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Der Bau der SBB-Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist führte in den Jahren 1998 bis 2000 zu archäologischen Untersuchungen in der Grabhügelgruppe Langenthal, Unterhard. Dabei wurden zwei eisenzeitliche Tumuli und insgesamt 123 Gräber aus der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit, 800-450 v. Chr.), der römischen Epoche (2./3. und 4./5. Jahrhundert) und dem Frühmittelalter (6./7. Jahrhundert) ausgegraben. Die Untersuchung der Grabbeigaben in Form von Gefässen, Schmuck und Waffen erbrachte spannende Erkenntnisse zur Herstellungstechnologie und Funktion respektive Tragweise einzelner Objekte. Im ersten…mehr

Produktbeschreibung
Der Bau der SBB-Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist führte in den Jahren 1998 bis 2000 zu archäologischen Untersuchungen in der Grabhügelgruppe Langenthal, Unterhard. Dabei wurden zwei eisenzeitliche Tumuli und insgesamt 123 Gräber aus der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit, 800-450 v. Chr.), der römischen Epoche (2./3. und 4./5. Jahrhundert) und dem Frühmittelalter (6./7. Jahrhundert) ausgegraben. Die Untersuchung der Grabbeigaben in Form von Gefässen, Schmuck und Waffen erbrachte spannende Erkenntnisse zur Herstellungstechnologie und Funktion respektive Tragweise einzelner Objekte. Im ersten Teil der Publikation stellt Marianne Ramstein die Geschichte des Bestattungsplatzes und die archäologischen Untersuchungen seit dem 19. Jahrhundert vor. In den folgenden Kapiteln bespricht sie die prähistorischen und römischen Grabund Siedlungsfunde. Die 21 hallstattzeitlichen Gräber lassen sich durch die reichen Schmuckbeigaben der Frauen chronologisch einordnen. Aus der Latènezeit sind ein Pfostenhaus mit Kellergrube und ein Ofen zu erwähnen. Neun römische Brandund Körperbestattungen sind durch einige schöne Ensembles von Beigabengefässen charakterisiert. Ein Töpferofen und eine ausgedehnte Grabenanlage belegen die Siedlungstätigkeit während der römischen Epoche. Das frühmittelalterliche Reihengräberfeld wird durch Chantal Hartmann vorgelegt. Zahlreiche Beigaben lassen die Gliederung der 93 Bestattungen in vier Belegungsphasen zu. Für die Männergräber ist die Gürtel- und Saxbeigabe typisch, Frauen und Mädchen wurden dagegen mit Ketten aus Bernstein- und Glasperlen bestattet. Die Analyse der textilen Reste durch Antoinette Rast-Eicher erbringt unter anderem den ersten Nachweis von indigo-gefärbtem Gewebe aus einem frühmittelalterlichen Grab der Schweiz. Die anthropologischen Untersuchungen am Leichenbrand werden von Andreas Cueni vorgelegt, jene an den unverbrannten menschlichen Skelettresten durch Susi Ulrich-Bochsler, Christine Cooper, Lukas Staub und Domenic Rüttimann. Berichte zu den Analysen der Tierknochenfunde aus einem der Grabhügel (Heide Hüster Plogmann), der botanischen Reste aus verschiedenen Gräbern, Gruben und Öfen (Marlies Klee), der hallstattzeitlichen Perlen (Yvonne Gerber und Willem B. Stern), eines hallstattzeitlichen Dolchs (Johanna Klügl) und der römischen Münzen (Susanne Frey-Kupper) runden die Auswertung ab.