Cristina Rivera Garza
Gebundenes Buch
Lilianas unvergänglicher Sommer
'Ein aufwühlendes Buch ... und eine Aufforderung an uns alle, genauer hinzusehen.' Tobias Wenzel, NDR Kultur
Übersetzung: Schwering, Johanna
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»Cristina Rivera Garza hat etwas fast Magisches geschrieben: den Versuch, das Leben von Liliana wiederzuerlangen. Dieses Buch ist eine Offenbarung.« Mariana Enriquez»Lilianas unvergänglicher Sommer« ist das intime und zugleich vielschichtige Porträt einer Schwester. Es ist die aufwühlende Suche nach den Spuren einer jungen Frau. Es ist der unbedingte Wunsch, nach dem und über das Grauen zu schreiben und die eigene Trauer zuzulassen. Es ist ein funkelndes literarisches Werk von weltweiter Strahlkraft.Liliana kann besser schwimmen als ihre ältere Schwester, ist größer und aufgeschloss...
»Cristina Rivera Garza hat etwas fast Magisches geschrieben: den Versuch, das Leben von Liliana wiederzuerlangen. Dieses Buch ist eine Offenbarung.« Mariana Enriquez
»Lilianas unvergänglicher Sommer« ist das intime und zugleich vielschichtige Porträt einer Schwester. Es ist die aufwühlende Suche nach den Spuren einer jungen Frau. Es ist der unbedingte Wunsch, nach dem und über das Grauen zu schreiben und die eigene Trauer zuzulassen. Es ist ein funkelndes literarisches Werk von weltweiter Strahlkraft.
Liliana kann besser schwimmen als ihre ältere Schwester, ist größer und aufgeschlossener. Sie hat einen festen Freund, sie studiert, schlägt sich die Nächte mit ihren Freundinnen um die Ohren. Sie trennt sich von ihrem Freund, lernt, geht ins Kino. Und dann: wird Liliana Rivera Garza ermordet. Der Täter ist ihr Ex-Partner, seither nicht verurteilt. 29 Jahre später kehrt die preisgekrönte Autorin Cristina Rivera Garza aus den USA nach Mexiko zurück, um sich dem Andenkenan ihre Schwester Liliana zu widmen. Doch der Erinnerung an Liliana, an die Unbeschwertheit ihrer Jugend, an ihr Leben und ihr Sterben steht die Bürokratie der Justiz entgegen - und die Sprache. Die Sprache, um die Cristina Rivera Garza ringt, ist eine, die es nicht gibt, die es nicht geben kann, die es geben muss. Es ist eine Sprache, in der ein zu früh verlorenes Leben verstanden werden kann. Und die den Lebensfunken einer jungen, ausgelöschten Frau neu entfacht.
»Lilianas unvergänglicher Sommer« ist das intime und zugleich vielschichtige Porträt einer Schwester. Es ist die aufwühlende Suche nach den Spuren einer jungen Frau. Es ist der unbedingte Wunsch, nach dem und über das Grauen zu schreiben und die eigene Trauer zuzulassen. Es ist ein funkelndes literarisches Werk von weltweiter Strahlkraft.
Liliana kann besser schwimmen als ihre ältere Schwester, ist größer und aufgeschlossener. Sie hat einen festen Freund, sie studiert, schlägt sich die Nächte mit ihren Freundinnen um die Ohren. Sie trennt sich von ihrem Freund, lernt, geht ins Kino. Und dann: wird Liliana Rivera Garza ermordet. Der Täter ist ihr Ex-Partner, seither nicht verurteilt. 29 Jahre später kehrt die preisgekrönte Autorin Cristina Rivera Garza aus den USA nach Mexiko zurück, um sich dem Andenkenan ihre Schwester Liliana zu widmen. Doch der Erinnerung an Liliana, an die Unbeschwertheit ihrer Jugend, an ihr Leben und ihr Sterben steht die Bürokratie der Justiz entgegen - und die Sprache. Die Sprache, um die Cristina Rivera Garza ringt, ist eine, die es nicht gibt, die es nicht geben kann, die es geben muss. Es ist eine Sprache, in der ein zu früh verlorenes Leben verstanden werden kann. Und die den Lebensfunken einer jungen, ausgelöschten Frau neu entfacht.
Cristina Rivera Garza wurde in Matamoros, Mexiko, geboren. Ihr Werk umfasst Romane, Kurzgeschichten, Gedichtbände und literarische Sachbücher. Sie wurde unter anderem mit dem MacArthur-Award, dem Anna-Seghers-Preis und zuletzt mit dem Pulitzer-Preis 2024 für 'Lilianas unvergänglicher Sommer' ausgezeichnet. 2025 ist Rivera Garza Curator in Residence des 25. internationalen literaturfestival berlin. Johanna Schwering wurde 1981 in Hamburg geboren und hat Lateinamerikanistik und Komparatistik an der FU Berlin studiert. Sie arbeitet als freie Lektorin und Übersetzerin aus dem Spanischen in der Belletristik. Für ihre Übersetzung von Aurora Venturinis Roman 'Die Cousinen' wurde sie 2023 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta
- Originaltitel: El invencible verano de Liliana
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 12. Juli 2025
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 135mm x 33mm
- Gewicht: 423g
- ISBN-13: 9783608966749
- ISBN-10: 3608966749
- Artikelnr.: 73885863
Herstellerkennzeichnung
Klett-Cotta Verlag
Rotebühlstr. 77
70178 Stuttgart
produktsicherheit@klett-cotta.de
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Femizide sind besonders in Mexiko ein großes Problem, weiß Rezensent Fokke Joel, auch die Schwester von Cristina Rivera Garza wurde von ihrem Ex-Freund ermordet, ihr widmet sie nun dieses Buch. Der Täter ist bis heute nicht bestraft worden, die Aufklärungsrate für Morde liegt in Mexiko nur bei circa drei Prozent. Rivera Garza versucht nun mehr als dreißig Jahre nach Lilianas Tod, ihr zumindest in der Form Gerechtigkeit zukommen zu lassen, dass sie Freunde und Familie um Erinnerungen bittet und auch Lilianas Aufzeichnungen in dieses "kämpferische" Buch integriert, wie Joel festhält. Ihm leuchtet zwar ein, warum die Autorin dieses Buch geradezu hagiografisch verfasst hat, doch ihm fehlen oftmals Bezugnahmen auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Trotzdem regt ihn das Buch an, über eine Sprache nachzudenken, mit der über die Verwicklungen von Liebe, Gewalt und Macht gesprochen werden kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein literarischer Aufschrei, der hoffentlich nicht ungehört bleibt« Nürnberger Zeitung, 07. August 2025 Nürnberger Zeitung 20250807
Nie Vergessen
Lilianas unvergänglicher Sommer ist ein Buch, welches unglaublich bewegend ist und zu Recht den Pulitzer Preis 2024 erhalten hat. Die Autorin Cristina Garza erzählt von den Femizid an ihrer Schwester vor über 29 Jahren. Nach all dieser Zeit begibt sie sich auf die …
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Nie Vergessen
Lilianas unvergänglicher Sommer ist ein Buch, welches unglaublich bewegend ist und zu Recht den Pulitzer Preis 2024 erhalten hat. Die Autorin Cristina Garza erzählt von den Femizid an ihrer Schwester vor über 29 Jahren. Nach all dieser Zeit begibt sie sich auf die Spuren des Täters, der ihre Familie auseinandergerissen hat.
Garza erzählt von weltweiten Gewalttaten an Frauen und dem Versagen der Bürokratie.
Für mich der tollste Aspekt des Buches ist ihre Sprache, die Ausdrucksweise sachlich und trotzdem emotional bewegend zu schreiben. Nie aus dem Blick verlierend, dass das Buch eine Hommage an ihre verstorbene Schwester ist. Wir springen als Leser*innen zeitlich durch Vergangenheit und Gegenwart. Und hoffen mit der Autorin endlich Klarheit nach all dieser Zeit zu erreichen.
Es ist ein wunderschönes schmerzhaftes Buch und eine absolute Empfehlung.
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Sehr persönlich, berührend und erschreckend – das Leben und Sterben einer geliebten Schwester
Das Cover von „Lilianas unvergänglicher Sommer“ von Christina Rivera Garza stellte mich im ersten Moment vor eine Herausforderung, denn ich konnte mir zunächst …
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Sehr persönlich, berührend und erschreckend – das Leben und Sterben einer geliebten Schwester
Das Cover von „Lilianas unvergänglicher Sommer“ von Christina Rivera Garza stellte mich im ersten Moment vor eine Herausforderung, denn ich konnte mir zunächst keinen Reim darauf machen, wie das Bild einer Schwimmerin zum Inhalt passt. Doch nach der Lektüre darf ich verraten, dass das Coverbild wirklich ausgesprochen gut harmoniert und eine wunderbare Abrundung des Textes bildet. Außerdem gefällt es mir wirklich sehr gut und zeigt eine faszinierende Unterwasserszene.
Die Autorin erzählt in diesem Buch von der Ermordung ihrer Schwester und davon, wie sie nach vielen Jahrzenten versucht ihr, dem schrecklichen Verbrechen und dem Mörder nahe zu kommen, um zu verstehen, um zu trauern, um auf eine gewisse Art loslassen zu können und um zu erinnern. Sie möchte auf das Leben und den Tod ihrer Schwester aufmerksam machen, so wie darauf, dass es immer noch viele Gewalttaten gegen Frauen gibt, einfach, weil sie Frauen sind.
In sehr schöner Sprache und starkem Ausdruck beschwört Christina Rivera Garza das Bild ihrer Schwester herauf und lässt uns LeserInnen teilhaben am Leben einer jungen Frau, die mitten im Leben stand, vielfältige Talente besaß, sehr geschätzt und geliebt wurde und der Mittelpunkt ihrer Freundesclique war. Sie erzählt von Lilianas Einstellung zur Liebe und davon, wie es geschah, dass diese in den Umkreis ihres zukünftigen Mörders geriet. Dabei ist der Schmerz zu spüren, den die Autorin mit sich trägt und die Ungläubigkeit ob der schrecklichen Entwicklung, aber auch die Liebe zu ihrer Schwester. Und bei aller Tragik und Grausamkeit der Situation konnte ich das Buch doch gut lesen und empfinde es als wichtiges Zeugnis der Erinnerung und der Mahnung – Femizide müssen verhindert werden!
Die Autorin erzählt in eigenen Erinnerungen und zeigt ihre Bemühungen zur Aufklärung des Verbrechens auf, lässt aber auch offizielle Dokumente und Zeitungsartikel einfließen und Weggefährten sowie Familienangehörige zu Wort kommen. Außerdem sind Texte von Liliana eingefügt, die selber sehr viel schrieb und die Informationen „aus erster Hand“ liefern. Mich hat es erstaunlich schnell durch das Buch gezogen und durch die Abwechslung der Texte und Darstellungen war die Lektüre sehr kurzweilig. Sehr gut gefallen hat es mir zudem, dass z. B. die Zeitungsartikel auch als solche gestaltet dargestellt wurden und einzelne Fotos im Buch zu finden sind.
„Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist ein erstaunlich intimes und persönliches sowie berührendes Buch, das das Leben und Sterben einer lebenslustigen, kreativen, talentierten und bedrohten Frau beleuchtet. Ich wünsche der Autorin, dass sie mit diesem Buch ihrer Trauer Ausdruck verleihen und ein bleibendes Erinnerungswerk an ihre Schwester schaffen konnte, das viele LeserInnen finden wird!
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Was für ein Buch. Ich war ab der ersten Seite gepackt – „Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist durchwegs großartig. Es ist wahnsinnig persönlich und gleichzeitig fundiert und nüchtern geschrieben. Wie schafft man es, Schicksal und Wissenschaft so …
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Was für ein Buch. Ich war ab der ersten Seite gepackt – „Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist durchwegs großartig. Es ist wahnsinnig persönlich und gleichzeitig fundiert und nüchtern geschrieben. Wie schafft man es, Schicksal und Wissenschaft so präzise und stimmig miteinander zu verweben?
Dieses Buch ist eine Aufforderung hinzuschauen – genau dorthin, wo es brennt. Es ist ein Appell, endlich etwas zu tun gegen die tief verankerten, indoktrinierten Vorstellungen von Liebe und Beziehung. So viele Frauen sterben weltweit, weil Männer glauben, eine Frau besitzen zu dürfen. Weil sie nicht akzeptieren, dass Frauen Rechte haben – eigene Entscheidungen, eigene Körper, eigene Wege.
„Lilianas unvergänglicher Sommer“ erschüttert. Und obwohl der Ausgang der Geschichte von Beginn an klar ist, fiebert mensch mit – mensch hofft, bangt, wünscht sich, dass diese grausame Ungerechtigkeit doch nicht geschieht. Und wenn sie geschieht, wird menschstill. Genau wie „jemand“ im Buch. Mensch verstummt – geschockt, ohnmächtig.
Ich finde es persönlich sehr kraftvoll, wenn Bücher zu Waffen werden. Wenn Worte Gerechtigkeit schaffen – oder zumindest ein Gefühl davon. Lilianas Geschichte, und damit auch die von Christina, hat sich tief in mir verankert. Sie wird mich so schnell nicht loslassen.
Ein großartiges Buch. Es muss gelesen werden. Und ganz nebenbei: sprachlich beeindruckend – sachlich und gefühlvoll zugleich, so detailgenau wie nötig, nie zu viel, nie zu wenig. Daher volle fünf Sterne und ein Ehrenplatz auf meinem Bücherregal.
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Wundervolles Andenken an ihre Schwester
In Lilianas unvergänglicher Sommer geht es um die jüngere Schwester Liliana der Autorin Cristina Rivera Garza, die 1990 in Mexiko von ihrem Exfreund ermordet wurde. Der Täter wurde nie bestraft und so entscheidet sich ihre Schwester Liliana …
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Wundervolles Andenken an ihre Schwester
In Lilianas unvergänglicher Sommer geht es um die jüngere Schwester Liliana der Autorin Cristina Rivera Garza, die 1990 in Mexiko von ihrem Exfreund ermordet wurde. Der Täter wurde nie bestraft und so entscheidet sich ihre Schwester Liliana eine Porträt zu schreiben, das zu gleicher Zeit auch ein Appell ist Frauen endlich mehr vor Femiziden zu schützen.
Die Autorin verfasst ein wunderbares Porträt ihrer Schwester, das einen sehr begabten, beliebten und intelligenten Menschen zeigt, dem auf ungerechteste Weise viel zu früh das Leben genommen wurde. Und selbst dann konnte der Familie nicht einmal Gerechtigkeit gebracht werden, aufgrund der Unfähigkeit der mexikanischen Behörden und einer Justiz und Gesellschaft, in der zu dieser Zeit Femizide noch gar kein Gegenstand der Arbeit waren. Es ist ein Buch das wütend macht und dabei auch einen Einblick auf eine wundervolle Frau gibt.
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Femizid als wichtiges Thema, aber schwache Ausführung
Cristina Rivera Garza widmet sich in ihrem Buch "Lilianas unvergänglicher Sommer" einem enorm wichtigen Thema, über das nicht genug geschrieben werden kann. Die Autorin geht auf Spurensuche beim Mord an ihrer kleinen …
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Femizid als wichtiges Thema, aber schwache Ausführung
Cristina Rivera Garza widmet sich in ihrem Buch "Lilianas unvergänglicher Sommer" einem enorm wichtigen Thema, über das nicht genug geschrieben werden kann. Die Autorin geht auf Spurensuche beim Mord an ihrer kleinen Schwester, der bereits vor 30 Jahre geschah. Ein Femizid, denn der Täter ist der Ex-Partner des Opfers. Dabei stellt sie sich der Bürokratie und Korruption Mexikos entgegen.
Der Aufbau des Buches ist chaotisch und unzusammenhängend. Die Kapitel sind enorm kurz, die Autorin springt in der Zeit und inkludiert unterschiedliche Stilmittel, wie Gedichte, Bilder, Auszüge aus Schriftstücken. Zudem wechseln die Perspektiven, aus denen erzählt wird, in denen Erinnerungen von Freund:innen und Familie kapitelweise geschildert werden. Dadurch ist es teilweise schwer zu folgen. Den Schreibstil finde ich leider auch ziemlich anstrengend, wie Prosa und gleichzeitig trocken. Somit nicht das, was ich mir für ein Buch dieser Art gewünscht hätte. Zudem sind mir zu viele unwichtige Details enthalten, wodurch sich das Buch arg in die Länge zieht. Ich verstehe, dass die Autorin das Leben ihrer Schwester möglichst lückenlos rekonstruieren möchte und alles daran setzt den Leser*innen Lilianas Charakterzüge näherzubringen. Leider führt all das dazu, dass ich keinen emotionalen Bezug zu Liliana finden konnte.
Insgesamt ist das Buch eine wichtige Aufarbeitung eines realen Femizids und ich bin froh, es gelesen zu haben. Es fällt mir schwer keine gute Sternebewertung zu geben, aber dies entspricht meinem persönlichen Lesevergnügen. Trotzdem verstehe ich, warum viele Leser:innen das Buch als wunderschönes Tribut der Autorin an ihre Schwester sehen.
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„Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist ein Roman der mexikanischen Autorin Cristina Rivera Garza, die in ihrem Werk den frühen Tod ihrer sechs Jahre jüngeren Schwester Liliana verarbeitet. Die beiden Schwestern stammen aus einem wohlhabenden Elternhaus und wachsen in Toluca …
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„Lilianas unvergänglicher Sommer“ ist ein Roman der mexikanischen Autorin Cristina Rivera Garza, die in ihrem Werk den frühen Tod ihrer sechs Jahre jüngeren Schwester Liliana verarbeitet. Die beiden Schwestern stammen aus einem wohlhabenden Elternhaus und wachsen in Toluca auf, der Hauptstadt des Bundesstaates Mexico, auf. Im Alter von zwanzig Jahren wird Liliana jedoch ermordet. Sie wird Opfer eines Femizids, der bis zum heutigen Tag nicht gesühnt wurde. Cristina widmet den Roman „Lilianas unvergänglicher Sommer“ ihrer Schwester. Sie zeichnet ihr Leben nach. Das unbeschwerte Aufwachsen in ihrer Jugend, ihre Lebendigkeit und Leichtigkeit und setzt ihr dadurch ein Denkmal. Sie sammelt bei Freunden alte Briefe Lilianas und schreibt über damalige Unterhaltungen, sucht ihre Tagebucheinträge und entwickelt 30 Jahre nach ihrem Tod ein bleibendes Bild von ihr. Der Roman ist sehr intensiv geschrieben und schildert die teilweise noch immer unzumutbaren gesellschaftlichen und staatlichen Verhältnisse in Mexiko.
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Der Femizid an der Schwester, wer sie war und das Geschehen steht für so viele
Die Schriftstellerin Cristina Rivera Garza hat viele Jahre gebraucht, hat wortlos getrauert um ihre Schwester Liliana, die 1990 in Mexico ermordert wurde. Wer es getan hat, man weiß es. Ihr ehemaliger …
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Der Femizid an der Schwester, wer sie war und das Geschehen steht für so viele
Die Schriftstellerin Cristina Rivera Garza hat viele Jahre gebraucht, hat wortlos getrauert um ihre Schwester Liliana, die 1990 in Mexico ermordert wurde. Wer es getan hat, man weiß es. Ihr ehemaliger Freund ist der Täter, aber verurteilt wurde er nie. Ein Femizid hat stattgefunden, einer von so vielen. Aber für die Autorin ist es natürlich genau der eine. Ihre großartige Schwester, die das Leben so liebte, sie will sie nun, noch so vielen Jahren 'wiederfinden', ihr ein Gesicht, ihr ihre Geschichte zurückgeben und anklagen, die Gesellschaft, das System, das Schweigen. Langsam tastet sie sich heran und nun findet sie sie, die Worte, die ganz allein da sind, um Liliana Ehre zu erweisen und immer mehr auch, um einen Sinn suchen, den es nicht gibt. Aber zumindest wird dadurch das Andenken an ihre Schwester bewahrt.
Dieses Buch, es berührt. Man erlebt eine Frau, so voller Lebendigkeit. Und doch hat sie nicht leben dürfen, weil ein Mann das entschieden hat. Und keiner schaut hin. Wir schon. Als Leser lernt man sie kennen, diese Schwester, so gut, dass die Bitterkeit über ihr Schicksal umfassend zum Tragen kommt. Und es wird ausgesprochen, das war ein Femizid. Und es gibt so unendlich viele davon.
Ihr, die Gesellschaft, macht euch stark, dagegen, das ist die Botschaft. Und verhindert das Vergessen.
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Cover des Buches "Lilianas unvergänglicher Sommer" ist schlicht gehalten, bezieht sich aber darauf, dass Liliana eine gute Schwimmerin war. Ihre Schwester, die Autorin Cristina Rivera Garza erzählt die wahre Geschichte ihrer jüngeren Schwester Liliana, die durch eine Femizid …
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Cover des Buches "Lilianas unvergänglicher Sommer" ist schlicht gehalten, bezieht sich aber darauf, dass Liliana eine gute Schwimmerin war. Ihre Schwester, die Autorin Cristina Rivera Garza erzählt die wahre Geschichte ihrer jüngeren Schwester Liliana, die durch eine Femizid gestorben ist. Die Erzählung beginnt damit, dass sich Cristina nach 30 Jahren mit einer Freundin in Mexico Stadt auf die Suche nach der Ermittlungsakte macht. Dies gestaltet sich nach dieser langen Zeit sehr schwierig. Im Buch tauchen ein paar Fotos von Liliana auf, Zitate, Briefwechsel. Liliana hat gerne alles notiert. Jedoch bleibt verborgen, was wirklich zwischen ihr und ihren damaligen, heute würde man sagen on-off-Freund Ángel sagen, desöfteren vorgefallen ist. Niemand aus ihrem Freundeskreis ist wohl etwas aufgefallen. Das Buch regt dazu an, genauer hinzusehen.
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Ungesühnte Verbrechen
Die Autorin Cristina Rivera Garza begibt sich 29 Jahre später auf die Suche nach dem Mörder ihrer Schwester, deren damaligen Freund, der ungeschoren davon kam. Aus Ermangelung von Prozessakten rekonstruiert sie über Aufzeichnungen und Briefe ihrer Schwester …
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Ungesühnte Verbrechen
Die Autorin Cristina Rivera Garza begibt sich 29 Jahre später auf die Suche nach dem Mörder ihrer Schwester, deren damaligen Freund, der ungeschoren davon kam. Aus Ermangelung von Prozessakten rekonstruiert sie über Aufzeichnungen und Briefe ihrer Schwester sowie über Aussagen ihrer Freunde und Kommilitonen die Beziehung ihrer Schwester zu ihrem späteren Mörder und sucht nach Hinweisen, die die Tat im Vorfeld angedeutet hätten. Ihr Ziel ist Gerechtigkeit für ihre Schwester in einem Rechtssystem, das gerade im Hinblick auf Gewalt gegenüber Frauen den Tätern zu viele Schlupfwinkel lässt. Dieser Weg ist nicht nur aufgrund der langen Dauer, die das Verbrechen zurückliegt, und der fehlenden Akten ein schwieriges Unterfangen, sondern auch emotional und seelisch.
Mit ihrem Buch thematisiert die Autorin nicht nur das erschütternde Schicksal ihrer Schwester, sondern verleiht allen Opfern eines Femizids, eines Gewaltverbrechens aufgrund der Geschlechtszughörigkeit, eine Stimme. Sind Gewaltverbrechen in Beziehungen auch in Deutschland noch immer ein viel zu sehr totgeschwiegenes Thema, so gilt dies für Mexiko mit seinen machistischen und patriarchalen Strukturen umso mehr. Dort ist das Narrativ vom Opfer, das durch sein Verhalten, seine Kleidung oder was auch immer quasi selbst die Schuld am Verbrechen ihm gegenüber, noch wesentlich gängiger, die Zahl der durch Gewalt „aus Leidenschaft“ getöteten Frauen noch größer und die Strafverfolgung noch nachlässiger. Dies legt die Autorin auf der sachlichen Seite ihrer Darstellung sehr eindrucksvoll nahe.
Ebenso zeichnet sie ein vielstimmiges, beeindruckendes Zeugnis ihrer Schwester als junger Frau, die nicht nur im Hinblick auf ihren Freiheitsdrang und ihr Selbstverständnis als Frau, sondern auch in ihrer Persönlichkeit, ihrem Lebensfrohsinn und ihrer Liebenswürdigkeit exzeptionell erscheint. Auch in diesem Teil ist das Buch sehr beeindruckend.
Schwierig für mich wird die Lektüre in den sehr subjektiven Betrachtungen der Schwester, in ihren häufig metaphorisch umschriebenen Gefühlen sowie auch in den sehr persönlichen Briefen der Schwester, die oft ohne den Kontext nur schwer zu verstehen sind. Bisweilen sind mir die Zusammenhänge mit dem Leben der Familie, der Vater als Doktorand im Ausland, und der Schwester, ihr Feminismus und Kommunenleben, nur sehr locker assoziativ gefügt. Dann entsteht bei mir eine Art der Befremdung und der Lesefluss stockt.
Das allgemeine Thema hinter der subjektiven Geschichte ist aber durchaus bedeutsam, gehört zu werden.
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Cristina Rivera Garzas Buch 'Lilianas unvergänglicher Sommer' ist ein zutiefst bewegendes, literarisch brillantes und gesellschaftlich relevantes Werk, das weit über die Grenzen einer klassischen Biografie hinausgeht. In einer Mischung aus persönlicher Erinnerung, dokumentarischer …
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Cristina Rivera Garzas Buch 'Lilianas unvergänglicher Sommer' ist ein zutiefst bewegendes, literarisch brillantes und gesellschaftlich relevantes Werk, das weit über die Grenzen einer klassischen Biografie hinausgeht. In einer Mischung aus persönlicher Erinnerung, dokumentarischer Recherche und feministischer Analyse erzählt Rivera Garza die Geschichte ihrer Schwester Liliana, die 1990 im Alter von 20 Jahren von ihrem Ex-Freund ermordet wurde.
Anhand von Briefen, Tagebucheinträgen, Gesprächen mit Freundinnen sowie offiziellen Dokumenten wird Lilianas Leben rekonstruiert und so ein vielschichtiges Porträt einer jungen Frau geschaffen, die für ihre Freiheit, ihre Bildung und ihr Leben kämpfte – und letztlich daran gehindert wurde. Dabei bleibt Rivera Garza niemals distanziert oder rein analytisch. Vielmehr schreibt sie mit großer Liebe, tiefer Wut und einem unbestechlichen Blick auf die gesellschaftlichen Strukturen, die Gewalt gegen Frauen ermöglichen und oft genug ignorieren.
Besonders gefällt mir, wie es der Autorin gelingt, den individuellen Schmerz über den Verlust mit einer universellen, politischen Anklage zu verbinden. Sie zeigt, dass Lilianas Geschichte kein Einzelfall ist, sondern exemplarisch für die Situation vieler Frauen in Mexiko – und darüber hinaus – steht. Das Buch wird damit zu einem eindringlichen Plädoyer für Gerechtigkeit, Erinnerung und strukturellen Wandel. Absolute Leseempfehlung!
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