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Dass die Wüste ein karger und trostloser Ort sein soll, entlarvt Mary Austin in ihrer erstmals 1903 erschienenen Naturkunde des US-amerikanischen Südwestens als bloßes Vorurteil: In vierzehn Vignetten schildert sie das Land of Little Rain des Death Valley und der Mojave-Wüste als ein Reich von harscher Schönheit, in der sowohl Menschen als auch eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt nicht nur überleben, sondern sich den widrigen Umständen hervorragend angepasst haben. Dabei tritt Austin in ihren Erkundungen nicht als distanzierte Naturbeobachterin oder gar Touristin auf, sondern als…mehr

Produktbeschreibung
Dass die Wüste ein karger und trostloser Ort sein soll, entlarvt Mary Austin in ihrer erstmals 1903 erschienenen Naturkunde des US-amerikanischen Südwestens als bloßes Vorurteil: In vierzehn Vignetten schildert sie das Land of Little Rain des Death Valley und der Mojave-Wüste als ein Reich von harscher Schönheit, in der sowohl Menschen als auch eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt nicht nur überleben, sondern sich den widrigen Umständen hervorragend angepasst haben. Dabei tritt Austin in ihren Erkundungen nicht als distanzierte Naturbeobachterin oder gar Touristin auf, sondern als engagierte, zeitweilige Wüstenbewohnerin, die mit den Lebensweisen der ansässigen indigenen Bevölkerung ebenso vertraut ist wie mit denen der Immigranten, Farmer und Bergleute, die alle auf ihre eigene Weise versuchen, sich im dürren Land out west einzurichten. Einfühlsam und kenntnisreich zeichnen die Beschreibungen das präzise Porträt einer übersehenen Landschaft, die bis dahin kaum als Kulturraum wahrgenommen wurde.
Nur wenige Jahre nach Veröffentlichung des Buches sollte das Land, das Austin als so lebendig beschrieben hatte, tatsächlich verwüstet werden: In einem dubiosen Verfahren erwirbt die wachsende Metropole Los Angeles Wasserrechte von den Farmern des Owens Valley und besiegelt damit seine Zerstörung. Heute verdeutlicht uns Austins faszinierendes Porträt der kalifornischen Wüste daher umso eindringlicher, wie unerlässlich es ist, für die Bewahrung von Naturräumen einzutreten.
Autorenporträt
Mary Hunter Austin, 1868 in Carlinville, Illinois, geboren, gilt als eine der ersten amerikanischen Nature Writerinnen. Über mehrere Jahrzehnte erforschte sie die indigene Bevölkerung der Mojawe Wüste in Südkalifornien, schrieb Essays u.a. über H.G. Wells und verfasste ein Theaterstück über die indigene Bevölkerung. Der Mount Mary Austin in der Sierra Nevada ist nach ihr benannt, sie starb 1934 in Santa Fe, New Mexico Dieter Fuchs, 1962 in Salzburg geboren, arbeitete zunächst als freier Musiker und Schauspieler. Nach einem Studium der Rhetorik und Literaturwissenschaften, lebt er als Autor, Lektor und literarischer Übersetzer in Stuttgart. Solvejg Nitzke, 1985 geboren, ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und erforscht prekäre Naturen in der populären Literatur und Kultur des 19. Jahrhundert, Klima und Katastrophen, Science- Fiction und Verschwörungsnarrative. Seit 2021 leitet sie das von der Fritz- Thyssen-Stiftung geförderte Projekt »Fremde Verwandtschaft. Eine Kulturpoetik der Bäume«. Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Vierzehn "vor Beobachtungslust funkelnde Essays" der amerikanischen Autorin Mary Hunter Austin findet Rezensentin Jutta Person hier vor und freut sich, dass diese nun sogar in zwei unterschiedliche Übersetzungen, einmal von Dieter Fuchs, einmal von Alexander Pechmann, erschienen sind. 1903 erschien diese Sammlung der "Klassikerin des Nature Writing" erstmals, in der Hunter Austin die kalifornische Landschaft zwischen "Mojave-Wüste" und "Sierra Nevada" porträtiert. Die Kritikerin wird von der guten Laune der Texte angesteckt, wenn die Autorin die karge Landschaft lebendig werden lässt: Da werden Kiefern zu "hochgewachsenen Priestern" und ein Rotmilan zum "edelmütigen Abenteurer". Die unterschiedlichsten Charaktere findet Hunter Austin in der Pflanzen- und Tierwelt vor, so Person, dabei nimmt sie ihre Umwelt als organisches Geflecht aus Belebtem und Unbelebtem wahr. Die Rezensentin bewundert außerdem die ausdrucksstarke Sprache, mit der die Autorin sowohl "wie ein Kojote heulen" als auch Adjektive zu "mächtigen Gebirgswolken" auftürmen kann.

© Perlentaucher Medien GmbH