Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 7,90 €
  • Broschiertes Buch

"Anschlüsse" ist eine neue Reihe, in der epistemologische Fragen der Psychoanalyse in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang eingebettet werden. Der zweite Band befaßt sich mit Konstruktionen in der Psychoanalyse. Schon Freud hatte erkannt, daß sich die psychoanalytische Aufklärung von verdrängt Unbewußtem nicht im Auffinden eines verborgen Vorhandenen erschöpft. Analytiker und Analysand wirken darin zusammen, Erinnerungskonstruktionen zu entwickeln, durch die verständlich wird, was gegenwärtig ist. Dazu bedarf es eines psychischen Raums, in dem aktuelle Beziehungen als Bedeutungen…mehr

Produktbeschreibung
"Anschlüsse" ist eine neue Reihe, in der epistemologische Fragen der Psychoanalyse in einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang eingebettet werden. Der zweite Band befaßt sich mit Konstruktionen in der Psychoanalyse. Schon Freud hatte erkannt, daß sich die psychoanalytische Aufklärung von verdrängt Unbewußtem nicht im Auffinden eines verborgen Vorhandenen erschöpft. Analytiker und Analysand wirken darin zusammen, Erinnerungskonstruktionen zu entwickeln, durch die verständlich wird, was gegenwärtig ist. Dazu bedarf es eines psychischen Raums, in dem aktuelle Beziehungen als Bedeutungen in der inneren Welt des Analysanden erfahrbar (gemacht) werden können. Die psychoanalytische Methode ist konstruktiv. Die Einsicht, daß sich die Analyse in Konstruktionen bewegt, die unbewußt Bedeutsames aufschließen sollen, das sonst unerreichbar bleibt, hat Implikationen für eine Theorie des Gedächtnisses. Erinnerungen sind keine Abbildungen von Ereignissen, denen ihre Bedeutung zeitlos unveränderlich anhaftet, sondern dynamische Umschriften. Für die Auslegung des Unbewußten am Leitfaden einer Logik der Schrift ergibt sich daraus die paradoxe Figur einer Übersetzung ohne (feststehenden) Urtext. Daher ist eine Revision des metapsychologischen Rahmens notwendig, die das sprachliche Feld, in dem sich das analytische Verstehen bewegt, mit der körperbezogenen Subjektivität eines Ich vermittelt, das sich in ihm bedeutsam wird. Die darin angezeigte Verknüpfung von leiblich und sprachlich Unbewußtem ist freilich nur zugänglich, wenn auch die Logik des psychoanalytischen Verfahrens der Aufklärung von verdrängt Unbewußtem durch den fortschreitenden Rückgang in einen hervorbringenden Grund neu bedacht wird. Am Beispiel der Traumdeutung ist zu ersehen, daß das Regressionsmodell des Rückganges in ein vorgängig bestehendes Unbewußtes dem dekonstruktiven Prozeß der Bewußtseinsbildung nicht gerecht wird, der sich in die Rekonstruktion des unbewußten Sinnzusammenhangs von bewußt Unverständlichem, von scheinbar Sinnlosem und Unsinnigen einschreiben muß.

Inhalt
Heinz Weiß: Konstruktion und psychischer Raum
Alfred Schöpf: Auf dem Weg zu einer Theorie der unbewußten Bedeutungen. Die Veränderungen in den metapsychologischen Konzepten der Psychoanalyse
Wolfgang Hegener: Zur Dialektik des Ursprungsdenkens oder über die Notwendigkeit von Konstruktionen in der Psychoanalyse
Gerd Kimmerle: Entstellung ins Bewußtsein. Zur Dekonstruktionslogik der Traumdeutung