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"Worte, Worte - Substantive! Sie brauchen nur die Schwingen zu öffnen und Jahrtausende entfallen ihrem Flug." So heißt es bei Gottfried Benn, wenn er den "Wallungswert", die poetische Valenz von Sprache beschreibt. In den "Lobreden auf den poetischen Satz" stellen sich eine Autorin und zwei Autoren abermals die Frage, welche Sätze, Worte, welche Urworte und sprachlichen Versatzstücke es sind, die den poetischen Prozeß auslösen, ihn als Reiz- und Antriebsmittel in Gang bringen. Was geschieht, wenn Sprache sich im schöpferischen Prozeß dem individuellen Ausdruck anverwandelt? Robert Gernhardt…mehr

Produktbeschreibung
"Worte, Worte - Substantive! Sie brauchen nur die Schwingen zu öffnen und Jahrtausende entfallen ihrem Flug." So heißt es bei Gottfried Benn, wenn er den "Wallungswert", die poetische Valenz von Sprache beschreibt. In den "Lobreden auf den poetischen Satz" stellen sich eine Autorin und zwei Autoren abermals die Frage, welche Sätze, Worte, welche Urworte und sprachlichen Versatzstücke es sind, die den poetischen Prozeß auslösen, ihn als Reiz- und Antriebsmittel in Gang bringen. Was geschieht, wenn Sprache sich im schöpferischen Prozeß dem individuellen Ausdruck anverwandelt? Robert Gernhardt zeigt, wie ein Satz aus der Werbung oder ein Schlager als zufällig Gefundenes in die Dichtung eingeht. Er zeigt dies an Gedichten von Heine, Brecht, Benn, Rühmkorf und Gernhardt. Peter Waterhouse vermittelt in seinem poetisch rhythmisierten Text die intime sprachliche Durchdringung und gegenseitige Erhellung von Text und Übersetzung und wandert durch die Wortfelder der Dichtung Paul Celans. Anne Duden zeichnet den in sich verschlungenen Weg, wie sie "zu den Worten und dann vieleicht durch sie zu Wort" kommt. Drei Autoren von unterschiedlichem Temperament geben in diesen Texten Einblick in ihre poetische Praxis und vermitteln etwas vom Geheimnis des Schöpferischen. Anknüpfend an die literarische und ästhetische Tradition der Aufklärung erscheinen seit 1990 im Wallstein Verlag die "Göttinger Sudelblätter". Herausgeber dieser Buchreihe in Heftform ist der Literaturkritiker und Schriftsteller Heinz Ludwig Arnold. Die Reihe ist zeitgenössischer Prosa und kritischer Essayistik vorbehalten und erscheint in lockerer Folge von ca. drei Heften im Jahr.
Autorenporträt
Anne Duden, geb. 1942, lebt seit 1978 als freie Schriftstellerin in London und Berlin. Sie erhielt zuletzt den Kunstpreis für Literatur des Landes Niedersachsen (1999) und den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (2000). Veröffentlichung u.a.: "Hingegend. Gedichte" (1999).

Robert Gernhardt, geb. am 13. Dezember 1937 in Reval (heute Tallinn/Estland), studierte Malerei und Germanistik in Stuttgart und Berlin. 1964 zog er nach Frankfurt am Main und trat in die Redaktion der satirischen Zeitschrift 'Pardon' ein. Hier erfand Robert Gernhardt zusammen mit F.K. Waechter und Fritz Weigle die Nonsense-Doppelseite 'Welt im Spiegel' (WimS). 1979 war er Mitbegründer der satirischen Monatsschrift 'Titanic'. Ab 1966 arbeitete Robert Gernhardt als freier Lyriker und Schriftsteller, Maler und Zeichner, Theoretiker und Kritiker. Robert Gernhardt wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet, darunter mit dem Bertolt-Brecht-Preis (1998), dem e.o.plauen Preis (2002), dem Heinrich-Heine-Preis (2004) und dem Wilhelm-Busch-Preis (2006). Robert Gernhardt ist am 30. Juni 2006 in Frankfurt am Main gestorben.

Peter Waterhouse, geboren 1956 in Berlin, wuchs unter anderem in der Bundesrepublik und in Österreich auf. Nach dem Studium der Germanstik und Anglistik promovierte er 1984 mit einer Arbeit über Paul Celan. Er ist Schriftsteller und Übersetzer und lebt in Wien. 2007 wurde Peter Waterhouse mit dem "Erich-Fried-Preis" ausgezeichnet und 2011 mit dem "Nicolas-Born-Preis". 2012 erhielt er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis die höchste Kunstauszeichnung Österreichs.