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In der Zeit um 1800 prägen sich nicht nur innerhalb der Kunst verschiedene künstlerische Bewegungen aus; auch Kunst und Wissenschaft profilieren sich aneinander und treten in ein spezifisch neues Verhältnis. Man kann diesen Prozeß als einen Prozeß der 'Ausdifferenzierung' bezeichnen; man kann das Ergebnis dieses Prozesses in der mittlerweile zum Schlagwort erstarrten Formel von den 'zwei Kulturen' fassen. Für die hier versammelten Aufsätze ist indes die Feststellung entscheidend, daß die Zeit um 1800 eine Phase des Übergangs markiert: Die Grenzen zwischen den Künsten und den Wissenschaften…mehr

Produktbeschreibung
In der Zeit um 1800 prägen sich nicht nur innerhalb der Kunst verschiedene künstlerische Bewegungen aus; auch Kunst und Wissenschaft profilieren sich aneinander und treten in ein spezifisch neues Verhältnis. Man kann diesen Prozeß als einen Prozeß der 'Ausdifferenzierung' bezeichnen; man kann das Ergebnis dieses Prozesses in der mittlerweile zum Schlagwort erstarrten Formel von den 'zwei Kulturen' fassen. Für die hier versammelten Aufsätze ist indes die Feststellung entscheidend, daß die Zeit um 1800 eine Phase des Übergangs markiert: Die Grenzen zwischen den Künsten und den Wissenschaften werden allererst gezogen und sind also durchlässig. Dies gilt in vierfacher Hinsicht - für die Gegenstände des Wissens, für die strukturellen Probleme innerhalb einer Wissensordnung, für die Bewältigung dieser Probleme und für die Formen der Präsentation und Kommunizierbarkeit des jeweiligen Wissens.

Die Beiträge des Sammelbands beschäftigen sich mit Künstlern und Wissenschaftlern aus verschiedenen europäischen Ländern. Sie berücksichtigen Literatur und Bildende Kunst ebenso wie die Wissenschaften der Medizin und Physik, Philologie und Historiographie. Ziel ist es, ein möglichst breites Spektrum zu eröffnen, um den Prozeß der wechselseitigen Konstitution von Kunst und Wissenschaft in den Blick zu bekommen.

Th. Lange und H. Neumeyer: Kunst und Wissenschaft um 1800. Einleitung - M. Bergengruen: "Heißbrennende Hohlspiegel". Wie Jean Paul durch die Optik seine Poetik sichtbar werden läßt - R. Borgards: Die Wissenschaft vom Auge und die Kunst des Sehens. Von Descartes zu Soemmerring, von Lessing zu A.W. Schlegel - H. Neumeyer: "Wir nennen aber jetzt Melancholie [...]" (Adolph Henke). Chateaubriand, Goethe, Tieck und die Medizin um 1800 - S. Gröf: Diagnose: Heimweh. Begriffsgeschichtliche Betrachtung zu einem Phänomen zwischen Wissenschaft und Literatur - J. Steigerwald: Schwindelgefühle. Das literarische Paradigma der 'Darstellung' als Anthropologicum (Klopstock, Sulzer, Herz, Hoffmann) - J. Fohrmann: Subjektivität, Echo, Wissenschaft. Eine Konstellation um 1800 - C. Behle: "Allharmonie von Allkraft zum All-Wohl". Jacob Hermann Obereit zwischen Aufklärung, Hermetismus und Idealismus - G. Naschert: "Klassisch leben." Friedrich Schlegels Geschichte der Poesie der Griechen und Römer (1798) im Kontext von Altertumswissenschaft und kritischer Philosopiehistorie - S. Jaeger: Das Zerrbild Apollons: Heines künstlerische Erschreibung der Gegenwart durch Literaturgeschichte - C. Dongowski: Winckelmanns Geschichte der Kunst des Alterthums: 'Kunst/Geschichte' als Abfall (von) der Naturgeschichte - S. Pott: Imbecillitas und Genius. Überlegungen für eine Interpretation der 'philosophische(n) Romane' Friedrich Maximilian Klingers vor dem Hintergrund differenzierender Wertungen in der Literaturhistoriographie des 19. (und 20.) Jahrhunderts - T. Lange: Das Wissen der Bilder. Zur Aktualisierung von mythischem Denken im bildnerischen Prozeß bei Velßzquez und Goya.

Autorenporträt
Thomas Lange, geboren 1966, studierte Tontechnik in Berlin und arbeitet seit 1989 als freischaffender Produzent, Regisseur, Autor, Komponist und Texter. Neben zahlreichen Musikveröffentlichungen schreibt er hauptsächlich Musiktheaterstücke.