17,50 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 1-2 Wochen
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Auch in Russland mussten sich die Städte nach dem Zweiten Weltkrieg neu erfinden. Fähige Architekten wurden überall dringend benötigt. Lasar Tschinjonow war einer von ihnen. Er lebte von 1912 bis 1996 und war verantwortlich für den Wiederaufbau der karelischen Stadt Petrosawodsk. Noch heute kann man seine Handschrift dort erkennen. Tschinjonow dachte in großen architektonischen Zusammenhängen und achtete darauf, dass einzelne Gebäude sich nicht zu sehr in den Vordergrund spielten. Er liebte den Baustil des sozialistischen Realismus. Er musste, als dieser Stil nach Stalins Tod sein Ende fand,…mehr

Produktbeschreibung
Auch in Russland mussten sich die Städte nach dem Zweiten Weltkrieg neu erfinden. Fähige Architekten wurden überall dringend benötigt. Lasar Tschinjonow war einer von ihnen. Er lebte von 1912 bis 1996 und war verantwortlich für den Wiederaufbau der karelischen Stadt Petrosawodsk. Noch heute kann man seine Handschrift dort erkennen. Tschinjonow dachte in großen architektonischen Zusammenhängen und achtete darauf, dass einzelne Gebäude sich nicht zu sehr in den Vordergrund spielten. Er liebte den Baustil des sozialistischen Realismus. Er musste, als dieser Stil nach Stalins Tod sein Ende fand, mit staatliche Vorgaben zur modernen sowjetischen Architektur fertig werden, auch wenn sie ihm persönlich nicht gefielen. Von 1947 bis 1965 hat er in Petrosawodsk gewirkt und die Ästhetik der neu entstehenden Stadt maßgeblich beeinflusst.Dieses Büchlein schildert dem Leser neben der Arbeitsweise Tschinjonows auch die Persönlichkeit und das Familienleben dieses noch heute in Karelien angesehenen Architekten. An seinem Beispiel wird ein kleiner Ausschnitt russischer Nachkriegsgeschichte lebendig.
Autorenporträt
Monika Theil: Informationen zur Autorin Monika Theil Im Sommer 2021 fuhr Monika Theil zum zweiten Mal nach Petrosawodsk, um Russisch zu lernen und um die Geschichte ihres Vaters zu erforschen, der dort nach dem Zweiten Weltkrieg seine Kriegsgefangenschaft verbracht hatte. Petrosawodsk ist die Hauptstadt der Republik Karelien und liegt etwa 400 Kilometer nördlich von St. Petersburg. Der Zufall wollte es, dass ihre Russischlehrerin, Ludmila Tschinjonow, zugleich die Tochter des ehemaligen Chefarchitekten der Stadt ist. Bald stellten die beiden fest, dass sich ihre Väter mit hoher Wahrscheinlichkeit gekannt haben. Lazar Tschinjonow war Chefarchitekt von Petrosawodsk von 1947 bis 1965 und leitete damals den Wiederaufbau der im Krieg stark zerstörten Stadt. Monika Theils Vater Erich Hennes lebte als Kriegsgefangener in Petrosawodsk von 1945 bis 1949. Nun sollte man nicht vermuten, dass der oberste Architekt der Stadt einen einfachen Kriegsgefangenen gekannt haben mochte, von denen es zu der damaligen Zeit in Russland Tausende gab. Hennes jedoch war ebenfalls Architekt und, obgleich in Gefangenschaft, als solcher von der Bauabteilung der Stadt sehr bald mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut worden. So leitete er unter anderem von 1945 bis 1948 den Bau eines großen Ziegelwerks. Die Ziegelei wiederum lieferte die Bausteine, die Tschinjonow für die Wiederherstellung seiner Stadt benötigte. Als den Architektentöchtern diese Zusammenhänge klar wurden, übergab Ludmila Tschinjonow ein Büchlein mit der Biografie ihres Vater an Monika Theil. Ludmilas Bruder Sergej hatte es verfasst. Spontan entschied Monika Theil sich , dieses Büchlein ins Deutsche zu übersetzen und deutschen Lesern zugänglich zu machen.