Es gibt keinen Unterschied zwischen Wahnsinn und Normalität
Roger Van de Velde war ein belgischer Journalist, einer der engagiertesten Humanisten seiner Zeit und hochgradig süchtig nach Schmerzmitteln. Als er begann, täglich sechzig Tabletten statt der verschriebenen vier zu nehmen und Rezepte zu fälschen, endete er im Maßregelvollzug. Viele Jahre seines kurzen Lebens verbrachte er in psychiatrischen Anstalten, wo er heimlich seine »Kompagnons der Misere« porträtierte.
In zwanzig humorvollen, bissigen und brillanten Geschichten erfahren wir, wie Jules Leroy seine heißgeliebte Katze meuchelt, weil sie sein noch heißer geliebtes wöchentliches Roastbeef gefressen hat; wie »Haut-und-Knochen« im Adamskostüm durch die Anstalt flitzt oder wie ein Neuankömmling, der sich den ominösen Spruch »Margaritas ante porcos« auf den Unterarm tätowieren ließ, Van de Velde vom Tablettenmissbrauch heilen möchte.
Roger Van de Veldes wortgewandte Porträts seiner Leidensgenossen inder psychiatrischen Anstalt sind, bei allem schwarzen Humor, Zeugnisse des Mitgefühls. In seiner Doppelrolle des Beobachters und Betroffenen weiß er, dass es keinen Unterschied gibt zwischen Wahnsinn und Normalität. Und er schafft es, inmitten dieser menschenfeindlichen Umgebung Menschlichkeit aufzudecken.
Roger Van de Velde war ein belgischer Journalist, einer der engagiertesten Humanisten seiner Zeit und hochgradig süchtig nach Schmerzmitteln. Als er begann, täglich sechzig Tabletten statt der verschriebenen vier zu nehmen und Rezepte zu fälschen, endete er im Maßregelvollzug. Viele Jahre seines kurzen Lebens verbrachte er in psychiatrischen Anstalten, wo er heimlich seine »Kompagnons der Misere« porträtierte.
In zwanzig humorvollen, bissigen und brillanten Geschichten erfahren wir, wie Jules Leroy seine heißgeliebte Katze meuchelt, weil sie sein noch heißer geliebtes wöchentliches Roastbeef gefressen hat; wie »Haut-und-Knochen« im Adamskostüm durch die Anstalt flitzt oder wie ein Neuankömmling, der sich den ominösen Spruch »Margaritas ante porcos« auf den Unterarm tätowieren ließ, Van de Velde vom Tablettenmissbrauch heilen möchte.
Roger Van de Veldes wortgewandte Porträts seiner Leidensgenossen inder psychiatrischen Anstalt sind, bei allem schwarzen Humor, Zeugnisse des Mitgefühls. In seiner Doppelrolle des Beobachters und Betroffenen weiß er, dass es keinen Unterschied gibt zwischen Wahnsinn und Normalität. Und er schafft es, inmitten dieser menschenfeindlichen Umgebung Menschlichkeit aufzudecken.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Wer derart "luzide" Erzählungen schreibt wie der belgische, schmerzmittelabhängige Schriftsteller Roger Van de Velde würde heute nicht mehr in eine psychiatrische Anstalt gesperrt, hofft Rezensent Tobias Lehmkuhl. So oder so - dem Aufenthalt des Schriftstellers in der Psychiatrie sind diese brillanten wie "zeitlosen Vignetten" zu verdanken, fährt der Kritiker fort, dem sich hier "kleine Fenster in den Wahnsinn" öffnen: So knapp wie lebendig und liebevoll skizziert der Autor die Schicksale seiner Figuren, dass Lehmkuhl mitunter das Gefühl hat, selbst dabei zu sein. Und Anette Wunschels Übersetzung der zwanzig Erzählungen sind für den Rezensenten ein zusätzlicher Gewinn.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»[Van de Velde kreiert] eindrucksvolle, auch erschreckende, nachhallende Bilder ...« Alexander Kluy Buchkultur