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Warum konnten sich die Revolten von 2011 im arabischen Raum (bisher) nicht durchsetzen? Inwiefern lässt sich angesichts der Verwüstungen und Kriege überhaupt noch ein Leben in Würde, Freiheit und Gerechtigkeit verwirklichen?Ausgehend von einer Veranstaltungsreihe des Wiener Instituts für internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC), entwerfen Wissenschaftler_innen und Aktivist_innen ein differenziertes Bild, wie ökonomische Krisen, konterrevolutionäre Entwicklungen und Krieg im Laufe der letzten Jahre zu umfassenden Verwerfungen geführt haben. Verknüpft mit der Kritik an 'westlichen'…mehr

Produktbeschreibung
Warum konnten sich die Revolten von 2011 im arabischen Raum (bisher) nicht durchsetzen? Inwiefern lässt sich angesichts der Verwüstungen und Kriege überhaupt noch ein Leben in Würde, Freiheit und Gerechtigkeit verwirklichen?Ausgehend von einer Veranstaltungsreihe des Wiener Instituts für internationalen Dialog und Zusammenarbeit (VIDC), entwerfen Wissenschaftler_innen und Aktivist_innen ein differenziertes Bild, wie ökonomische Krisen, konterrevolutionäre Entwicklungen und Krieg im Laufe der letzten Jahre zu umfassenden Verwerfungen geführt haben. Verknüpft mit der Kritik an 'westlichen' Erzählungen über die arabische Welt, kann damit der Raum für emanzipatorische Alternativen trotz Krise und Krieg ausgelotet werden. Schwerpunkte des Bandes sind: Zusammenhänge zwischen globalen Machtverhältnissen und den jeweiligen lokalen/regionalen Entwicklungen, geschlechterkritische Perspektiven auf Krise, Revolte und Krieg, Identitätspolitiken und das Spannungsfeld säkular - islamisch - jihadistisch, länderspezifische Analysen.Es schreiben Sabah Alnasseri, Madawi Al-Rasheed, Hamid Dabashi, Cilja Harders, Rabab El Mahdi, Razan Ghazzawi, Adam Hanieh, Salwa Ismail, Helmut Krieger, Elham Manea, Hamza Meddeb, Maya Mikdashi, Charlotte Wiedemann, Haifa Zangana.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.11.2017

Ein Blick auf die arabische Welt

Die Araber kommen aus ihrem Elend nicht heraus und sind wieder einmal Opfer oder Kanonenfutter für äußere Akteure: So oder ähnlich sehen heute viele auf die arabische Welt. Auf den Enthusiasmus, den die arabischen Revolten von 2011 vielfach auslösten, folgte der Katzenjammer Einige Despoten wurden abgelöst, aber Systeme wurden nicht überwunden, Staaten fielen in Despotie zurück, wenn sie nicht ohnehin darin verblieben waren, Länder werden in Kriegen verwüstet. Die Beiträger eines nun erschienenen Sammelbands präsentieren die Lage in einem anderen Licht. Sie rekapitulieren noch einmal die Revolten und prognostizieren, dass sie in der einen oder anderen Weise weitergehen werden, weil sie Momente regionaler wie globaler Umwälzungen seien. Wobei die Autoren die Chancen von Mobilisierungen durchaus realistisch abschätzen und vor allem auf soziale Bewegungen geringer und mittlerer Reichweite setzen. Sie kritisieren die Einstellung, alle politischen Probleme der Region unter dem Blickwinkel des Islam zu sehen, und zeichnen Entwicklungen in einzelnen Staaten - Ägypten, der Irak, Syrien, Palästina, Saudi-Arabien, Jemen und Tunesien - unter verschiedenen Aspekten nach. Das Buch geht auf Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Aktivisten am "Wiener Institut für internationalen Dialog und Zusammenarbeit" zurück, sinnvoll ergänzt um weitere Beiträge. Es ist ein wertvoller Beitrag zur Kenntnis der arabischen Welt und eine erfrischende Gegenrede zu deren verbreiteter Wahrnehmung.

aflo.

"Krise, Revolte und Krieg in der arabischen Welt". Hrsg. von Helmut Krieger, Magda Seewald und ViDC. Westfälisches Dampfboot, Münster 2017. 178 S., br., 20,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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