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Aus einer minutiösen Analyse nationaler und internationaler Korruptionsfälle abgeleitet, gibt das Buch Managern und Politikern konkrete Instrumente zur Prävention und Bekämpfung der Wirtschaftskorruption an die Hand. Behandelt werden die folgenden Themen: B Die Positionen: S Korruption ist völlig normal; Korruption ist ein notwendiges Übel, Korruption ist unmoralisch, Korruption ist eine Katastrophe globalen Ausmaßes B Beispiele internationaler Korruptionsszenen Internationale Vorstöße: S OECD, Europarat, EU, OAS, Internationale Handelskammer, Transparency International B Die Reaktionen der…mehr

Produktbeschreibung
Aus einer minutiösen Analyse nationaler und internationaler Korruptionsfälle abgeleitet, gibt das Buch Managern und Politikern konkrete Instrumente zur Prävention und Bekämpfung der Wirtschaftskorruption an die Hand. Behandelt werden die folgenden Themen: B Die Positionen: S Korruption ist völlig normal; Korruption ist ein notwendiges Übel, Korruption ist unmoralisch, Korruption ist eine Katastrophe globalen Ausmaßes B Beispiele internationaler Korruptionsszenen Internationale Vorstöße: S OECD, Europarat, EU, OAS, Internationale Handelskammer, Transparency International B Die Reaktionen der Wirtschaft S Insdustrieverbände, Branchenverbände, insbesondere im Bau- und Bankenbereich, Manager B Konkrete Maßnahmen gegen die Korruption: S Im Steuer-, Buchhaltungs- und Revisionsrecht, Handels- und Wettbewerbsrecht, Vergabewesen und Exportrisikogarantien B Die Strafbarkeit der Bestechung ausländischer Beamter und Privater S Ein ausführlicher Dokumentenanhang schließt den Band ab.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.04.1999

Bestechung ist kein Kavaliersdelikt
Ein aktuelles Handbuch über die vielfältigen Formen der Korruption

Mark Pieth/Peter Eigen (Herausgeber): Korruption im internationalen Geschäftsverkehr. Bestandsaufnahme, Bekämpfung, Prävention. Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied/Kriftel 1999, 735 Seiten, 128 DM.

Bestechung ist ein Krebsübel des Wirtschaftslebens. Wenn Aufträge mit "Gefälligkeiten" erschlichen werden, ist die Folge klar: Korruption mindert die allgemeine Wohlfahrt, indem Leistungen teurer als notwendig erbracht werden; sie verschafft einzelnen Personen oder Gruppen Sondervorteile zu Lasten der Allgemeinheit. Wird Bestechung zur allgemeinen Norm unterhalb der offiziellen Regeln, kann sie ganze Staatswesen zersetzen und diese in Armut halten, ganz zu schweigen von den ethischen Komponenten. Dennoch haben Unternehmen bis in die jüngste Zeit die Bestechung von Beamten und Politikern in der Dritten Welt als Kavaliersdelikt betrachtet. Noch vor wenigen Jahren hat auch in Deutschland immer wieder der eine oder andere Vorstandsvorsitzende mit süffisantem Lächeln "Rückstellungen für Aufträge in Entwicklungsländern" in der Bilanz eingeräumt. Daß sich die Einschätzung von Bestechung und Korruption inzwischen auf ihren destruktiven Kern konzentriert, ist unter anderem der 1993 gegründeten Transparency International zu verdanken. Mit einem Sekretariat in Berlin und rund 70 nationalen Vertretungen ist die private Vereinigung zu einem Wächter sauberen Wirtschaftens geworden. Ihr Gründer, Peter Eigen, zeichnet denn auch zusammen mit dem Präsidenten der OECD-Arbeitsgruppe gegen Korruption, dem Basler Rechtsprofessor Mark Pieth, als Herausgeber eines umfassenden Kompendiums über dieses Thema verantwortlich. Umfassend ist der 735 Seiten starke Band deswegen, weil er sich nicht auf die rein wirtschaftlichen und juristischen Betrachtungsweisen beschränkt. So befaßt sich der Tübinger Theologe Hans Küng mit dem Thema "Hat das Ethos in der Wirtschaft eine Chance?". Der Ingenieur Ernst Hofmann klärt den Leser über das Bemühen um Leitlinien für diesen Berufsstand bei der Abwicklung öffentlich ausgeschriebener Infrastrukturprojekte auf. Der hessische Korruptionsbeauftragte Wolfgang Schaupensteiner schreibt über "Korruption in Deutschland - Das Ende der Tabuisierung". Das eine oder andere kleine Kapitel in dem Buch mag für den Leser etwas angeklebt wirken, zum Beispiel die Darlegungen zur Geldwäsche. Insgesamt jedoch geben die Autoren einen umfassenden Einblick in Theorie und Praxis korrupter Verhaltensweisen. Der Schwerpunkt liegt natürlich in den juristischen und wirtschaftlichen Aspekten vom Strafrecht bis zu Managementstrategien zur Korruptionsbekämpfung. Das Stichwortverzeichnis belegt die vielen Aspekte, die der Materie innewohnen: Anfüttern, Ausbildungsmaßnahmen, Beratervertrag, Folgeaufträge, Off-shore und Zwischenhändler sind nur einige der harmlos klingenden Begriffe, hinter denen sich viel Sprengstoff verbirgt. Nicht einfacher wird die Korruptionsbekämpfung dadurch, daß in vielen Ländern noch als traditionelle Vergünstigung akzeptiert ist, was in anderen Staaten mit Stirnrunzeln betrachtet oder gar mit Sanktionen belegt wird. Die Korruption hat zwei Seiten. Auf der einen stehen jene, die bestechlich sind. Auf der anderen ermuntern oder hemmen Firmenkulturen ein Geschäftsgebaren, das auf "gute Freunde" und besondere Zuwendungen setzt. Die skandinavischen Länder Dänemark, Finnland und Schweden sind nach dem Index von Transparency International am besten gegen Korruption gefeit. Deutschland liegt zusammen mit Großbritannien und Irland noch im oberen Drittel. Wie in anderen zivilisierten Staaten soll auch hier das Umdenken weiter vorangetrieben werden: Im September vergangenen Jahres hat der Bundestag in Bonn das "Gesetz zu dem Übereinkommen (der OECD) vom 17. Dezember 1997 über die Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr" verabschiedet. Beide Regelwerke sind am 15. Februar 1999 in Kraft getreten.

JÜRGEN DUNSCH

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