Im Werk Arno Schmidts ist nicht alles mit allem verknüpft, aber doch vieles mit vielem, und wo der Autor etwas nicht verknüpft hat, besteht immer noch für uns Leserinnen und Leser die Möglichkeit, Verknüpfungen herzustellen, innerhalb der Texte, aber auch über die Textgrenzen hinaus. Die 13 Beiträge dieses Bandes bieten recht unterschiedliche Arten solcher Verknüpfungsmöglichkeiten. Das eigentlich Erstaunliche dabei ist, daß Knoten zwar ihrer Natur nach eigentlich dafür da sind, Dinge zu befestigen, daß aber die Knotenpunkte, die sich bei Schmidt finden lassen, dafür sorgen, daß die Texte in Bewegung sind und in Bewegung bleiben. Der Versuch, etwas zu fixieren, muß am Ende doch notwendigerweise immer wieder an seine Grenzen stoßen. Die Verknüpfungen, die in den Beiträgen dieses Buches erfolgen, bringen einige der üblichen Verdächtigen ins Spiel, namentlich Karl May und James Fenimore Cooper, Thorne Smith und den Reader’s Digest, Rudyard Kipling und Lewis Carroll, James Joyce und Sigmund Freud. Hinzu treten Namen, die üblicherweise jenseits des Schmidtschen Aufmerksamkeitshorizonts liegen, so der Komponist Andi Spicer und die Autorenkollegen Libuše Moníková, Håkan Anderson und Leonhard Hieronymi, die Schmidts Knotenarbeit fortführen über die Grenzen seines Werks hinaus. Sie tun damit das, was wir alle bei der Lektüre von Schmidts Texten tun dürfen, vielleicht sogar müssen. Schmidts Werk bleibt niemals allein.