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Don't judge a book by its cover, or a bag lady by her appearance. 'I didn't always look like this,' she says. 'Being barmy doesn't mean I'm stupid.' Lady Bag does have her problems - her close relationship with cheap red wine, for example. When she gets hammered she talks to her dog. When she's extra-hammered her dog talks to her. Guess who makes better sense. She and her rescue greyhound, Electra, wander through the streets of London, seeing a Dickensian side of the capital city that's visible only to the homeless. Together they accept the kindness and unkindness of strangers with the same…mehr

Produktbeschreibung
Don't judge a book by its cover, or a bag lady by her appearance. 'I didn't always look like this,' she says. 'Being barmy doesn't mean I'm stupid.' Lady Bag does have her problems - her close relationship with cheap red wine, for example. When she gets hammered she talks to her dog. When she's extra-hammered her dog talks to her. Guess who makes better sense. She and her rescue greyhound, Electra, wander through the streets of London, seeing a Dickensian side of the capital city that's visible only to the homeless. Together they accept the kindness and unkindness of strangers with the same wry patience. Until, on one dreadful day, they meet the Devil outside the National Portrait Gallery... About Anna Lee "Electric with suspense, fast and funny... " Publisher's Weekly "Loud hurrahs... story wonderfully alive, truly tense, dialogue sharp and accurate!" HRF Keating, The Times About Eva Wylie "A staggering achievement... A breath-taking tour de force." Sara Paretsky "... Eva is a wondrous creation - an incorrigible innocent in a story that crackles with energy. Super Cody." Kirkus Reviews About Gimme More "Give me more books like Gimme More." Laura Lippman "Probably the greatest rock'n'roll novel ever." Nick Johnstone, uncut About Ballad of a Dead Nobody "I was gripped... [told] beautifully, touchingly, sometimes brutally... " Peter Lovesey "Adventurous in form, sparklingly written and with every page more gripping than the last, this bluesy novel may well be the already garlanded Cody's best yet." Mat Coward, Morning Star About Miss Terry "Compelling... warm and amusing, written with the characteristic Cody honesty... a terrific read." Peter Lovesey
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.12.2014

DIE KRIMI-KOLUMNE
Süßer Schmerz:
Liza Codys „Lady Bag“
Im Leben muss man beides akzeptieren, das Süße wie das Fiese. Und manchmal hilflos mit ansehen, wie das eine ins andere sich verkehrt. Auch Lady Bag, die obdachlose Heldin dieses Romans, muss dies erfahren, eines Tages auf einem ihrer Streifzüge durch London, am Trafalgar Square. „Und genau da lief mir der Teufel über den Weg, auch bekannt als Gram Attwood, der in diesem Moment aus der National Portrait Gallery kam. Er mit seinen kühlen blauen Augen und seinem fiesen kleinen Lächeln. Seinerzeit hielt ich es noch nicht für fies, ich fand es unheimlich süß. Ich fand ihn süß. Und das war er auch – jedenfalls für einen Dieb und Mörder.“
  Lady Bag kennt – anders könnte sie nicht überleben auf den Straßen – die Tricks und Tics der reichen Leute, die Spielchen, die sie mit den Bettelnden spielen, um ihre Großzügigkeit als noble Coolness zu verkaufen, die Dialektik des Gebens und Nehmens, die Rhetorik der Bettelei. Wenn im letzten Moment eine Frau im schwarzen Geschäftsanzug, nach Pfefferminzatem duftend und nach Rosenwasser, im letzten Moment die gezückte Pfundmünze wieder zurückzieht, um noch ein überheblich belehrendes „Das ist für den Greyhound, nicht für Sie. Sie müssen versprechen, dass Sie es für ihn verwenden“ dreinzugeben.
  Liza Cody liebt die Heldinnen am Rande der Gesellschaft – eine Schriftstellerin mit Gossenerfahrung, signalisiert die Verlagsankündigung zu „Lady Bag“. Sie erzählt von Frauen in den unteren Schichten der großen Städte, der Privatdetektivin Anna Lee oder der Catcherin Eva Wylie. Ihre neue Heldin, Lady Bag, bewegt sich energisch in der bewährten britischen Tradition von Dickens bis My Fair Lady.
  Dass Lady Bag dorthin geriet, wo sie nun ist, ganz unten, verdankt sie Gram Attwood. Der Teufel nützt und nimmt die Frauen aus, reihenweise, mit einer fiesen Lässigkeit, die unbegreiflich scheint, er hat auch Lady Bag – sie war einst Londoner Urgestein, eine solide Kraft in einer Bank, in der Kapitale der Finanzgeschäfte – um ihre Liebe, ihre Ressourcen, ihre Energie, ihr Haus, ihr Vermögen gebracht. Sie ist für ihn sogar ins Gefängnis gegangen, ist dort tablettenabhängig geworden, hat nach der Entlassung keinen neuen Job mehr gefunden und ist nun obdachlos. Ist, gesellschaftlich gesehen, ein Nichts. „Ich habe aufgehört zu existieren“, erklärt sie Elektra, als Gram Attwood am Trafalgar Square im Taxi verschwand. „Ich bin nicht mal mehr ein Gespenst, das ihn heimsuchen könnte’“
  Elektra ist die treue Begleiterin der Bag Lady, von ihr adoptiert, damit die vom Tierheim nicht kommen und sie aufgabeln. Auch sie hat ein ordentliches Arbeitsleben hinter sich, die alte Windhündin, die die Pfefferminze – die Lady im schwarzen Geschäftsanzug – exklusiv mit ihrem Pfund bedenkt. Sie ist eine Sie, erklärt die Lady Bag der Lady in Schwarz. Warum, fragt die Lady, „ haben Sie sie nach einem Mädchen genannt, das ihre Mutter ermordet hat?“ – „Als Rennhund lief sie unter dem Namen Classic FM’s Elektra von South Slough . . .“
  Was Lady Bag von ihrer früheren Existenz geblieben ist: eine lakonische Nüchternheit, eine sarkastische Unsentimentalität, eine manchmal zärtliche Robustheit. Eine Überlebenskünstlerin, eine Frau, die fast so viele Probleme lösen kann, wie sie verursacht. Als sie mitkriegt, dass der Teufel eine neue Frau in den Fängen hat, versucht sie diese vor dem Schicksal zu bewahren, das ihr bereitet wurde. Und gerät in einen wilden, wirren Plot, der sie immer wieder zu raschen Reaktionen zwingt. Sie bekommt kräftige Schläge aufs Maul, tappt in eine Blutlache, bedient sich bei den Rotweinvorräten in einem noblen Haus, endet in einem Schaumbad. Dann ist plötzlich die Polizei da, sorgt sich rührend um sie, gibt ihr eine Louis-Vuitton-Handtasche mit und verfrachtet sie ins Krankenhaus. Es gibt Verwechslungen und Missverständnisse, Prügeleien und Mordversuche, Befragungen und Anklagen, aber Gram Attwood schafft es natürlich wieder, ziemlich heil aus dem ganzen Durcheinander herauszukommen. Aber auch Lady Bag steht durchaus nicht als komplette Loserin da am Ende.
  Lady Bag ist eine faszinierend hybride Konstruktion, eine Pennerin unter allerlei Dumpfbacken, aber mit intellektueller Eleganz, der scharfsinnigsten Analyse fähig, auch was die eigene Situation angeht. Und die definiert sich immer und überall über den Teufel Gram Attwood. „Er mag dein Herz vernichten, deinen Verstand und deine Lebensgeister, aber deinen Körper lässt er am Leben, damit du den Schmerz spürst. Schmerz ist sein Geschenk – sogar im Bett, wenn du ihn, gequält und erniedrigt, immer noch willst. Am Ende sehnst du dich nach dem Schmerz und der Erniedrigung, denn nur sie sorgen dafür, dass er dich berührt. Du hast keinen anderen Beweis für seine Liebe. Oder hat er sich verändert und den Tod in sein Repertoire aufgenommen? Das kann ich nicht glauben. Der Tod ist manchmal gnädig, und Gram ist das nie.“
FRITZ GÖTTLER
      
    
      
Liza Cody: Lady Bag. Aus dem Englischen von Else Laudan und B. Szelinski. Ariadne Kriminalroman/Argument Verlag, Hamburg 2014. 320 Seiten, 17 Euro. E-Book 6,49 Euro.
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