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Hannes S. Macher, einer der besten Kenner seiner Heimatstadt, stellt hier einen bunten Strauß an Äußerungen, Betrachtungen und persönlichen Erlebnissen in Vers und Prosa zusammen. Die Stimmen von Münchnern und vor allem München-Besuchern vom Mittelalter bis zur Gegenwart zeichnen ein facettenreiches Bild der bayerischen Landeshauptstadt.

Produktbeschreibung
Hannes S. Macher, einer der besten Kenner seiner Heimatstadt, stellt hier einen bunten Strauß an Äußerungen, Betrachtungen und persönlichen Erlebnissen in Vers und Prosa zusammen. Die Stimmen von Münchnern und vor allem München-Besuchern vom Mittelalter bis zur Gegenwart zeichnen ein facettenreiches Bild der bayerischen Landeshauptstadt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.08.2009

„Saumäßiger” Umgang
Was haben doch Schriftsteller, Maler und Musiker, Philosophen, Schauspieler und Politiker von einst und heute alles über München gesagt und geschrieben! Aus diesem reichen Fundus hat Hannes S. Macher mit seiner zweibändigen Anthologie „Liebeserklärung an München” ein ebenso kurzweiliges wie informatives Lektüre-Mosaik zusammengestellt. Ging es im ersten Band etwa um die schöne Münchnerin oder die stadtspezifischen Jahreszeiten Fasching, Starkbierzeit und Oktoberfest, so laden die acht Kapitel des soeben erschienenen zweiten Bandes zu einem literarischen Stadtspaziergang ein: Zitate von mehr als 90 Autoren haben „die geistliche Stadt” zum Thema, führen rund um den Marienplatz und die Residenz, nach Nymphenburg und Schwabing, in den Englischen Garten, an die Isar und in die Vorstädte.
Vergnügt liest man zum Beispiel, wie unterschiedlich ein Hans Christian Andersen oder ein Weiß Ferdl die Fronleichnamsprozession schildern. Oder wie Thomas Mann 1901 in einem Brief an seine Mama berichtet, am Marienplatz habe ihm „ein höherer Kirchenmann, vielleicht war es der Erzbischof”, aus seiner Kutsche heraus „ein paar Augen wie ein Gardelieutnant zugeworfen”. Zu lesen ist Joseph Ratzingers Ansprache zu Füßen der Mariensäule bei seinem Besuch als Papst Benedict XVI. ebenso wie Christian Udes Worte zur Einweihung der neuen Hauptsynagoge. Vom Zeitzeugen Michael Wening, dem berühmten Kupferstecher, erfahren wir, was um 1700 „auß Tyrol und Welschland” alles auf der Isar nach München transportiert wurde. An seinen geliebten Abenteuer-Spielplatz am Isar-Ufer beim Lehel erinnert sich der Musiker Konstantin Wecker.
Obwohl Oskar Maria Graf während seines Deutschland-Besuchs 1958 an Hugo Hartung schreibt, das offizielle München „benimmt sich saumäßig zu mir”, ist auch dieser Brief letztlich eine Liebeserklärung an die Stadt. Denn er lobt darin ausdrücklich Thomas Wimmer, die Öffentlichkeit, die „sehr, sehr nett” zu ihm sei, die Schutzleute, die ihn auf der Straße grüßen, sowie Presse, BR-Funk und -Fernsehen – „bloß Herrn Hohenemser nicht”, der damals städtischer Kulturreferent war und offenbar zu denen zählte, die sich darin gefielen, „mich absolut als Heimatdichter abzutun”. Demonstrativ sei er deswegen im Cuvilliéstheater in der Lederhose aufgetreten.
Franz Freisleder
Hannes S. Macher (Hrsg.): „Liebeserklärung an München – Zweiter Teil”, Verlag Bayerland, 128 Seiten, 12.90 Euro, ISBN 978-389251-398-8.
Protest mit Lederhose: der Schriftsteller Oskar Maria Graf. SZ-Photo
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