
Jordan B. Peterson
Gebundenes Buch
Konservatives Manifest
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Dr. Jordan B. Peterson ist einer der einflussreichsten Intellektuellen weltweit und bekannt durch seinen Bestseller "12 Rules for Life". In dieser aufrüttelnden Streitschrift zeigt er, dass das, was sich derzeit vornehmlich als Welt- und Wirtschaftskrise manifestiert, im Kern eine tiefe Sinn- und Wertekrise der bürgerlichen Kultur des Westens ist, und setzt sein Manifest unerschrocken als Bollwerk gegen die vorherrschende Sinnleere, Verzweiflung und Orientierungslosigkeit. Mit einer Resonanz von u. a. Norbert Bolz und Birgit Kelle.
Dr. J. B. Peterson (*1962) ist einer der einflussreichsten Intellektuellen weltweit. Er ist klinischer Psychologe und emeritierter Professor der Universität von Toronto. Peterson ist Bestseller-Autor (u. a. "12 Rules for Life") und gefragter Redner und Berater. 2016 gingen mehrere seiner Online-Vorlesungen viral und verhalfen ihm zu einer hohen internationalen Bekanntheit und Millionen Followern. Peterson vertritt konservative Positionen und kritisierte z. B. vielfach den Einfluss der Political Correctness auf die Redefreiheit.
Produktdetails
- Verlag: fontis - Brunnen Basel
- Artikelnr. des Verlages: 204242
- 2. Auflage
- Seitenzahl: 88
- Erscheinungstermin: 1. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 198mm x 122mm x 13mm
- Gewicht: 177g
- ISBN-13: 9783038482420
- ISBN-10: 3038482420
- Artikelnr.: 67142630
Herstellerkennzeichnung
Fontis Media GmbH
Baukloh 1
58515 Lüdenscheid
fonits@fontis-media.de
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Thomas Ribi vermisst im neuen Buch des umstrittenen kanadischen Psychologen Jordan Petersen dessen kämpferischen Ton. In seinem "Manifest" spricht der Autor den Konservativen in der Welt Mut zu und schlägt als Lösung für die von ihm diagnostizierte "Sinnkrise" des Westens eine Rückberufung auf traditionelle Werte vor, berichtet der Rezensent. Dabei macht Petersen keinen Hehl aus seiner Ablehnung feministischer und antirassistischer Theorien. Er bleibt dem Kritiker dabei allerdings immer noch zu diplomatisch. Auch hätte Ribi sich gewünscht, was Petersen würde definieren, was er unter "Verantwortung und Demut im Alltag", zu denen er seinen Lesern rät, genau versteht. Erst in den Anhängen, in denen der Autor unter anderem behauptet, Armut und Ungleichheit seien unabänderliche Naturgegebenheiten, findet Ribi den gewohnten Kampfgeist wieder.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Konservative unterwerfen die Menschheit nicht einer universalen Moral und Kultur. Die permanente Beschwörung des Sozialen, Solidarischen und Gemeinschaftlichen liegt ihnen nicht. Konservative wollen diesem auch für sie Erstrebenswerten die Kraft des Realen und die des Individuums mitgeben. …
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Konservative unterwerfen die Menschheit nicht einer universalen Moral und Kultur. Die permanente Beschwörung des Sozialen, Solidarischen und Gemeinschaftlichen liegt ihnen nicht. Konservative wollen diesem auch für sie Erstrebenswerten die Kraft des Realen und die des Individuums mitgeben. Sie bündeln alle Erfahrungen, die uns heute an die Spitze von Fortschritt und Technik gebracht haben. Ihr Skeptizismus ist nicht unsolidarisch oder unmenschlich, sondern innovativ und fortschrittsgetrieben, mit dem andauernden Wissen und Gewissen, dass man falsch liegen kann.
Die Bezeichnung "Konservativ" als Gegenpol zu linken Sichtweisen polarisiert heute mehr denn je, sachliche Debatten finden kaum noch statt. Schade, denn es lohnt sich darüber nachzudenken, welche Eigenschaften notwendig sind, um der Welt ein lebenswertes Antlitz zu geben, sie ebenso zu bewahren wie vorsichtig interessenausgleichend nach vorne zu bringen.
Peterson umfasst die Dimensionen des Konservativen mit folgenden Kennzeichnungen: Demut, Freiheit, Autonomie, Wahrheit, Handlungsfähigkeit, Identität. Leistung, Verantwortung, Gemeinschaft, Schöpfungsverantwortung, Gerechtigkeit, Tradition und Einigkeit.
"Demut ist das Gegenteil jener hochmütigen, autoritären Arroganz, die für sich beansprucht, über umfassende und endgültige Fähigkeiten und Kenntnisse zu verfügen." Wenn man so wirklich versucht, anderen zuzuhören, ihre Ideen zu begreifen, grenzt man niemanden aus, sondern ist der sachlichen Vernunft verpflichtet, immer im Interesse einer guten, nicht ideologischen Lösung.
Freiheit wird von Konservativen nicht hedonistisch verstanden, sondern ist eine Grundlage des Erschaffens. „Freiheit ist kostbar, weil sie allen freien und einzigartigen Menschen die Möglichkeit gibt, sich dem Potenzial der Zukunft bestmöglich zu stellen.“ Für Konservative sollte der einzelne Mensch gut sein, nicht aber die ganze Menschheit. Diese Erwartung ist völlig unrealistisch, weil zu viele, oft widersprüchliche Interessen aufeinander prallen.
Nach der Abhandlung der wesentlichen Kriterien für Konservatismus vermittelt Peterson seine Sichtweise zur Armut bzw. dem Abfedern derselben (Anhang 1) und die konservativ-bürgerliche Lebensweise in ihren Ausprägungen, Anhang 2: „Über persönliche Veranwortung“.
Der gut lesbare, nicht mit Fremdwörtern überfrachtete Text von Peterson wird von drei anderen Autoren aus Deutschland (Norbert Bolz, Birgit Kelle, Alexander Grau) besprochen bzw. diskutiert, höchst spannend und genau so wie man vorgehen sollte, um neue Lösungen zu erhalten. Man erkennt, konservatives Denken ist vor allem das Infragestellen anderer Einstellungen, immer mit dem Ziel, das Gemeinsame weiterzuentwickeln.
Möglicherweise erleben wir wir soeben einen Niedergang der nivellierenden Kraft globaler Märkte und eine Renaissance jener Werte, die uns notwendig erscheinen: "In einer heterogenen Welt, die die Vielfalt der Kulturen und Traditionen bewahren und vor einer universellen Buntheit schützen möchte, benötigen wir mehr Kontroversen, mehr Dissens und mehr Mut zum Eigenen." (A. Grau, S. 81)
Das Buch könnte ein Auftakt sein zum Diskurs zwischen allen politischen Fronten, alleine mir fehlt der Glaube. Die aktuelle, bunt-grüne Richtung scheint viel zu sehr von sich und ihren hehren moralischen Zielen überzeugt als dass sie erkennen könnte, wie sehr man das hinterfragen bzw. einem konservativen Prozess unterziehen müsste. Schade, denn die Innovationskraft des Konservativen wäre jene Korrektur, die der vermutete, universelle, globale Heilsglaube so dringend nötig hat.
Bewahrend nach vorne gehen bei harmonischem Ausgleich aller Interessen und wissend, was wirklich trägt, abseits überforderter Moral, das war und bleibt der unspektakuläre Weg zum Besseren. Viele nennen es soziale Marktwirtschaft und umschreiben damit den Kern eines sich gegenseitig erhaltenden gesellschaftlichen, solidarischen Zusammenlebens bei größtmöglichen Freiheiten des Einzelnen.
Der gescheiterte Sozialismus oder Kommunismus, alles kollektiv Einengende bedarf schon lange einer Korrektur durch ein schlüssiges Gegen-Konzept. Der Begriff konservativ ist m.E. missverständlich, die Abgrenzung zu Liberalismus zudem diffus. Die problematische Aufladung des Begriffes erhält jeder, wenn er im Netz danach sucht. Längst wäre es Zeit für ein eigenes Konzept, auch einen neuen Namen.
Im Englischen habe ich dazu das Wort „Innovism“ gefunden. Tatsächlich ist die konservative Denkweise heute fortschrittlicher als z.B. grüne Sichtweisen, die uns eher zurück führen wollen in eine Zeit, die mit Fahrrad und Pferden gekennzeichnet war. In jedem Fall ist konservativ-bürgerlich das Gegenteil von radikalen Umbrüchen oder Revolutionen, ihr Kern ist nahe am menschlich-eigenen Gefühl.
„Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.“ (A. von Humboldt) Es sind meist jene, die Italo Svevo so umschreibt: „Ideologen sind Leute, die glauben, dass die Menschheit besser ist als der Mensch.“
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