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Als eine Kommunikationsform spezifischer Funktionalität gilt dem Band das Erzählen, das als Teilbereich und Baustein einer allgemeiner semiotischen Sprach- und Symbolfähigkeit einen konstitutiven Beitrag alltäglicher Kommunikation leistet. Erzählen ist gegenstandsbezogen, und ein solcher Gegenstand ist das Träumen, das als eine menschliche Erfahrungsmodalität ubiquitär ist und somit einen Bestandteil jeden individuellen Wissenshaushalts bildet. Seine Privatheit und spezifische ,Ereignislogik, (d.h. weder "Ereignis" noch "logisch" zu sein) stellt das sprachliche Erzählschema vor eine besondere…mehr

Produktbeschreibung
Als eine Kommunikationsform spezifischer Funktionalität gilt dem Band das Erzählen, das als Teilbereich und Baustein einer allgemeiner semiotischen Sprach- und Symbolfähigkeit einen konstitutiven Beitrag alltäglicher Kommunikation leistet. Erzählen ist gegenstandsbezogen, und ein solcher Gegenstand ist das Träumen, das als eine menschliche Erfahrungsmodalität ubiquitär ist und somit einen Bestandteil jeden individuellen Wissenshaushalts bildet. Seine Privatheit und spezifische ,Ereignislogik, (d.h. weder "Ereignis" noch "logisch" zu sein) stellt das sprachliche Erzählschema vor eine besondere Aufgabe, die vom Erzähler zu lösen ist gemäß dem Postulat der Vergemeinschaftung individueller Erfahrungen, die erst als sprachliche zu sozial geteilten Wissensbeständen avancieren.

Der sozialwissenschaftliche Zugang stellt das Erzählen als Konstruktionsleistung erster Ordnung durch die Kommunikationspartner in Rechnung, die in sinnhaften Handlungen das Objekt der Analyse konstituieren. Als Konsequenz aus dem Stellenwert des Gesprächs als Matrix der Kommunikation kann diese nur eine Gesprächsanalyse sein, die das Erzählen als Konstruktions- und Kommunikationsprozeß in den Blick nimmt. Dabei wird ein umfangreiches Korpus alltagsweltlicher Traumerzählungen unter verschiedenen Gesichtspunkten wie dem struktureller Spezifik und argumentativer Gesprächseinbettung untersucht.

Die Arbeit steht in einer Theorietradition, deren Spannweite zwischen Simmel und Schütz/Luckmann liegt, und sucht eine empirisch fundierte Gesprächsanalyse hieran anzuschließen. Sie wurde 1998 von der Universität Essen im Fach Kommunikationswissenschaft als Habilitationsschrift angenommen.
Autorenporträt
Michael Hanke, geb. 1957, Studium der Kommunikationsforschung und Phonetik, Allgemeine Sprachwissenschaft und Psychologie in Bonn. 1990 Promotion zum Dr. phil. Wissenschaftlicher Mitarbeiter (DFG-Forschungsprojekt, 1987-1991), Postdoktorand am Siegener Literatur- und Kommunikationswissenschaftlichen Graduiertenkolleg (1991-1993). Habilitation 1998 in Kommunikationswissenschaft (Essen); seitdem Gastprofessor für Comunicação Social in Belo Horizonte, Brasilien. Arbeitsgebiete: Kommunikationstheorie und -geschichte, Semiotik, Gesprächsanalyse.