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Von Freiheit und Sklaverei ein großer Südstaatenroman. Zuckerrohr, drückende Hitze, Sklaven, die auf den Feldern schuften: Hier wachsen Lara und Rebecca wie Schwestern auf. Lara ist die Tochter eines Plantagenbesitzers, Rebecca ein farbiges Sklavenmädchen, das als Spielgefährtin für Lara ins Haus geholt wird. Als ihre Wege sich trennen, bricht für die Mädchen eine Welt zusammen. Rebecca geht zu den Sklaven zurück, Lara lernt in New Orleans die faszinierende Welt der reichen Oberschicht kennen. Als der Krieg ausbricht, ändert sich ihr Leben grundlegend: Lara muss die Plantage führen, sich gegen…mehr

Produktbeschreibung
Von Freiheit und Sklaverei ein großer Südstaatenroman. Zuckerrohr, drückende Hitze, Sklaven, die auf den Feldern schuften: Hier wachsen Lara und Rebecca wie Schwestern auf. Lara ist die Tochter eines Plantagenbesitzers, Rebecca ein farbiges Sklavenmädchen, das als Spielgefährtin für Lara ins Haus geholt wird. Als ihre Wege sich trennen, bricht für die Mädchen eine Welt zusammen. Rebecca geht zu den Sklaven zurück, Lara lernt in New Orleans die faszinierende Welt der reichen Oberschicht kennen. Als der Krieg ausbricht, ändert sich ihr Leben grundlegend: Lara muss die Plantage führen, sich gegen Plünderer durchsetzen, Rebecca flieht in die Sümpfe, wo sie ihren Sohn zur Welt bringt. Endlich erhalten die Sklaven die Freiheit Eine außergewöhnliche Mädchenfreundschaft über soziale Unterschiede hinweg, die für die Goldene Eule (Belgien) nominiert ist.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.10.2008

Einfach verkauft
Kathleen Vereecken erzählt die Lebensgeschichte zweier Mädchen auf einer Zuckerrohrplantage in den Südstaaten der USA
Sie sind unzertrennlich, vertrauen sich alle Geheimnisse an und lernen gemeinsam bei einer Hauslehrerin. Lara und Rebecca verbringen jeden Tag zusammen – bis auf die Sonntage, denn da ist Rebecca bei ihrer Familie im Sklavendorf, während sich Lara im Herrenhaus der Zuckerrohrplantage langweilt. „Wir sind wie Zwillingsschwestern”, findet die achtjährige Lara. Doch Rebecca weiß, dass das nur ein Kindertraum ist. Sie ist ein Sklavenmädchen – man kann sie wie eine schwarze Tochter behandeln oder wegschicken, auspeitschen lassen oder als Geliebte ins Herrenhaus holen, um anschließend ihre Kinder zu verkaufen. Wie könnte sie das vergessen!
Sich einfühlen in das Unvorstellbare, in den Alltag einer Sklavenhaltergesellschaft in den Südstaaten der USA, das versucht dieses berührende Jugendbuch. Abwechselnd erzählen Lara und Rebecca aus ihrer Sicht von den Ereignissen am Ende des 19. Jahrhunderts. Sie sind acht Jahre alt, als ihre Freundschaft brutal zerstört wird. Rebecca zeigt durch einen unbedachten Satz, dass sie klug und unabhängig denkt, eine Ungeheuerlichkeit für ein schwarzes Sklavenmädchen. Gnadenlos wird sie von Laras Großmutter, der eigentlichen Herrin der Plantage, für immer aus dem Herrenhaus verbannt. Während Rebecca ihren Platz im Leben des Sklavendorfes findet, was neben harter Arbeit auch Liebe und Fröhlichkeit bedeutet, erstickt Lara fast an den engen Konventionen und der Kälte ihrer Familie.
Die Unmenschlichkeit der Sklaverei zeigt sich in den Begebenheiten des Alltags. Schicksale wie das der jungen Köchin Julia, deren Kind von ihrem Vorbesitzer einfach verkauft wurde, werden die jungen Leser nicht mehr loslassen. Wie soll sich Lara in dieser Welt verhalten, in der sie als zukünftige Herrin der Plantage ihre festgelegte Rolle hat? Sie ist keine Heldin, lehnt sich nicht auf, sondern genießt als junges Mädchen ihre Zeit im Internat in New Orleans. Doch als ihre Mutter stirbt und der Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten der USA ausbricht, muss sie zurück. Gemeinsam mit der strengen Großmutter ist sie nun für die Zuckerrohrplantage verantwortlich, ihre trotz allem geliebte Heimat.
Der Autorin gelingt es, glaubwürdige differenzierte Charaktere, schwarze Menschen voller Kraft und Mut zu zeichnen und innere Widersprüche deutlich zu machen. Am Ende erfährt der Leser, dass die Mädchen mehr sind als Freundinnen, dass sie enger verwandt sind, als Lara ahnt, denn ihr „ liebevolle” Vater hatte selbstverständlich von seinen Herrenrechten Gebrauch gemacht. Rebecca ist klug genug, das für sich zu behalten. Sie hat inzwischen ein eigenes Leben, mit dem Mann, den sie liebt, und mit Kindern. Der Krieg ist verloren, die Sklaven sind frei. Es gibt keine Verbrüderungsszenen am Ende des Buches, aber vorsichtige Annäherung und Respekt.
Keine 150 Jahre liegt die Befreiung der Sklaven in den Südstaaten der USA zurück – und so ist dieses Buch mehr als eine mitreißende Geschichte von zwei ganz unterschiedlichen Mädchen, es gibt Einblicke in die Wurzeln einer Gesellschaft, in der die Hautfarbe eines Präsidentschaftskandidaten wichtiger erscheint als seine Qualifikation. (ab 12 Jahre) REGINA RIEPE
KATHLEEN VEREECKEN: Lara & Rebecca. Am anderen Ufer des Mississippi. Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann. Dressler Verlag 2008. 192 Seiten, 13,90 Euro.
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