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Ein kleines Dorf in der Toskana, fernab der Touristenströme und von der Jugend verlassen, ist kaum eine Erzählung wert. Nur vergessene, alte Menschen leben dort, einer verschrobener als der andere: ein greiser Lehrer, dem die Schüler abhanden gekommen sind, ein Pfarrer mit ungewöhnlichem Talent zum Automechaniker und ein völlig verrückter Tischler, der Erstaunliches mit Pinsel und Farbe zustande bringt. Wenn aber diese bizarren Dörfler plötzlich eine Leiche im Schuppen finden, kommen Fragen auf, drängen sich Geschichten in den Vordergrund. Geschichten, die den jungen Kommissar Corelli nicht…mehr

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Produktbeschreibung
Ein kleines Dorf in der Toskana, fernab der Touristenströme und von der Jugend verlassen, ist kaum eine Erzählung wert.
Nur vergessene, alte Menschen leben dort, einer verschrobener als der andere: ein greiser Lehrer, dem die Schüler abhanden gekommen sind, ein Pfarrer mit ungewöhnlichem Talent zum Automechaniker und ein völlig verrückter Tischler, der Erstaunliches mit Pinsel und Farbe zustande bringt. Wenn aber diese bizarren Dörfler plötzlich eine Leiche im Schuppen finden, kommen Fragen auf, drängen sich Geschichten in den Vordergrund. Geschichten, die den jungen Kommissar Corelli nicht mehr loslassen, weshalb er sich kurz entschlossen bei Professor Di Landa und seiner wunderschönen Ehefrau für ein paar Tage einquartiert. Begleitet vom Klirren der Zikaden und beflügelt vom edlen Wein folgt er den Erinnerungen seines Gastgebers weit zurück bis ins Berlin der 1930er Jahre. Corelli erfährt einiges von vergangener und gegenwärtiger Leidenschaft, von Schuld und von einem Verrat, der nicht zu sühnen ist.
In üppigen Farben und mit einer ungeheuren Fabulierlust feiert Christoph Leuchter seine Figuren, Italien und das Erzählen selbst.
Autorenporträt
Christoph Leuchter, geboren 1968, studierte Klavier, Musikwissenschaft und Germanistik. Er unterrichtet Kreatives Schreiben an der RWTH Aachen University. Für sein Debüt. Er lebt als Autor und Musiker im Dreiländereck bei Aachen. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.07.2012

Drei im blutigen Kreis

"Methodisch konstruiert" - Hermann Brochs Prosatitel von 1913 wäre auch für Christoph Leuchters Debütroman "Letzter Akt" überaus passend. Das Buch ragt durch die erzählerische Komposition, Präzision und Ökonomie heraus. Zwischen Prolog und Epilog entfaltet sich in vier schlanken Akten ein höchst raffiniertes Beziehungsgeflecht aus mehreren Dreieckskonstellationen. In einem kleinen Dorf nahe Florenz lebt der 1914 in Berlin geborene und von einer Pariser Universität emeritierte Romanist Martin Vonderheid. Im Schuppen neben dem Landhaus hat sich sein ebenfalls sechsundsiebzigjähriger Schulfreund Wolf Rosenstein erhängt. Was ist geschehen, etwa ein "inszenierter Selbstmord als Anklage"? Kommissar Corelli ermittelt, doch nicht im Sinne klassischer Kriminalliteratur, sondern als Zuhörer und Deuter einer Geschichte. Vonderheit erzählt in immer enger gezirkelten Kreisen von seinem Freundschaftsbund mit Rosenstein und dem jüdischen Mädchen Lily, von zunächst noch pubertären Spielen à trois, dann von Verfolgung, Eifersucht, Trennung und Schuld. Diese tragische Beziehung der Vergangenheit ist fein und vielschichtig gesponnen und birgt in ihrem Zentrum eine alte, auf den letzten Akt verweisende Fotografie. Leuchter gelingt das mit virtuoser Leichtigkeit. (Christoph Leuchter: "Letzter Akt". Roman. Steidl Verlag, Göttingen 2012. 192 S., geb., 18,- [Euro].) kos

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