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Beginnend mit solch wichtigen Künstlern wie Marcel Duchamp und Jackson Pollock, stellt dieses Buch eine Auswahl der wichtigsten Akteure vor, die ihre Körper zu Schaffung von Kunstwerken eingesetzt haben. Dazu zählen in den 1960er Jahren Carolee Schneemann, Rudolf Schwarzkogler und Yoko Ono; in den 1970er Jahren Chris Burden, Ana Medieta, Vito Acconci und Marina Abramovic und in der Gegenwart Künstler und Künstlerinnen wie Matthew Barney, Yasumasa Morimura und Mona Hatoum. Amelia Jones, die Autorin des einleitenden Überblicks und darüber hinaus eine weltweit anerkannte Expertin auf diesem…mehr

Produktbeschreibung
Beginnend mit solch wichtigen Künstlern wie Marcel Duchamp und Jackson Pollock, stellt dieses Buch eine Auswahl der wichtigsten Akteure vor, die ihre Körper zu Schaffung von Kunstwerken eingesetzt haben. Dazu zählen in den 1960er Jahren Carolee Schneemann, Rudolf Schwarzkogler und Yoko Ono; in den 1970er Jahren Chris Burden, Ana Medieta, Vito Acconci und Marina Abramovic und in der Gegenwart Künstler und Künstlerinnen wie Matthew Barney, Yasumasa Morimura und Mona Hatoum.
Amelia Jones, die Autorin des einleitenden Überblicks und darüber hinaus eine weltweit anerkannte Expertin auf diesem Gebiet, betrachtet die Vertreter und Vertreterinnen der Performance und Body Art im Lichte der gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Zeit.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.12.2005

In meiner Badewanne bin ich gern obszön: Die Geschichte der Körperkunst in sieben Kapiteln
Am 1. September 1994 badete die Künstlerin Elke Krystufek vor Publikum in einem von ihr gestalteten, weißgekachelten Badezimmer (unser Bild: „Satisfaction”, Kunsthalle Wien) und masturbierte dann unter Zuhilfenahme phallischer Gerätschaften bis zum finalen Orgasmus. Krystufeks autoerotische Performance, in der sich ihr eigener Exhibitionismus und der Voyeurismus der Zuschauer die Waage hielten, wurde in Wien damals als künstlerischer Akt der Befreiung von den Fesseln einer intellektualisierten Kunst verstanden - womöglich aus einem Missverständnis heraus: Man begriff Krystufeks Körper-Inszenierung als authentisch, als schonungslose Offenlegung intimster Regungen, obwohl ja der Höhepunkt ebenso gut hätte gespielt sein können. Auch verstand man diese Körperkunst als Fortführung der tabubrechenden Performances der Wiener Aktionisten sowie der Aktionen etwa von Valie Export oder Hannah Wilke aus den sechziger Jahren.
Ekstatisches, Bedrohliches, Obszönitäten, Selbstverstümmelungen: Die oft verstörenden Grenzverletzungen der Body Artists dienten unter anderem der Zurschaustellung von im Spätkaitalismus verdrängten oder als unnütz angesehenen Körpersprachen. Freilich trug die Körperkunst bei Krystufeks Aktion schon drei Jahrzehnte auf dem Buckel; im Big-Brother-Jahrzehnt diente ihr öffentlicher Orgasmus wohl vor allem ihrer eigenen Bekanntheit.
Einen umfassenden, schon durch seine dokumentarische Fotoauswahl beeindruckenden Überblick über die Perfomances, Rituale und Aktionen der Körperkunst bietet nun der neue Bildband „Kunst und Körper”. Sieben Kapitel sichten die Beispiele der „Body Art” jedoch nicht chronologisch, sondern nach Themen wie „Gestikulierende Körper” oder „Perfomance und Identität” - wobei sich natürlich Überschneidungen ergeben (Kunst und Körper. Hrsg. von Tracy Warr. Phaidon Verlag, Berlin 2005. 204 Seiten, 49,95 Euro).
Von Duchamps abstraktem Sperma-Bild (1946) bis zu Martina Abramovics Kriegsallegorie „Balkan Baroque”, in der sie fünf Tage lang 1500 Rinderknochen säuberte (1997), reicht das Panorama, das von einem summarischen Text von Amelie Jones eingeleitet wird. Als Einführung ist der Band also durchaus tauglich.
HOLGER LIEBS
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