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Das Christentum ist nicht auf einen Schlag "offenbart" worden. Es hat vielmehr volle drei Jahrhunderte nach dem gewaltsamen Tod des charismatischen jüdischen Predigers Jesus von Nazareth gebraucht, bis es gegen das Judentum abgegrenzt, in sich gefestigt und dogmatisch festgelegt war. Unter den Juden waren zunächst viele bereit gewesen, Jesus als Messias zu verehren, und nicht nur die Jesusanhänger missionierten eifrig unter den Heiden, während die philosophische Mystik des Hellenismus - der Neuplatonismus und die Geheimlehre der Gnosis - das jüdisch-christliche Denken durchdrang. Erst mit der…mehr

Produktbeschreibung
Das Christentum ist nicht auf einen Schlag "offenbart" worden. Es hat vielmehr volle drei Jahrhunderte nach dem gewaltsamen Tod des charismatischen jüdischen Predigers Jesus von Nazareth gebraucht, bis es gegen das Judentum abgegrenzt, in sich gefestigt und dogmatisch festgelegt war. Unter den Juden waren zunächst viele bereit gewesen, Jesus als Messias zu verehren, und nicht nur die Jesusanhänger missionierten eifrig unter den Heiden, während die philosophische Mystik des Hellenismus - der Neuplatonismus und die Geheimlehre der Gnosis - das jüdisch-christliche Denken durchdrang. Erst mit der allmählichen Herausbildung der Lehre von der Göttlichkeit Jesu und der Dreifaltigkeit Gottes trennten sich die Wege von Christentum und Judentum endgültig. Aber diese Lehre war noch lange so strittig, dass der Kaiser die Einigung auf theologische Kompromissformeln mit Gewalt erzwingen musste.
Autorenporträt
Micha Brumlik, geb. 1947, lehrte nach Assistenzjahren in Göttingen, Hamburg und Mainz Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Seit dem Jahr 2000 lehrt er Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt »Theorien der Bildung und Erziehung« an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, wo er von 2000 bis 2005 zugleich Direktor des »Fritz Bauer Instituts, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust« war. Zwischen 1989 und 2001 war er in Frankfurt zudem Stadtverordneter der GRÜNEN. Seit 2013 ist er Senior Professor am Zentrum Jüdische Studien Berlin/Brandenburg in Berlin.