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Gewalt und Bürgerkriege nehmen kein Ende. Weltweit sind 66 Millionen Menschen auf der Flucht. Einige von ihnen stellt dieses Buch vor: Zum Beispiel Nadia Murad, die aus der Sklaverei des "Islamischen Staats" im Irak fliehen konnte und 2018 für ihre politische Arbeit gegen den Völkermord an den Jesiden den Friedensnobelpreis erhielt. Aber auch einen brasilianischen Außenminister, einen kongolesischen Warlord, einen ghanaischen Diplomaten und andere mehr - Menschen, die Frieden suchen, und Menschen, die Krieg führen. Ihnen stellen die Autoren eine eindrucksvolle Schilderung der politischen…mehr

Produktbeschreibung
Gewalt und Bürgerkriege nehmen kein Ende. Weltweit sind 66 Millionen Menschen auf der Flucht. Einige von ihnen stellt dieses Buch vor: Zum Beispiel Nadia Murad, die aus der Sklaverei des "Islamischen Staats" im Irak fliehen konnte und 2018 für ihre politische Arbeit gegen den Völkermord an den Jesiden den Friedensnobelpreis erhielt. Aber auch einen brasilianischen Außenminister, einen kongolesischen Warlord, einen ghanaischen Diplomaten und andere mehr - Menschen, die Frieden suchen, und Menschen, die Krieg führen. Ihnen stellen die Autoren eine eindrucksvolle Schilderung der politischen Entscheidungsprozesse gegenüber, die einer haarsträubenden Eigenlogik folgen. Sie machen die Blockaden verständlich, die den Anspruch der "deutschen Verantwortung" und der "Fluchtursachenbekämpfung" hohl klingen lassen.Was passiert, wenn nichts passiert? Und was muss passieren, damit etwas passiert? Dieses Buch plädiert für eine Außenpolitik, die Gewalt und Krieg nicht nur mit Zelten und Decken, Geld und Waffenexporten begegnet - sondern mit politischen Strategien, die so vielen Menschen wie möglich das Leben retten.
Autorenporträt
Brockmeier, SarahSarah Brockmeier, geb. 1987, Politikwissenschaftlerin, arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Global Public Policy Institute (GPPi), einem unabhängigen, gemeinnützigen Thinktank in Berlin, zur deutschen und europäischen Außenpolitik. Zuvor war sie für die Vereinten Nationen in New York tätig.

Rotmann, PhilippPhilipp Rotmann, geb. 1980, Politikwissenschaftler, ist stellvertretender Direktor des GPPi und dort für die Themen Frieden und Sicherheit verantwortlich. Im Rahmen seiner Arbeit zur deutschen und europäischen Außenpolitik war er zuvor u. a. für das Auswärtige Amt in Afghanistan tätig.
Rezensionen
Autopilot gegen Aggressoren

Sarah Brockmeier und Philipp Rotmann versuchen zu ergründen, wie bewaffnete Konflikte und die Reaktionen darauf funktionieren – und verzetteln sich dabei

Beide Autoren des Buchs „Krieg vor der Haustür“ könnte man aufgrund ihres beruflichen Werdegangs und ihrer (vielleicht) eigenen Frohnatur in der Kategorie „Gutmenschen“ verorten. Wie sich das auf den Stil ihrer Darlegungen auswirken mag, ist natürlich eine andere Frage. Die Politologen Sarah Brockmeier (Jahrgang 1987) als auch Philipp Rotmann (Jahrgang 1980) stammen aus dem nationalen respektive internationalen Friedenszirkus ohne Frieden. Rotmann aus dem Auswärtigen Amt mit Afghanistan-Erfahrung, Brockmeier war bei den Vereinten Nationen in New York. Beide wirken heute am Global Public Policy Institute (GPPi), einem Think Tank in Berlin, wo über den Weltfrieden oder dessen gelegentliches Nichtvorhandensein nachgedacht wird. Das vorliegende Buch versteht sich als Frucht solcher Bemühungen.

Doch zunächst einmal: Wo genau befindet sich „Haustür“ eigentlich? Heute liegen diese „Haustüren“ vielleicht woanders als noch vor einigen Jahrzehnten, etwa auf Zypern, hinter Sizilien, Kreta, Südspanien oder Nordmarokko (spanische Enklaven Ceuta und Melilla), möglicherweise bald wieder am Ärmelkanal (Brexit), aber auch an der polnisch-russischen Grenze oder sonstwo auf dem Balkan, … Richtung Asien, versteht sich.

Echte bewaffnete Konflikte gibt es schließlich in der östlichen Ukraine, im Vorderen Orient als eine Art pseudo-olympische Flamme (Türkei, Syrien – Irak, Afghanistan, Israel – Palästina, Iran, Saudi-Arabien, Jemen usw.und so weiter), sodann Libyen, Mali. Und das sind nur die lichterlohen, von Weitem sichtbaren Hotspots. Dazu kommt das wenig europafreundlichen Getue von französischen Gelbwesten und italienischen Populisten sowie anderen Gesinnungskameraden von Rechtsaußen quer durch den alten Kontinent.

Ja, die „Europawelle“ flaut derzeit spürbar ab. Mutmaßlich ist der Hauptgrund: Die neuen Generationen haben keine eigenen Erinnerungen mehr daran, was wirkliche Kriege wie etwa der Zweite Weltkrieg an Scheußlichkeiten für betroffene Individuen und Menschengruppen an die jeweils existenzielle Oberfläche spucken. Auch neunmalkluge „Friedensstifter“ schaffen das nicht. Man muss am eigenen Leib auf der passiven Seite der Ereignisse gestanden haben, um verstehen zu können, was in kriegsgeschüttelten Regionen tatsächlich abläuft. Selbst eigene, auf Zeit empirisch gewonnene Erfahrungen – in Afghanistan oder einem anderen Hexenkessel – bringen es nicht; denn solches Geschehen findet gerade derzeit aus unserer Perspektive immer an Örtlichkeiten in weiter Ferne statt, „dort wo die Völker aufeinanderschlagen“, wie schon Goethe zu wissen glaubte. Die persönlichen Betroffenheiten bleiben indirekt und relativ, es geht nie ans Eingemachte.

Der heute beobachtende oder auch handelnde „Spezialist“ hat seinen Flugschein back home in der Tasche, was um ihn herum auch immer explodieren mag. Da und dort lässt bedauerlicherweise ein UN-Soldat oder NGO-Experte trotzdem sein Leben; aber die Regel ist das nicht. Die meisten kehren unversehrt nach Hause zurück, oft mit einem die erfahrenen Widrigkeiten vergessen lassenden Saldo in schwarzen Zahlen auf ihrem Konto.

Selbstverständlich bietet das Buch Lesenswertes. Ein alle Kapitel durchziehender roter Faden sei hier als herausragendes Beispiel erwähnt. Es ist das Phänomen des „Autopiloten“, wie die Autoren es ausdrücken. Gemeint ist damit der Vorgang, dass Dinge wunderbar wie von alleine laufen, da von einer individuell nicht mehr kontrollierbaren Automatik gesteuert, wenn man sie erst einmal administrativ so richtig in Gang gebracht hat. Kleine Illustrierung: Eine größere Jesidengruppe im nördlichen Irak war vor den sie verfolgenden und zuschlagenden IS-Islamisten in eine nahe liegende unwegsame Bergwelt geflüchtet, wo es aber nicht das Geringste zu essen und keinen Tropfen Wasser gab. Es wird somit im Generalstab der die IS-Islamisten bekämpfenden multinationalen Koalition beschlossen, über den von jesidischen Flüchtlingen inzwischen bevölkerten Bergen entsprechende Hilfsgüter (Zeltplanen, Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente, ja sogar Waffen und so weiter) an Fallschirmen vom Himmel abzuwerfen. Zunächst funktionierte alles. Die Jesiden aber flohen weiter, doch die Hilfsgüter fielen immer noch aus luftiger Höhe, in eine nunmehr wieder verlassene Bergwelt oder auch in die Hände der verfolgenden IS-Banditen. Der administrative „Autopilot“ konnte nicht mehr rechtzeitig abgestellt oder umprogrammiert werden. Eine Maßnahme kippt in ihr Gegenteil.

Und das ist nur ein kleines Beispiel, „idealtypisch“ aufbereitet, unter vielen. Helfer werden zu „Schreibtischtätern“, die nicht mehr wissen, was sie tun. Anders ausgedrückt: Die Betulichkeit ihrer Funktion wird am besten dadurch erhalten, dass dieselben Leute ungebremst weitertun, was sie einmal angefangen haben. Die Folgen vor Ort? Nicht ihr Problem. Das ist eine wichtige Lektion, die dem Buch entnommen werden kann.

Die Autoren entlarven den „Autopiloten“ an einer ganzen Reihe von Stellvertreterkriegen, die gerade geführt wurden oder weiter geführt werden. So appellieren sie etwa an engagierte Bürger und geeignete Vereine, auf Medien, Politiker, Parteien und sonstige gesellschaftlich relevante Gruppen Druck auszuüben, um das Aufkeimen von Gewalt in Europas Nachbarschaft auszutrocknen oder erst gar nicht entstehen zu lassen. Viele Empfehlungen „was wir dagegen tun können“ – wie es im Buchtitel heißt – und was besser gemacht werden könnte, wirken jedoch eher blauäugig. Auch verstrickt man sich da oder dort in Details und verliert damit den Röntgenblick auf die großen Zusammenhänge, die weltweit die verschiedenen Kriegsspiele verursachen. Der Stil der Autoren kommt oft ein bisschen hausbacken daher. Büroluft weht durch die Seiten. So mögen Leser, die von den Hintergründen des beschriebenen Geschehens schon einiges wissen, sich mitunter langweilen.

Bleiben als Ergebnis der ganzen Analyse schließlich „Wasser und Nutellabrötchen“ für direkt Betroffene, wie die Autoren schreiben? Man legt das Buch aus der Hand, ohne auf diese rhetorische Frage eine klare Antwort gefunden zu haben.

WOLFGANG FREUND

Wolfgang Freund ist deutsch-französischer Sozialwissenschaftler (Schwerpunkt ,,Mittelmeerkulturen“). Lebt heute in Südfrankreich.

Bleiben als Ergebnis nur
„Wasser und Nutellabrötchen“
für direkt Betroffene?

Sarah Brockmeier,
Philipp Rotmann:
Krieg vor der Haustür.
Die Gewalt in Europas Nachbarschaft und was wir dagegen tun können. Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Bonn 2019.
240 Seiten. 22 Euro.

„Non Violence“ heißt die Bronzeskulptur des Künstlers Carl Fredrik Reuterswärd. Ein Exemplar steht vor der New Yorker UN-Zentrale.

Foto: MIKE SEGAR / Reuters

DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de

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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.04.2019

Autopilot gegen Aggressoren
Sarah Brockmeier und Philipp Rotmann versuchen zu ergründen, wie bewaffnete Konflikte und die Reaktionen darauf funktionieren – und verzetteln sich dabei
Beide Autoren des Buchs „Krieg vor der Haustür“ könnte man aufgrund ihres beruflichen Werdegangs und ihrer (vielleicht) eigenen Frohnatur in der Kategorie „Gutmenschen“ verorten. Wie sich das auf den Stil ihrer Darlegungen auswirken mag, ist natürlich eine andere Frage. Die Politologen Sarah Brockmeier (Jahrgang 1987) als auch Philipp Rotmann (Jahrgang 1980) stammen aus dem nationalen respektive internationalen Friedenszirkus ohne Frieden. Rotmann aus dem Auswärtigen Amt mit Afghanistan-Erfahrung, Brockmeier war bei den Vereinten Nationen in New York. Beide wirken heute am Global Public Policy Institute (GPPi), einem Think Tank in Berlin, wo über den Weltfrieden oder dessen gelegentliches Nichtvorhandensein nachgedacht wird. Das vorliegende Buch versteht sich als Frucht solcher Bemühungen.
Doch zunächst einmal: Wo genau befindet sich „Haustür“ eigentlich? Heute liegen diese „Haustüren“ vielleicht woanders als noch vor einigen Jahrzehnten, etwa auf Zypern, hinter Sizilien, Kreta, Südspanien oder Nordmarokko (spanische Enklaven Ceuta und Melilla), möglicherweise bald wieder am Ärmelkanal (Brexit), aber auch an der polnisch-russischen Grenze oder sonstwo auf dem Balkan, … Richtung Asien, versteht sich.
Echte bewaffnete Konflikte gibt es schließlich in der östlichen Ukraine, im Vorderen Orient als eine Art pseudo-olympische Flamme (Türkei, Syrien – Irak, Afghanistan, Israel – Palästina, Iran, Saudi-Arabien, Jemen usw.und so weiter), sodann Libyen, Mali. Und das sind nur die lichterlohen, von Weitem sichtbaren Hotspots. Dazu kommt das wenig europafreundlichen Getue von französischen Gelbwesten und italienischen Populisten sowie anderen Gesinnungskameraden von Rechtsaußen quer durch den alten Kontinent.
Ja, die „Europawelle“ flaut derzeit spürbar ab. Mutmaßlich ist der Hauptgrund: Die neuen Generationen haben keine eigenen Erinnerungen mehr daran, was wirkliche Kriege wie etwa der Zweite Weltkrieg an Scheußlichkeiten für betroffene Individuen und Menschengruppen an die jeweils existenzielle Oberfläche spucken. Auch neunmalkluge „Friedensstifter“ schaffen das nicht. Man muss am eigenen Leib auf der passiven Seite der Ereignisse gestanden haben, um verstehen zu können, was in kriegsgeschüttelten Regionen tatsächlich abläuft. Selbst eigene, auf Zeit empirisch gewonnene Erfahrungen – in Afghanistan oder einem anderen Hexenkessel – bringen es nicht; denn solches Geschehen findet gerade derzeit aus unserer Perspektive immer an Örtlichkeiten in weiter Ferne statt, „dort wo die Völker aufeinanderschlagen“, wie schon Goethe zu wissen glaubte. Die persönlichen Betroffenheiten bleiben indirekt und relativ, es geht nie ans Eingemachte.
Der heute beobachtende oder auch handelnde „Spezialist“ hat seinen Flugschein back home in der Tasche, was um ihn herum auch immer explodieren mag. Da und dort lässt bedauerlicherweise ein UN-Soldat oder NGO-Experte trotzdem sein Leben; aber die Regel ist das nicht. Die meisten kehren unversehrt nach Hause zurück, oft mit einem die erfahrenen Widrigkeiten vergessen lassenden Saldo in schwarzen Zahlen auf ihrem Konto.
Selbstverständlich bietet das Buch Lesenswertes. Ein alle Kapitel durchziehender roter Faden sei hier als herausragendes Beispiel erwähnt. Es ist das Phänomen des „Autopiloten“, wie die Autoren es ausdrücken. Gemeint ist damit der Vorgang, dass Dinge wunderbar wie von alleine laufen, da von einer individuell nicht mehr kontrollierbaren Automatik gesteuert, wenn man sie erst einmal administrativ so richtig in Gang gebracht hat. Kleine Illustrierung: Eine größere Jesidengruppe im nördlichen Irak war vor den sie verfolgenden und zuschlagenden IS-Islamisten in eine nahe liegende unwegsame Bergwelt geflüchtet, wo es aber nicht das Geringste zu essen und keinen Tropfen Wasser gab. Es wird somit im Generalstab der die IS-Islamisten bekämpfenden multinationalen Koalition beschlossen, über den von jesidischen Flüchtlingen inzwischen bevölkerten Bergen entsprechende Hilfsgüter (Zeltplanen, Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente, ja sogar Waffen und so weiter) an Fallschirmen vom Himmel abzuwerfen. Zunächst funktionierte alles. Die Jesiden aber flohen weiter, doch die Hilfsgüter fielen immer noch aus luftiger Höhe, in eine nunmehr wieder verlassene Bergwelt oder auch in die Hände der verfolgenden IS-Banditen. Der administrative „Autopilot“ konnte nicht mehr rechtzeitig abgestellt oder umprogrammiert werden. Eine Maßnahme kippt in ihr Gegenteil.
Und das ist nur ein kleines Beispiel, „idealtypisch“ aufbereitet, unter vielen. Helfer werden zu „Schreibtischtätern“, die nicht mehr wissen, was sie tun. Anders ausgedrückt: Die Betulichkeit ihrer Funktion wird am besten dadurch erhalten, dass dieselben Leute ungebremst weitertun, was sie einmal angefangen haben. Die Folgen vor Ort? Nicht ihr Problem. Das ist eine wichtige Lektion, die dem Buch entnommen werden kann.
Die Autoren entlarven den „Autopiloten“ an einer ganzen Reihe von Stellvertreterkriegen, die gerade geführt wurden oder weiter geführt werden. So appellieren sie etwa an engagierte Bürger und geeignete Vereine, auf Medien, Politiker, Parteien und sonstige gesellschaftlich relevante Gruppen Druck auszuüben, um das Aufkeimen von Gewalt in Europas Nachbarschaft auszutrocknen oder erst gar nicht entstehen zu lassen. Viele Empfehlungen „was wir dagegen tun können“ – wie es im Buchtitel heißt – und was besser gemacht werden könnte, wirken jedoch eher blauäugig. Auch verstrickt man sich da oder dort in Details und verliert damit den Röntgenblick auf die großen Zusammenhänge, die weltweit die verschiedenen Kriegsspiele verursachen. Der Stil der Autoren kommt oft ein bisschen hausbacken daher. Büroluft weht durch die Seiten. So mögen Leser, die von den Hintergründen des beschriebenen Geschehens schon einiges wissen, sich mitunter langweilen.
Bleiben als Ergebnis der ganzen Analyse schließlich „Wasser und Nutellabrötchen“ für direkt Betroffene, wie die Autoren schreiben? Man legt das Buch aus der Hand, ohne auf diese rhetorische Frage eine klare Antwort gefunden zu haben.
WOLFGANG FREUND
Wolfgang Freund ist deutsch-französischer Sozialwissenschaftler (Schwerpunkt ,,Mittelmeerkulturen“). Lebt heute in Südfrankreich.
Bleiben als Ergebnis nur
„Wasser und Nutellabrötchen“
für direkt Betroffene?
Sarah Brockmeier,
Philipp Rotmann:
Krieg vor der Haustür.
Die Gewalt in Europas Nachbarschaft und was wir dagegen tun können. Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Bonn 2019.
240 Seiten. 22 Euro.
„Non Violence“ heißt die Bronzeskulptur des Künstlers Carl Fredrik Reuterswärd. Ein Exemplar steht vor der New Yorker UN-Zentrale.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Wolfgang Freund vermisst eine klare Antwort auf so manche Frage, die das Buch der Politologen Sarah Brockmeier und Philipp Rotmann bei ihm provoziert. Was falsch läuft in Sachen Weltfrieden, erläutern ihm die Autoren anhand von Beispielen. So wird ihm das Leerlaufen eigentlich sinnvoller Bemühungen um Frieden und Hilfe plausibel gemacht. Die folgenden Verbesserungsvorschläge scheinen Freund allerdings blauäugig oder auch allzu detailverliebt, sodass der Blick auf die großen Zusammenhänge darüber verlorengeht. Den Stil des Buches findet er hausbacken bis langweilend.

© Perlentaucher Medien GmbH