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Das frühe Christentum zeichne sich durch große Harmonie aus und Ketzer seien erst viel später aufgetreten: so die weitverbreitete Meinung in Kirche und Wissenschaft. Eine unhaltbare Sicht und nichts weniger als Wunschdenken damaliger Ketzerbestreiter wie vieler heutiger Theologen - so der Göttinger Neutestamentler Gerd Lüdemann. Unter Verwendung aller verfügbarer Quellen - darunter neuentdeckte gnostische Texte - zeigt er, daß häufig nicht die Rechtgläubigkeit der Ketzerei, sondern die Ketzerei der Orthodoxie vorausging. Machtfragen standen meist im Mittelpunkt des Interesses, und keine Seite…mehr

Produktbeschreibung
Das frühe Christentum zeichne sich durch große Harmonie aus und Ketzer seien erst viel später aufgetreten: so die weitverbreitete Meinung in Kirche und Wissenschaft. Eine unhaltbare Sicht und nichts weniger als Wunschdenken damaliger Ketzerbestreiter wie vieler heutiger Theologen - so der Göttinger Neutestamentler Gerd Lüdemann. Unter Verwendung aller verfügbarer Quellen - darunter neuentdeckte gnostische Texte - zeigt er, daß häufig nicht die Rechtgläubigkeit der Ketzerei, sondern die Ketzerei der Orthodoxie vorausging. Machtfragen standen meist im Mittelpunkt des Interesses, und keine Seite schreckte vor Gewalt oder Fälschungen zurück. Auf undogmatische Weise untersucht Lüdemann die Positionen der Christen im Jerusalem der ersten zwei Jahrhunderte: Sie waren es, die den Begriff der Ketzerei in die Kirche einführten und den Apostel Paulus als ersten Ketzer brandmarkten. Lüdemann zeichnet ein lebendiges Portrait des Paulus, berichtet u.a. von den dramatischen Vorgängen um Markion - dessen Werk von der Kirche unterdrückt wurde - und rekonstruiert die Ausbildung des neutestamentlichen Kanons, der als Produkt der siegreichen Partei am Ende des zweiten Jahrhunderts vorlag. Als Konsequenz aus Lüdemanns Analysen ergibt sich, daß die Bibel so nicht als Gotteswort oder Heilige Schrift angesehen werden kann. Vielmehr ist ihre Christlichkeit zu messen an ihrer Nähe zu Jesus. Von den Schuttmassen krichlicher und biblischer Tradition befreit, ersteht Jesus neu in historischer Rekonstruktion und persönlicher Begegnung.