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  • Broschiertes Buch

Dem einen ist sie die Hölle auf Erden, dem anderen ein eigener Kosmos: die Provinz. Erwin Grosche, der "Christian Morgenstern unter den Kabarettisten" ("Gong"), weiß, wovon er schreibt. Ständig unterwegs in den großen Städten der Republik, bleibt seine Heimat doch Paderborn, eine Stadt, an der Außenstehende so gar nichts Lobenswertes entdecken können. Weil es eben eines genauen und manchmal ziemlich schrägen Blicks und viel Zeit bedarf, um die Perlen im Provinziellen zu entdecken. Erwin Grosche hat sie gefunden: die Geheimnisse der Backkunst, die eigenwillige Gestaltung von Garagentoren, die…mehr

Produktbeschreibung
Dem einen ist sie die Hölle auf Erden, dem anderen ein eigener Kosmos: die Provinz. Erwin Grosche, der "Christian Morgenstern unter den Kabarettisten" ("Gong"), weiß, wovon er schreibt. Ständig unterwegs in den großen Städten der Republik, bleibt seine Heimat doch Paderborn, eine Stadt, an der Außenstehende so gar nichts Lobenswertes entdecken können. Weil es eben eines genauen und manchmal ziemlich schrägen Blicks und viel Zeit bedarf, um die Perlen im Provinziellen zu entdecken. Erwin Grosche hat sie gefunden: die Geheimnisse der Backkunst, die eigenwillige Gestaltung von Garagentoren, die Sonderlinge wie den Bushaltestellensteher und die sentimental-alkoholisierten Männer vom Väterstammtisch und immer wieder auch die Liebe, die zarte, unschuldige Liebe in der Provinz. Und wir erkennen: Paderborn ist überall.
Autorenporträt
Erwin Grosche, geb. 1955 in Anröchte bei Berge. Der Kleinkünstler, Schauspieler und Autor schreibt unter anderem Geschichten und Lieder für 'Die Sendung mit der Maus'. Erwin Grosche lebt mit seiner Familie in Paderborn.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.11.2001

Deutschland

"Lob der Provinz" von Erwin Grosche; mit dreizehn Fotografien von Harald Morsch. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001. 221 Seiten. Broschiert, 17,50 Mark. ISBN 3-423-20453-2.

Schöpferische Landschaft: Warum bleiben wir in der Provinz?" Martin Heidegger schickte sich an, nichts Geringeres als das Sein des Daseins zu ergründen, dort droben, in Meßkirch, wo er geboren wurde und wo er begraben liegt. Selbst schuld, möchte man sagen. Offensichtlich aber hatte er seine Gründe, in der Provinz zu bleiben. In Meßkirch kann man spazierengehen oder gemütlich in der Stube hocken. Schön ist es dort. Von Paderborn kann man das nicht behaupten. Provinz ist eben nicht gleich Provinz, Meßkirch nicht Paderborn. Ausgerechnet von dort aber kommt nun ein literarisches "Lob der Provinz", von einem, der dort lebt und es deshalb wissen muß: Erwin Grosche, kabarettistischer Seins-Ergründer, der das Dasein ungleich ernster nimmt. Oder auch nicht. Zumindest bückt er sich in seinen kurzen Erzählungen wirklich zur Basis hinunter, mäht kurz über der Grasnarbe einer menschlich allzu menschlichen Provinz. Mit Verve tut er das, wie sein Herr Pagenkemper, der - "Rasenmähen ist eine Philosophie" - alles auf Mittelmaß zurechtstutzt. Der Autor Grosche indes erfreut sich gerade an jenen Halmen, die standhaft bleiben oder das provinziell Gewöhnliche dadurch zu ertragen versuchen, daß sie sich an Pommes-Buden, Väterstammtischen oder im Eduscho-Stehcafé gegenseitig das Kopfschütteln beibringen. Da wundert sich die Provinz über die Provinz, und keiner weiß so recht, wer eigentlich gemeint ist. All das ist gar nicht abscheulich oder verächtlich vorgetragen, es ist tatsächlich ein "Lob". Es ist ein Lob der "Hölle" zwischen Drewermann und Degenhardt, die wahrscheinlich auch zwischen Teufel und Trollinger nicht anders ausschaut. Doch: Provinz ist eben nicht gleich Provinz und Meßkirch nicht Paderborn. (r.c.)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ausgerechnet aus Paderborn und nicht mal aus Messkirch (wo Heidegger geboren wurde),seufzt ein mit "r.,c." kürzelnder Rezensent, komme Autor Erwin Grosche, der uns als "kabarettistischer Seins-Ergründer" vorgestellt wird. In seinen kurzen Erzählungen, deren Charme den Rezensenten augenscheinlich ausgesprochen bezirzt hat, "bücke" er sich wirklich zur Basis herunter. Dort entdeckte er beispielsweise Herrn Pagenkemper, der mit seinem Rasenmäher "alles auf Mittelmaß" zurechtstutze. Grosche interessiere sich jedoch für die Halme, die standhaft blieben. Seine Aufrechten findet er "an Pommes-Buden, Väterstammtischen oder im Eduscho-Stehcafé". Der Rezensent rechtet es Grosche hoch an, dass hier nichts "abscheulich oder verächtlich" vorgetragen werde, sondern das Buch tatsächlich ein Lob sei.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Der ungewöhnlichste Kabarettist Deutschlands." Berliner Morgenpost

"Erwin Grosche ist mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit der poetischste und skurrilste unter Deutschlands Kabarettisten." Frankfurter Rundschau

"Die Wirklichkeit, der in so vielen Programmheften und Kritiken versichert wird, sie habe die Satire längst eingeholt, diese Wirklichkeit sollte sich Erwin Grosche aus Paderborn angucken: Sie hat was aufzuholen." Titanic "Magier des Minimalen, Meister der Miniatur." Wiesbadener Kurier