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Das normative Leitideal des Westens, der politische Liberalismus, ist in eine Krise geraten. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich eine Re-Lektüre der kommunitaristischen Kritik am Liberalismus, da diese in ihren vielfältigen Stellungnahmen zur Religion immer wieder vor den autonomen Verselbstständigungen einer liberalistischen Vernunft gewarnt hat. In der kommunitaristischen Reflexion geht es um die normative Präsenz der Religion in einer lebendigen pluralistischen Demokratie und um die Verwirklichung von Moral in Freiheit unter Bedingungen von Instrumentalismus, Schuld und Versagen. Die…mehr

Produktbeschreibung
Das normative Leitideal des Westens, der politische Liberalismus, ist in eine Krise geraten. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich eine Re-Lektüre der kommunitaristischen Kritik am Liberalismus, da diese in ihren vielfältigen Stellungnahmen zur Religion immer wieder vor den autonomen Verselbstständigungen einer liberalistischen Vernunft gewarnt hat. In der kommunitaristischen Reflexion geht es um die normative Präsenz der Religion in einer lebendigen pluralistischen Demokratie und um die Verwirklichung von Moral in Freiheit unter Bedingungen von Instrumentalismus, Schuld und Versagen. Die Beiträge des Bandes beschäftigen sich mit den unterschiedlichen Religionskonzeptionen der kommunitaristischen Autoren; im Fokus der Aufmerksamkeit steht dabei vor allem die je spezifische Verbindung von Religion und Liberalismuskritik, wie sie uns beispielsweise in der Ablehnung der Moderne, in der zivilreligiösen Unterfütterung gesellschaftspolitischer Legitimationsverfahren oder aber in der Kritik am Rechten und der daraus resultierenden Priorisierung des Guten begegnet. Und es wird die Frage diskutiert, wie sich der Religionsbegriff des Kommunitarismus zu den reflexiven Erfordernissen einer global organisierten und pluralistisch strukturierten Welt verhält.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.07.2010

Kommunitaristisch

Die Rezeption der kommunitaristischen Liberalismuskritik sei bis heute unvollständig, da die Rolle der Religion noch immer nicht hinreichend beachtet werde, erklärt Michael Kühnlein als Herausgeber des Bandes "Kommunitarismus und Religion". Dieser blinde Fleck in der Diskussion sei verwunderlich, wo doch "die entscheidenden Formierungsargumente der kommunitaristischen Theoriebildung, die Auszeichnung der Idee des Guten und die Kritik an einem atomistisch-individuellen Freiheitsverständnis, explizit auf dem Wege der historisch-hermeneutischen Rückbesinnung und der Verinnerlichung des intrinsischen Werts der jüdisch-christlichen Tradition erschlossen werden". Mit dem religiösen Mehrwert etwa des kommunitaristischen Konzepts der Selbstverwirklichung lasse sich eine Bresche in die verspiegelte Welt reiner Selbstbezüglichkeit schlagen, schreibt Kühnlein. Das liest sich wie ein weiterer Markstein auf dem wesentlich von Jürgen Habermas neu ausgemessenen Weg, theologische Gehalte für die Philosophie fruchtbar zu machen. In dem Band wird denn auch in mehreren Beiträgen die Kontroverse zwischen Charles Taylor und Habermas über die säkulare Option behandelt. Neben Taylor kommen aber auch andere kommunitaristische Denker in ihrem Verhältnis zur Religion zur Sprache, darunter Autoren wie Robert Bellah, Amitai Etzioni, Alasdair MacIntyre oder Michael Walzer. Der Band ist von seinem Ansatz her geeignet, philosophiehistorisch neue Horizonte aufzureißen. ("Kommunitarismus und Religion". Herausgegeben von Michael Kühnlein. Akademie Verlag, Berlin 2010. 396 S., geb., 59,80 [Euro].) gey

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"Der Band gibt einen guten Einblick in die Debatten um den Kommunitarismus der vergangenen drei Dekaden. Er belegt ferner, wie sehr diese mit der Rolle von Religion verbunden waren und nach wie vor sind." Christian Folke in: Theologische Literaturzeitung, 137 (2012) 4, S. 408 "Der Band ist von seinem Ansatz her geeignet, philosohiehistorisch neue Horizonte aufzureißen." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Juli 2010