in English literature and teaching the subject for several years at Colorado College, he became a photographer in the mid-1960s. Adams has published more than 40 books of photographs, with the changing landscape of the American West as his primary subject; his books with Steidl include Gone? (2009), The Place We Live (2013) and From the Missouri West (2018). Adams lives and works with his wife in northwest Oregon.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.02.2024

Palmen und Schrotthalden

Das Land, wo die Zitronen blühen: Robert Adams hat vor mehr als vierzig Jahren südkalifornische Landschaften und deren Verschandelung dokumentiert.

Von Kai Spanke

R obert Adams sagte einmal, er wolle die nicht zu übersetzende Schönheit der Welt festhalten. Dass auch Hässliches den Weg in sein OEuvre gefunden hat - mal als Kollateralschaden, mal bewusst inszeniert -, lässt sich mit dem Hinweis auf Authentizität nur unzureichend erklären. Ja, viele seiner Fotos von Flüssen und Gebäuden, Highways und Tankstellen, Buschwerk und Autos zeigen, was von der Wildnis im amerikanischen Westen nach der Besiedelung durch den Menschen übrig geblieben ist. Zugleich zeugen die Aufnahmen vom ästhetischen Bewusstsein des Künstlers. Das gilt vor allem für jene Bilder, die Ende der Siebziger- und Anfang der Achtzigerjahre in Südkalifornien entstanden sind ("Los Angeles Spring", Steidl Verlag, 185 Euro).

Eine schmucklose Brücke, die über das fast ausgetrockneten Bett des Santa Ana River führt, zerschneidet eines der Fotos im unteren Drittel. Darüber sieben Stromleitungen, die, obwohl sie ein wenig durchhängen, strenge Strukturelemente abgeben. Man könnte die Komposition als Kommentar zur Verschandelung der Natur lesen. Genauso gut ließe sie sich als Versuch verstehen, mithilfe von Horizontalen Ordnung in einem Bildraum herzustellen, der hauptsächlich aus trübem Himmel besteht. Überhaupt der Himmel. Adams, Jahrgang 1937, nutzt zwar das kalifornische Licht, um Bildgegenstände zu modellieren und Konturen zu betonen. Doch das Firmament wirkt oft seltsam flächig und undefiniert. Wie eine grundierte Leinwand, die noch auf ihre Bepinselung wartet. Das Land der Orangen, Zitronen, Mandeln und Artischocken, es erinnert hier kaum an einen Garten Eden, nicht einmal an eine Agrarsteppe. Gerade weil seine einstige Pracht noch zu erahnen ist, erscheint es vor allem öde.

Die Natur des amerikanischen Westens hat etwas Monumentales, weswegen ihr Maler wie Albert Bierstadt im neunzehnten Jahrhundert theatralische Gemälde im XL-Format widmeten. Kritiker entdeckten darin Kitsch, Geschichtsphilosophen eher die verbildlichte "Manifest Destiny", also die Idee, es wäre göttlicher Wille, dass die Vereinigten Staaten ihr Territorium und damit ihre Macht vergrößern. So galt die immer weiter in Richtung Pazifik verschobene "Frontier" lange Zeit als jener mythische Ort, an dem sich die Stärke einer Nation beweist: Wer als weißer Mann Land erobert und im Wilden Westen besteht, bringt die Zivilisation voran.

Was daraus geworden ist, dokumentiert Robert Adams. Seine Fotos muten manchmal an wie ein an den Arbeiten von Ansel Adams orientierter Realitätscheck. Wenn dann noch flankierende Informationen hinzukommen, die etwa preisgeben, dass es sich bei einer geradezu spotlighthaft illuminierten Fläche um einen gerodeten Zitrushain handelt, wenn ein Grüppchen von Eukalyptusbäumen ausweislich des Paratexts den Rest eines größeren Bestands darstellt, wenn der Betrachter begreift, dass Long Beach, so weit das Auge reicht, schon 1983 neben ein paar Palmen nichts als Schrotthalden und Architektursünden zu bieten hatte - dann wird klar, wie Ethik und Ästhetik hier zusammengehen. Die Moral steckt im Bildinhalt, die künstlerische Energie in der Form.

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